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Berlin/Ämari (Estland). Das Baltikum ist eine politisch und historisch sensible Region, Europäische Union und NATO grenzen hier an den östlichen Nachbarn Russland. Im Baltikum leistet Deutschlands Luftwaffe gemeinsam mit 14 weiteren Bündnispartnern einen wichtigen Beitrag zur Überwachung und Sicherung des Luftraums der drei baltischen Staaten Estland, Lettland, und Litauen.

Mit derzeit fünf Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter und einem Kontingent von 160 Spezialisten sichert die Bundeswehr im Schichtbetrieb einen schmalen Luftkorridor im Nordosten Europas: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, vier Monate lang bei jeder Mission.

Denn immer wieder durchfliegen russische Zivil- und Militärmaschinen den baltischen Luftraum, geben sich nicht zu erkennen, geben keine Auskunft über ihren Weg und ihr Ziel, reagieren nicht auf Funkkontakt. Eine Verletzung des EU- und NATO-Hoheitsgebiets, die als potenzielle Bedrohung empfunden wird.

Identifizieren, melden und auf Befehl abfangen

Innerhalb von maximal 15 Minuten steigen in solchen Alarmfällen NATO-Kampfjets auf, fliegen so nah an die unbekannten Objekte heran, dass die Piloten diese identifizieren und an den Boden berichten können, wer den Luftraum unerkannt zu durchqueren versucht. Immer wieder entdecken die Eurofighter-Piloten fremde Kampfjets am Himmel über dem Baltikum – und fangen sie ab!

Dokumentarfilmer Oliver G. Becker begleitet in der phoenix-Erstausstrahlung „Einsatz ,Alpha Scramble‘ – Deutschlands Eurofighter im Baltikum“ eine wenig bekannte Bündnismission der Bundeswehr, zeigt in einzigartigen Bildern, wie sie in ihren Eurofighter-Jets fremden Flugzeugen am Himmel begegnen, wie der enge Luftraum im Nordosten Europas überwacht und gesichert wird.

In Beckers Film kommen Piloten und Techniker zu Wort. Sie erläutern die spannenden Hintergründe und Zusammenhänge ihrer Arbeit und berichten den Zuschauern über ihren Arbeitsalltag auf der NATO-Luftwaffenbasis Ämari in Estland.

Geschätzte Mitglieder der EU und der NATO

Estland, Lettland und Litauen haben eine bewegte und bewegende Geschichte hinter sich: über die Jahrhunderte wurden die drei baltischen Staaten von europäischen Mächten unterdrückt, waren zeitweise von Dänen, Schweden, Deutschen und Russen besetzt. Doch längst haben sich die kleinen Ostseeländer zu selbstbewussten Nationen entwickelt: sie sind nicht mehr entfernte Provinz an der Peripherie des Sowjetimperiums, sie gehören auch nicht mehr zu Russland, sondern sind inzwischen geschätzte Mitglieder der Europäischen Union und der NATO.

Die Überwachung und Sicherung ihres Luftraums können Esten, Letten und Litauer jedoch nicht selbst leisten. Dazu fehlen ihnen schlichtweg Luftwaffen mit geeigneten Jagdflugzeugen, die diesen Auftrag ausführen könnten. Die NATO-Partner leisten hier Beistand und entsenden im Wechsel Kampfflugzeuge, die den Luftraum im Baltikum überwachen und sichern. Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach über das Air Policing Baltikum berichtet (zuletzt hier).


Randnotiz                                  

„Einsatz ,Alpha Scramble‘ – Deutschlands Eurofighter im Baltikum“: Beitrag des Ereignis- und Dokumentationskanals phoenix. Sendetermine:
Erstausstrahlung am Montag, 18. März 2019 (18 Uhr);
Wiederholung am Dienstag, 23. April 2019, (21:45 Uhr).
Alle Angaben ohne Gewähr.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Eurofighter unserer Luftwaffe begleiten zwei russische Jagdbomber im Luftraum. Die Aufnahme wurde aus dem Cockpit der zweiten deutschen Maschine gemacht.
(Foto: Presse- und Informationszentrum Luftwaffe)

2. Deutscher Eurofighter am 14. Oktober 2016 bei der Landung auf dem NATO-Flugplatz Ämari in Estland.
(Foto: Christian Timmig/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Ein deutscher Eurofighter wird in Ämari für den Nachtflug vorbereitet. Die Aufnahme stammt vom 10. März 2017.
(Foto: Philipp Kloß/Bundeswehr)


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