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Toulon (Frankreich). Am Freitag vergangener Woche (29. September) hat im Militärhafen Toulon, dem Stützpunkt der französischen Marine im Mittelmeer, die NATO-Übung „Brilliant Mariner 2017“ begonnen. Daran nehmen Schiffe, Boote, Kampfjets, Hubschrauber und Seefernaufklärer aus zwölf Ländern teil. Presseberichten zufolge werden rund 3500 Soldaten im Einsatz sein. Die deutsche Marine ist ebenfalls beteiligt. „Brilliant Mariner 2017“ endet am 13. Oktober.

Das multinationale Manöver dient in erster Linie der Vorbereitung und Zertifizierung der französischen Aero-Naval Rapid Reaction Force (Force Aéromaritime Française de Réaction Rapide/French Maritime Force – kurz FRMARFOR) für kommende Bündnisaufgaben.

Die FRMARFOR war am 27. Juli 2006 als multinationale Kommandostruktur mit dem Ziel geschaffen worden, die französischen Seestreitkräfte mit der Führung der maritimen Komponente der schnellen Eingreiftruppe der NATO (NATO Response Force, NRF) zu betrauen. Das FRMARFOR-Hauptquartier – Headquarter NATO Rapid Deployable Maritime Component Command (HQ NRDMCC) – hat seinen Sitz in Toulon.

Ab Januar 2018 soll diese Marinekomponente Frankreichs für ein Jahr lang die NRF-Bereitschaftsrolle übernehmen. Momentan hat das in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon gelegene Hauptquartier der Navel Striking and Support Forces NATO (HQ STRIKFORNATO) die Führungsverantwortung.

Deutsche Marine stellt Tanker „Rhön“ und Seefernaufklärer

An „Brilliant Mariner 2017“ beteiligen sich Einheiten aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Italien, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien und der Türkei. Die deutsche Marine ist mit dem Betriebsstofftransporter „Rhön“ und einem Seefernaufklärer P-3C Orion vertreten. Im Übungskontrollcenter im Allied Maritime Command im englischen Northwood sind ebenfalls Bundeswehrangehörige für „Brilliant Mariner“ im Einsatz. Die Manöverschwerpunkte liegen in den Seegebieten vor den französischen, spanischen und italienischen Mittelmeerküsten.

Die „Rhön“ nimmt übrigens an der Großübung als Teil der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) teil, die Ende September komplett Kurs auf Toulon genommen hatte. Neben diesem ständigen maritimen NATO-Einsatzverband beteiligen sich auch noch die Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) sowie die Standing NATO Mine Countermeasures Group 2 (SNMCMG 2) an „Brilliant Mariner 2017“. Frankreich und Spanien haben darüber hinaus weitere Einheiten abgestellt.

Die Fregatte „Lübeck“, die momentan Teil der SNMG 2 ist, geht weiterhin mit anderen Einheiten des Verbandes ihren Aufgaben in der Ägäis nach (siehe hier) und ist nicht zu „Brilliant Mariner“ abkommandiert worden.


Zu unserer Bildfolge:
1. Mittelmeerübung „Brilliant Mariner 2017“: Nachtstart auf dem spanischen Flugzeugträger „Juan Carlos I“ am 1. Oktober.
(Foto: Christian Valverde/NATO)

2. Senkrechtstarter des Typs AV-8B Harrier II Plus an Decke der „Juan Carlos I“. Das Flugdeck des Trägers ist 202 Meter lang und hat am Bug – wie im Bildhintergrund zu sehen – eine ansteigende Startrampe, einen sogenannten „Sky-Jump“.
(Foto: Christian Valverde/NATO)

3. Boote und Schiffe der ständigen maritimen NATO-Einsatzverbände vor Beginn der multinationalen Übung „Brilliant Mariner 2017“ im Hafen von Toulon.
(Foto: Christian Valverde/NATO)


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