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Hamburg. Am heutigen Mittwoch (24. Mai) wurde in Hamburg die vierte und letzte Fregatte der Klasse 125 (F125) für die deutsche Marine auf den Namen „Rheinland-Pfalz“ getauft. Nach den vorherigen Taufen der drei Fregatten „Baden-Württemberg“, „Nordrhein-Westfalen“ und „Sachsen-Anhalt“ ist dies ein weiterer entscheidender Schritt hin zur Vollendung des Bauprogramms F125. Taufpatin des neuen Schiffes ist die Ministerpräsidentin des namensgebenden Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer. Sie führte die Taufzeremonie in Anwesenheit hochrangiger Vertreter der Bundes- und Landespolitik, der Streitkräfte und der beteiligten Unternehmen durch. Die „Rheinland-Pfalz“ soll im Frühjahr 2020 an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergeben werden. Insgesamt liegt das Auftragsvolumen für das Programm F125 nach Angaben des federführenden Unternehmens ThyssenKrupp Marine Systems bei etwa zwei Milliarden Euro.

Ministerpräsidentin Dreyer erinnerte in ihrer Taufansprache an die Vorgänger-Fregatte „Rheinland-Pfalz“ (Fregattenklasse 122), die nach fast 30 Einsatzjahren und vielen erfolgreichen Fahrten auf allen Weltmeeren am 22. März 2013 im Wilhelmshavener Marinearsenal außer Dienst gestellt worden war. Sie sagte: „Es hat Tradition, dass es ein Schiff der Marine gibt, das den Namen des Landes Rheinland-Pfalz trägt. ,Unserem‘ neuen Schiff wünsche ich, dass es vor allem Friedensmissionen und humanitäre Einsätze sein werden, die es fordern.“

Insgesamt hatte die „alte“ F209 nach Auskunft der deutschen Marine in ihrer Dienstzeit 770.701 Seemeilen zurückgelegt, dies entspricht rund 38 Weltumrundungen (siehe unseren Bericht zur Außerdienststellung).

In den drei Jahrzehnten sei die F209 ein respektierter Botschafter Deutschlands und des Landes Rheinland-Pfalz gewesen, so Dreyer weiter. Das neue Schiff werde sich sicherlich im gleichen Fahrwasser erfolgreich und anerkannt bewegen. Und mit Blick auf die viele freundschaftlichen Beziehungen, die über die Jahre zwischen dem Bundesland Rheinland-Pfalz und den Fregattenangehörigen entstanden sind, schloss die SPD-Politikerin: „Ich bin mir sicher, dass die gelebte Partnerschaft zwischen unserem Land, ‚seinem Schiff‘ und dessen Besatzungen auch in eine gute Zukunft getragen werden.“

Konzept der Intensivnutzung mit komplettem Besatzungstausch

Die vier Fregatten der Klasse 125 wurden speziell für die heutigen und zukünftigen Einsatzszenarien unserer Marine entwickelt. Neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung sind die neuen Fregatten für Konfliktverhütung, Krisenbewältigung sowie Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen ausgelegt.

Die Schiffe sind in der Lage, für eine Einsatzdauer von 24 Monaten zur See zu fahren und setzen damit erstmals das Konzept der Intensivnutzung, also einer deutlich erhöhten Verfügbarkeit im Einsatzgebiet, um. Diese Fähigkeit wird unterstützt durch eine reduzierte Besatzungsstärke und ein Mehrbesatzungskonzept, das den kompletten Austausch der Besatzung im Einsatzgebiet ermöglicht (siehe auch hier).

Von der Pirateriebekämpfung bis zur Überwachung im Mittelmeer

Mit dem Bauprogramm betraut ist die Arbeitsgemeinschaft „ARGE F125“. Sie unterzeichnete im Jahr 2007 einen entsprechenden Vertrag für das ambitionierte Rüstungsgroßprojekt. Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus den Unternehmen ThyssenKrupp Marine Systems (Hauptsitz Kiel) und der Fr. Lürssen Werft (Bremen). Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgte auf den Werftstandorten der Fr. Lürssen Werft in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften sowie die weitere Endausrüstung wurden auf der Hamburger Werft Blohm+Voss vorgenommen.

Rolf Wirtz, Vorsitzender der Geschäftsführung der ThyssenKrupp Marine Systems, erklärte bei der Taufe auf dem Werftgelände seines Unternehmens: „Die F125 setzt mit moderner Technologie und dem Mehrbesatzungskonzept neue Standards im Marineschiffbau. Sie ist auf die Anforderungen der deutschen Marine für die Bewältigung aktueller und zukünftiger Missionen – beispielsweise die Pirateriebekämpfung oder die Überwachung von Flüchtlingsströmen im Mittelmeer – zugeschnitten. Mit der heutigen Taufe ist nun die Fregatten-Familie der Klasse F125 komplett.“

Die neue Fregatte „Rheinland-Pfalz“ wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 offiziell an das BAAINBw beziehungsweise an die Bundeswehr übergeben.


Zu unseren Bildern:
1. Am 24. Mai 2017 wurde in Hamburg in der Bauwerft von ThyssenKrupp Marine Systems die neue Fregatte „Rheinland-Pfalz“ getauft.
(Foto: thyssenkrupp Marine Systems)

2. Die Taufpatin der Fregatte, Malu Dreyer. Die Ministerpräsidentin des Bundeslandes Rheinland-Pfalz taufte das Schiff mit einer Flasche Sekt aus dem rheinhessischen Nierstein.
(Foto: thyssenkrupp Marine Systems)

Kleines Beitragsbild: Die „Rheinland-Pfalz“ – getauft!
(Foto: thyssenkrupp Marine Systems)


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