Hamburg. Am Freitag vergangener Woche (4. März) wurde in Hamburg das dritte von insgesamt vier geplanten Schiffen der neuen Fregattenklasse F125 der deutschen Marine auf den Namen „Sachsen-Anhalt“ getauft. Gabriele Haseloff, Ehefrau des Ministerpräsidenten des namensgebenden Landes Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff, führte die Taufzeremonie durch. An der Veranstaltung auf dem Gelände der Bauwerft ThyssenKrupp Marine Systems nahmen zahlreiche Vertreter aus dem politischen, militärischen und industriellen Bereich teil. Ralf Brauksiepe, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, und der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, befassten sich in ihren Ansprachen mit Aspekten dieses mehr als zwei Milliarden teuren Rüstungsprojekts (ein Pressebericht des Hamburger Abendblatts vom 17. April 2015 bezifferte die Kosten für die vier Fregatten F125 „inklusive aller Ausrüstung“ sogar auf rund 3,1 Milliarden Euro).
Nach den Taufen der ersten beiden Fregatten, der „Baden-Württemberg“ am 12. Dezember 2013 und der „Nordrhein-Westfalen“ am 16. April 2015, wurde nun eine weitere entscheidende Etappe im Bauprogramm dieser Fregattenklasse erreicht. Die vier Fregatten der Klasse 125 ersetzen die acht Fregatten der Klasse 122 der deutschen Marine, die nach und nach außer Dienst gestellt werden (wir haben bereits früher schon über das Beschaffungsvorhaben berichtetet).
Die Fregatte „Sachsen-Anhalt“ war am 4. Juni 2014 in Hamburg auf Kiel gelegt worden. Im Frühjahr 2019 soll sie an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergeben werden.
Die Inbetriebnahme und Erprobungen des Typschiffs „Baden-Württemberg“ im Hafen sind nach Auskunft von ThyssenKrupp Marine Systems „aktuell so weit fortgeschritten, dass im Frühjahr dieses Jahres mit der sogenannten Werftprobefahrt planmäßig die See-Erprobungen beginnen können“. Die Übergabe der „Baden-Württemberg“ an das BAAINBw ist für Mitte 2017 geplant.
Verantwortlich für den Bau der vier neuen deutschen Marineschiffe ist die Arbeitsgemeinschaft „ARGE F125“. Sie hat im Jahr 2007 den Vertrag über die Realisierung dieses ehrgeizigen Rüstungsprojektes unterzeichnet. Die „ARGE F125“ besteht aus den Unternehmen aus ThyssenKrupp Marine Systems (Federführung) und der Bremer Fr. Lürssen Werft. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgt auf den Werftstandorten der Fr. Lürssen Werft in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften sowie die weitere Endausrüstung erfolgt auf der Hamburger Werft Blohm+Voss Shipyards.
Hans Christoph Atzpodien, Mitglied des Vorstands der Business Area Industrial Solutions von ThyssenKrupp und Aufsichtsratsvorsitzender von ThyssenKrupp Marine Systems, sagte bei der Taufe der „Sachsen-Anhalt“: „Die Fregattenklasse F125 ist ein grundlegend neu entwickelter Schiffstyp. Mit ihren zahlreichen Innovationen und dem Mehrbesatzungskonzept ist sie ein weiterer Beleg für die technologische Spitzenstellung des deutschen Marineschiffbaus.“
Die Schiffe der „Baden-Württemberg“-Klasse sind speziell für die heutigen und zukünftigen Einsatzszenarien der deutschen Marine entwickelt worden. Neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung sind die Fregatten der Klasse 125 für Konfliktverhütung, Krisenbewältigung sowie Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen ausgelegt.
In seinem Oktober-Bericht „Rüstungsangelegenheiten“ definiert das Verteidigungsministerium die Hauptaufgaben der Schiffe folgendermaßen: „Die Fregatte F125 ist in ihrer Konzeption auf die geänderten Einsatzbedingungen der Gegenwart und der Zukunft ausgelegt. Die Fregatten sollen unter anderem in der Lage sein, weltweite und lang andauernde Einsätze zu fahren. Die Hauptaufgaben bestehen in der Durchführung maritimer Stabilisierungsoperationen (niedriger und mittlerer Intensität), in der taktischen Feuerunterstützung von See an Land, im Wirken gegen asymmetrische Bedrohung auf See, Bereitstellung von Führungsfähigkeit auf Verbandsführerebene (Commander Task Group, CTG) und in der Unterstützung von Einsätzen der Spezialkräfte beziehungsweise von spezialisierten Kräften.“
Die neuen Fregatten sind in der Lage, für eine Einsatzdauer von 24 Monaten zur See zu fahren und setzen damit erstmals das Konzept der Intensivnutzung um.
Mehr darüber erfahren wir im Onlineportal der Marine. In seinem Bericht über die Taufe der „Sachsen-Anhalt“ erklärt Fregattenkapitän Alexander Gottschalk vom Presse- und Informationszentrum der Teilstreitkraft: „Betrieben wird die ,Sachsen-Anhalt‘ neben den drei Schwesterschiffen zum Ende des Jahrzehnts von insgesamt acht Besatzungen mit jeweils 120 Soldatinnen und Soldaten. Die Marine spricht von einem Mehrbesatzungsmodell, bei dem diese acht Crews als geschlossene Teams in einem festgelegten Rotationsprinzip auf den vier Schiffsplattformen eingesetzt werden.“
Vizeadmiral Krause sagte dazu bei der Fregattentaufe: „Mit dem Wachwechsel von der Fregatte F122 zur Fregatte der Klasse 125 haben wir einen völlig neuen, einen innovativen Weg eingeschlagen, der uns längerfristig helfen wird.“ Mit diesem neuen Fregattentyp steuere die deutsche Marine einen neuen, einen „revolutionären Kurs“: Mehrbesatzungskonzept, Intensivnutzung und Einsatzausbildungszentren seien der richtige Weg in die Zukunft. Mit dem Mehrbesatzungskonzept könne man die Abwesenheitsbelastung der Besatzungen verringern, die Planbarkeit erhöhen und so einen wesentlichen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Dienst und Familie leisten.
Zum Thema „Intensivnutzung“ erklärte der Inspekteur: „Mit der Intensivnutzung werden wir erstmals in der Lage sein, die Schiffe der Klasse F125 zwei Jahre in einem Einsatzgebiet belassen zu können. Dies spart Geld und erhöht die Durchhaltefähigkeit. Wir werden alle vier Monate vor Ort die Besatzungen austauschen.“ Krause schloss seine Ansprache in Hamburg mit der Bewertung: „International sind wir mit diesen Konzepten Vorreiter und die Fregatte F125 wird zum Aushängeschild der deutschen Marine.“
Zu unserer Bildsequenz:
1. Zur Taufe der „Sachsen-Anhalt“ am 4. März 2016 bei ThyssenKrupp Marine Systems in Hamburg waren zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und aus dem Militärbereich gekommen. Die Aufnahme lässt die mächtigen Dimensionen der knapp 150 Meter langen Fregatte, die eine Verdrängung von rund 7000 Tonnen hat, erahnen.
(Foto: Communications thyssenkrupp Industrial Solutions)
2. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, bei seiner Ansprache.
(Foto: Communications thyssenkrupp Industrial Solutions)
3. Hans Christoph Atzpodien (links), Aufsichtsratsvorsitzender von ThyssenKrupp Marine Systems, und die Taufpatin der „Sachsen-Anhalt“, Gabriele Haseloff mit ihrem Mann, Reiner Haseloff. Der CDU-Politiker ist seit 2011 Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt.
(Foto: Communications thyssenkrupp Industrial Solutions)
4. Das Hintergrundbild unserer Infografik zeigt das Typschiff der neuen Klasse, die Fregatte „Baden-Württemberg“, am 10. November 2015 bei Blohm + Voss in Hamburg.
(Foto: Hummelhummel)
5. Die „Sachsen-Anhalt“ am Tag ihrer Taufe.
(Foto: Communications thyssenkrupp Industrial Solutions)
Für die Unterstützung von Land/Landungskräften war ursprünglich ein Geschütz Kaliber 155 mm und ein Raketenwerfer MARS geplant.
Geblieben ist ein 127 mm-Geschütz, mit dem auch Landziele beschossen werden können. Durch die Einrüstung von RBS15, einem See- und Landzielbekämpfungsflugkörper, könnte man wieder näher an das ursprüngliche Konzept rücken. Die Fähigkeit könnte dann in Zusammenarbeit mit den niederländischen Marines und deren amphibische Fähigkeiten (LPD, JSS) getestet werden. Ebenso könnte die H145 für diese Operationen sinnvoller sein als ein klassischer Marinehubschrauber. Das könnte das KSK demonstrieren. Am besten vor Vergabe eines Auftrags für die MKS 180, die dieses bestimmt auch im Aufgabenkatalog hat.
Vizeadmiral Andreas Krause schloss seine Ansprache damals im März 2016 in Hamburg mit der Bewertung: „International sind wir mit diesen Konzepten Vorreiter und die Fregatte F125 wird zum Aushängeschild der deutschen Marine.“
Oh je – wir sind mal wieder Vorreiter …
So wie bei unserer „Energiewende“ oder Migrationspolitik. Die ganze Welt bewundert uns dafür und folgt uns begeistert. Satire aus!
Nun haben wir also das weltweit erste pazifistische Kriegsschiff. Vermutlich mit veganer Küche, diverser Besatzung und nichtlethaler, deeskalierender Bewaffnung. Unbestätigten Meldungen zufolge soll das Schiff demnächst in Regenbogen-Tarn umlackiert werden, und Olivia Jones übernimmt das Kommando …
Dafür kann es zwei Jahre am Stück eingesetzt werden, aber wozu, wenn es gleich am ersten Tag von einem russischen Paddelboot versenkt wird?
Dieses schwimmende Gurkenglas ist eine Lachnummer! Immerhin die weltweit teuerste Lachnummer. Sage noch einer, wir hätten keinen Humor.
WACHT ENDLICH AUF!