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Sevilla (Spanien)/Berlin/Wunstorf. Im spanischen Airbus-Standort Sevilla wurde am heutigen Mittwoch (2. Dezember) der zweite Airbus A400M Atlas an Deutschland übergeben. Eine dritte Transportmaschine für die Bundeswehr soll noch Ende dieses Monats folgen. Das Unternehmen hatte die Nachricht von der Übergabe heute dezent auf Twitter verbreitet: „Second Luftwaffe-A400M delivered in Seville; 3rd close behind.“ Alles in allem wird die Auslieferung der letzten deutschen Maschinen – gemessen an der ersten parlamentarischen Befassung noch mit Blick auf das Jahr 2019 – vom ursprünglichen Plan um gut 107 Monate abweichen. Wie BILD online heute einen Sprecher des Verteidigungsministeriums zitierte, stehe das Datum für den Überführungsflug des zweiten Airbus A400M nach Wunstorf noch nicht fest.

Hier am niedersächsischen Luftwaffenstandort hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 19. Dezember vergangenen Jahres die erste neue Transportmaschine für die Bundeswehr begrüßt. Nach der Landung des Fliegers mit dem taktischen Kennzeichen „54+01“ beim Lufttransportgeschwader 62 hatte sie in ihrem Pressestatement auch feine Kritik im Hinblick auf das problembeladene Rüstungsprojekt geäußert.

Der 19. Dezember 2014 sei „ein sehr guter Tag für die Bundeswehr, aber auch ein Tag der gemischten Gefühle“, so von der Leyen vor fast genau einem Jahr. „Wir freuen uns, dass der A400M da ist, aber wir wissen auch, dass wir noch nicht am Ziel sind und dass noch erhebliche Arbeit vor uns liegt.“ Unser damaliger Beitrag (siehe hier) endete mit der Bemerkung: „Euphorie hört sich anders an!“

Ausgleichszahlungen von Airbus für das Jahr 2015 an die Bundeswehr

Der A400M ist ein Gemeinschaftsprojekt der Nationen Belgien/Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Türkei zur Entwicklung und Beschaffung von insgesamt 170 Exemplaren, hiervon 53 für Deutschland. Die Auslieferung der deutschen Atlas-Maschinen ist nunmehr bis in das Jahr 2020 hinein geplant.

Am 13. November berichtete Matthias Gebauer auf Spiegel online von „empfindlichen Strafen“ für den Flugzeugbauer Airbus. Dieser müsse die Bundeswehr „wegen massiver Probleme bei der Lieferung des neuen Truppentransporters A400M entschädigen“. Katrin Suder, Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung, habe mit dem Konzern eine Ausgleichszahlung für dieses Jahr in Höhe von 13 Millionen Euro vereinbart. Anlass, so der Spiegel, sei „die massive Verspätung bei der eigentlich vereinbarten Lieferung von zwei Transportflugzeugen“.

Bislang Mehrkosten bei diesem Rüstungsprojekt in Höhe von 1,47 Milliarden Euro

Zu dem Deal gehöre außerdem, dass Airbus Mängel an den zur Auslieferung anstehenden Maschinen kostenfrei beheben müsse. Die Bundeswehr dürfe bis dahin 17 Prozent des Kaufpreises zunächst einbehalten, zudem gebe es pro Maschine eine Gutschrift von 2,2 Millionen Euro.

Bedenkt man, dass die bis jetzt aufgelaufenen Mehrkosten für die geplante A400M-Flotte der Bundeswehr (im Hinblick auf die „ursprüngliche Veranschlagung“) rund 1,47 Milliarden Euro betragen, dann sind die ausgehandelten Entschädigungen sicherlich moderat.


Unsere Bilder:
1. Die deutschen A400M-Transportmaschinen am Airbus-Produktionsstandort Sevilla, Spanien.
(Foto: Airbus Defence and Space)

2. Start der ersten A400M Atlas der Bundeswehr am 14. Oktober 2014 in Sevilla zu einem Testflug.
(Foto: Airbus Defence and Space)


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