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Berlin/Évreux (Frankreich)/Wunstorf. Die Deutsche Luftwaffe hat ihren humanitären Einsatz zur Unterstützung der notleidenden Menschen im Gazastreifen beendet. Am Donnerstag (30. Mai) ist zum letzten Mal ein deutsches Transportflugzeug A400M von Jordanien aus gestartet, um Versorgungsgüter über dem Kriegsgebiet per Fallschirm abzusetzen. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte das Vorhaben am 13. März offiziell vorgestellt. Dazu hatte er erklärt: „Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen.“ Und: „Zur Wahrheit gehört: Der Abwurf ist nicht ungefährlich; die dafür vorgesehenen Crews sind aber für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren.“

Seit Mitte März hat unsere Luftwaffe in knapp 150 Flugstunden durch Lastenabwurf etwa 315 Tonnen Lebensmittel, Wasser, Hygieneartikel und andere Hilfsgüter über Gaza entladen. Künftig soll die Internationale Gemeinschaft die Versorgung der Bevölkerung in der Kriegsregion auf weiteren Transportwegen sicherstellen.

Generalleutnant Ingo Gerhartz, der Luftwaffeninspekteur, sagte in Berlin zum Ende der Airdrop-Mission: „Mit vereinten Kräften konnten wir unseren Beitrag dazu leisten, die Not der Menschen im Gazastreifen zu lindern.“ Dank der Hilfe der französischen Kräfte hätte dieser humanitäre Einsatz im März so rasch beginnen können. Anschließend hätten dann auch „Luftwaffe und Heer beispielhaft Hand in Hand gearbeitet“. Gerhartz stolz: „Das war in zweifacher Hinsicht eine klasse Teamleistung.“

Zunächst zwei Maschinen der deutsch-französischen Lufttransportstaffel

Nach der politischen Entscheidung im März 2024 waren zunächst zwei Transportflugzeuge vom Typ C-130J Super Hercules der deutsch-französischen Lufttransportstaffel „Rhein/Rhin“, beheimatet in Évreux in der Normandie, vorübergehend für den Hilfseinsatz in Jordanien stationiert worden. Die Abfertigung dort hatten zunächst französische Spezialisten, die bereits vor Ort waren, übernommen.

Die beiden Maschinen wurden dann Anfang April abgelöst von zwei deutschen A400M, für die der Lufttransportzug des Deutschen Heeres aus Altenstadt eigens ein Lastenabsetzsystem entwickelt hatte.

A400M auch bei diesem Einsatz ein „absolut verlässliches Transportflugzeug“

Oberst Markus Knoll, Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62 in Wunstorf, ist zufrieden mit den Leistungen seiner Frauen und Männer. Er äußerte jetzt: „Ich danke nicht nur unseren Besatzungen, sondern allen Soldaten für ihren persönlichen Einsatz.“ Er freue sich, wenn alle Beteiligten nun wohlbehalten von der Mission zurückkehrten. Die A400M habe sich in diesem Einsatz erneut als absolut verlässliches Transportflugzeug erwiesen, so Knoll abschließend.

Bereits seit Ende 2023 hatte die Deutsche Luftwaffe mehrfach humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglicht. So war wenige Tage vor Weihnachten im Auftrag des Auswärtigen Amtes bereits dreimal ein A400M-Transportflugzeug nach Ägypten und Jordanien geflogen, um Hilfsgüter anzuliefern. Darüber hinaus waren Güter als Beiladung auf ohnehin verkehrenden Einsatzversorgungsflügen transportiert worden.


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Zu unserem Bildmaterial:
1. und 2. Abwurf von Hilfsgütern mit Spezialfallschirmen über Gaza aus der C-130J Super Hercules der deutsch-französischen Lufttransportstaffel „Rhein/Rhin“. Die Fotos wurden am 16. und 17. März 2024 aufgenommen.
(Fotos: Christian Timmig/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: 15. März 2024 – Soldaten beladen in Jordanien ein Transportflugzeug vom Typ C-130J der deutsch-französischen Lufttransportstaffel mit Hilfsgütern für die kriegsgeplagte Bevölkerung im Gazastreifen.
(Foto: Sherifa Kästner/Bundeswehr)


Kommentare

  1. Art | 6. Juni 2024 um 11:34 Uhr

    Nur so als Vergleich: Die Berliner Luftbrücke (24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949, offiziell beendet am 30. September 1949) hatte eine Transportmenge von 4500 bis 5000 Tonnen Hilfsgüter täglich. In diesem Kontext klingt „Mit vereinten Kräften konnten wir unseren Beitrag dazu leisten, die Not der Menschen im Gazastreifen zu lindern“ schon ein wenig bitter, oder?

  2. Moritz Dunkel | 11. Juni 2024 um 10:50 Uhr

    Dieses Fachwissen ist eine Bereicherung für mich. Danke!

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