Saarlouis/Letzlingen. Im Zeitraum 18. bis 29. September fand im Gefechtsübungszentrum (GÜZ) des Deutschen Heeres die Übung „Komet 2023“ statt. Mit „Komet“ bereitete sich die Luftlandebrigade 1 „Saarland“ aus Saarlouis intensiv auf klassische Luftlandeoperationen der Landes- und Bündnisverteidigung vor. Im GÜZ, Bestandteil des Truppenübungsplatzes Altmark in der Colbitz-Letzlinger Heide, übten das Fallschirmjägerregiment 26 (Zweibrücken und Merzig), das Fallschirmjägerregiment 31 (Seedorf) sowie die Luftlandeaufklärungs- und Luftlandepionierkompanien der Brigade. Hinzu kamen Soldaten des Jägerbataillons 25 der 7. Jägerbrigade des österreichischen Bundesheeres. Im Mittelpunkt von „Komet 2023“ stand der gemeinsame Angriff auf den urbanen Ballungsraum „Schnöggersburg“ nach einer Luftlandung.
Alles in allem waren rund 2000 Soldaten an der Übung beteiligt. Das Angriffsziel „Schnöggersburg“ gilt weithin als die derzeit modernste urbane Übungsanlage Europas (siehe auch hier). Sie entspricht einer Kleinstadt und ist äußerst realistisch angelegt: mit breiten Straßen, hohen Häusern, U-Bahn-Schächten und sogar Gewässern. Auch Stadtleben mit Kraftfahrzeugen und Statisten kann abgebildet werden. In diesem Terrain müssen sich die Kräfte gegen einen professionellen, schwer bewaffneten und gut vorbereiteten Übungsgegner durchsetzen.
Die besonderen Herausforderungen einer Luftlandeoperation – mit höchster körperlicher Belastung, Kampf in isolierter Lage, nur minimaler Ausstattung nach dem Fallschirmsprung und einem komplexen Aufwuchs der Fähigkeiten in der anschließenden Luftlandung – haben die Soldaten nach Einschätzung der Brigadeführung „mit körperlicher Robustheit, Leistungsbereitschaft und der richtigen Mischung aus Planung und Flexibilität in der Umsetzung hervorragend gemeistert“.
In einer Pressemitteilung des Heeres heißt es weiter: „Unverzichtbar war für die Übungsteilnehmer die intensive Begleitung und hochprofessionelle Unterstützung durch das Leitungspersonal sowie des Übungs- und Ausbildungsverbandes des Gefechtsübungszentrums.“
„Komet 2023“ hat die Luftlandebrigade 1 nach Ansicht der Führung erfolgreich auf die Teilnahme an der in 2024 stattfindenden Übungsserie „Quadriga“ vorbereitet. „Quadriga“ verbindet nationale Übungen der Bundeswehr mit Vorhaben von NATO und Europäischer Union zur Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung.
2023 lag der Fokus bereits auf der Luftverteidigungsübung „Air Defender“, bei der im Juni etwa 10.000 Übungsteilnehmer aus 25 Nationen unter der Führung der Deutschen Luftwaffe Luftoperationen im europäischen Luftraum trainierten. Im kommenden Jahr wird die größte Heeresübung der vergangenen 30 Jahre den Schwerpunkt des Übungsclusters „Quadriga“ bilden.
Bei der „Komet“-Übung im GÜZ mit seinem „Urbanen Ballungsraum Schnöggersburg“ wurden die Kräfte des Heeres von der Luftwaffe und von der Wehrtechnischen Dienststelle 61 (Manching) unterstützt. Dabei wurden unter anderem Lasten aus dem Militärtransporter Airbus A400M abgesetzt.
Zu unserem Bildmaterial:
1. In „Schnöggersburg“ übten unter anderem Kräfte des Fallschirmjägerregiments 26 und des Fallschirmjägerregiments 31 den Kampf im urbanen Raum. Dies war ein zentraler Teil der Heeresübung „Komet 2023“, die die Truppe auf die im nächsten Jahr stattfindende Serie „Quadriga“ vorbereiten sollte. Die Aufnahme zeigt die Befehlsausgabe vor Übungsbeginn anhand einer Lagekarte.
(Foto: Marco Dorow/Bundeswehr)
2. Nach der Anlandung mit dem Fallschirm bereitete sich der Fallschirmspezialzug auf die Infiltration von „Schnöggersburg“ in der Nacht vor.
(Foto: Marco Dorow/Bundeswehr)
3. Der Bahnhof der Kampfstadt „Schnöggersburg“ war das erste Objekt, das die Fallschirmjäger im Sturm nehmen mussten.
(Foto: Mario Bähr/Bundeswehr)
4. Vordringen in „Schnöggersburg“ im Nebel der Granaten, die die Soldaten bei sich trugen.
(Foto: Julia Dahlmann/Presse- und Informationszentrum Heer)