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Taufkirchen/Fürstenfeldbruck/Aurich/Koblenz. Die aktuelle Lage in verschiedenen Krisen- und Kriegsgebieten zeigt, dass das Rote Kreuz des Sanitätsdienstes als Erkennungssymbol auf einer militärisch-medizinischen Einrichtung kaum mehr vor Angriffen schützt. Zunehmend gefährlicher wird es, je näher die Sanitätseinrichtung an die Frontlinie vorrückt. Gerade dort wird sie jedoch benötigt, um Verwundete schnellstmöglich behandeln und damit ihre Überlebens- und Genesungschancen deutlich erhöhen zu können. Vier Unternehmen haben bei der RÜ.NET 2023 in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz jetzt eine mögliche Lösung präsentiert: eine geschützte, hoch-mobile Sanitätseinrichtung, die innerhalb kürzester Zeit verlegefähig ist. Die Bezeichnung: GHM R2B!

Die Airbus Defence and Space GmbH, die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, die Norrenbrock Technik GmbH & Co. KG sowie die Scania Vertrieb und Service GmbH haben während des Anwenderforums des cpm-Verlages dazu einen Konsortialvertrag unterzeichnet. Die Vertragspartner wollen die Bundeswehr bei der Bereitstellung von sechs Sanitätseinrichtungen GHM R2B unterstützen und eng zusammenarbeiten.

In einem gemeinsamen Pressetext erklären die vier Firmen: „Mit GHM R2B können künftig Notoperationen und eine intensivmedizinische Betreuung nah am Gefechtsfeld durchgeführt werden. Dies erweitert die Fähigkeiten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.“ Für Verwundete bedeute die Beschaffung, dass sie schneller eine Behandlung erhalten könnten, so der Text weiter. Dies erhöhe im Falle lebensbedrohlicher Verletzungen die Überlebens- und Genesungschancen. Weiter Patienten sollen zudem in der Einrichtung so weit stabilisiert werden, dass sie zur Folgeversorgung in eine höhere Behandlungsebene verlegt werden könnten.

Ein Zusammenschluss von mehreren geschützten Fahrzeugen

Wie die Vertragspartner außerdem ausführen, soll die Sanitätseinrichtung GHM R2B aus einem Zusammenschluss mehrerer geschützter Fahrzeuge bestehen, die wiederum geschützte Sanitätscontainer transportieren.

In der Pressemitteilung wird weiter ausgeführt: „Das Gesamtsystem wird im aufgesetzten Betrieb genutzt. Dies führt dazu, dass die Einrichtung trotz des höheren Gewichts durch das ballistische Schutzniveau innerhalb kürzester Zeit verlegefähig ist. Damit entfallen längere Auf- und Abbauzeiten, sodass das System GHM R2B flexibler auf Veränderungen im Kampfgeschehen reagieren kann.“

Umfassende Expertise auf dem jeweiligen Fachgebiet

Die Konsortial-Partner sind sich einig, dass alle Beteiligten eine umfassende Expertise auf dem jeweiligen Fachgebiet mitbringen. „Durch diese optimale Ergänzung soll gemeinschaftlich die bestmögliche Lösung bereitgestellt werden können“, heißt es in der Erklärung.

Airbus Defence and Space GmbH: Mit der langjährigen Erfahrung und bewährten Systemintegrationsfähigkeit – unter anderem für mobile medizinische Lösungen – ist die Airbus-Sparte in der Lage, komplexe militärische Vorhaben zu realisieren und deren Einsatzfähigkeit über viele Jahre sicherzustellen. Dafür werden – so der Konzern – „die Kompetenzen verschiedener Partner gebündelt, um den Kunden die bestmögliche Gesamtlösung bereitzustellen“.

ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH: Mit umfassender Erfahrung unter anderem in der Konzeption sanitätsdienstlicher Einrichtungen, ist die ESG auf das medizinische Konzept sowie die Definition spezifischer medizinischer Aspekte – wie beispielsweise medizinische Geräte oder innovative Prozesse – spezialisiert, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten. ESG zufolge wird „die Einsatzfähigkeit der Systeme während des gesamten Produktlebenszyklus mit einem umfassenden Know-how im Bereich der Logistik unterstützt“.

Norrenbrock Technik GmbH & Co. KG: Norrenbrock greift bei der Integration eigens entwickelter und produzierter, hochmobiler Container-Lösungen auf eine vorgelagerte Systementwicklung aus der eigenen Wertschöpfungskette zurück. Durch die langjährige Erfahrung im Bereich der militärischen Systemintegration und im Sondercontainer-Bau fertigt Norrenbrock nach eigenen Angaben „hochwertige und individuelle medizinische Containerlösungen und betreut diese Systembestandteile im weiteren Produktlebenszyklus“.

Scania Vertrieb und Service GmbH: Scania als Teil des börsennotierten Nutzfahrzeug- und Busherstellers Traton SE (mehrheitlich im Besitz des Volkswagen-Konzerns) gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Transportlösungen. Das Unternehmen entwickelt und produziert unter anderem geschützte Trägerfahrzeuge für weltweite militärische Anwendungen. Zentrale Fähigkeiten der militärischen Fahrzeuge sind laut Scania „Zuverlässigkeit, eine hohe Transportkapazität, taktische Mobilität und ein angemessener Schutz“.


Zu unserem Bildmaterial:
1. und 2. Die Partner des möglichen Beschaffungsprojekts „GHM R2B“ bei der Unterzeichnung ihres Konsortialvertrages und später vor dem Modell einer geschützten, hoch-mobilen Sanitätseinrichtung. Die Aufnahme von der Unterzeichnung zeigt (von links) Aygül Özdin (Airbus Defence and Space GmbH), Stephan Heitz (ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH), Stefan Houben in Vertretung für Harald Woitke (Scania Vertrieb und Service GmbH) sowie Robert Norrenbrock (Norrenbrock Technik GmbH & Co. KG).
(Foto „Vertragsunterzeichnung“: cpm-Verlag;
Foto „Sanitätsfahrzeug“: ESG)

Kleines Beitragsbild: Logo und Schriftzug des 5. Anwenderforums „Rüstung und Nutzung“, das am 30. und 31. August 2023 in Koblenz stattfand.
(Foto: Christian Dewitz, mediakompakt)


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