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Linköping (Schweden)/München. Der schwedische Rüstungskonzern Saab und das Anfang 2021 gegründete Münchener Start-up Helsing haben eine strategische Partnerschaft geschlossen. Das Verteidigungsunternehmen Helsing ist spezialisiert auf KI-basierte Softwaretechnologie. Die Partnerschaft gründet sich auf einer Kooperationsvereinbarung, die Helsings hochentwickelte KI-Fähigkeiten mit der breiten Produktpalette der Schweden kombinieren soll. Hinzu kommt eine Investition durch Saab in Höhe von 75 Millionen Euro für eine Fünf-Prozent-Beteilung an der Helsing GmbH.
Helsing entwickelt KI-basierende Fähigkeiten mit einem reinen Software-Ansatz, der bereits zu einem raschen europaweiten Markteintritt geführt hat. Das Unternehmen hat mittlerweile Standorte in Deutschland, in Großbritannien und in Frankreich mit insgesamt 220 Mitarbeitern.
Im Einklang mit seiner Wachstumsstrategie und mit dem Fokus auf zukünftige Fähigkeiten verstärkt Saab inzwischen seine Fähigkeiten durch Akquisitionen und strategische Partnerschaften mit Unternehmen, die auf neue Technologien spezialisiert sind. „Durch die Partnerschaft und das Investment wird Saab mit Helsing einzigartig positioniert sein“, heißt es aus der Konzernzentrale im schwedischen Linköping.
Akquise von BlueBear Systems Group Ltd und CrowdAI Inc.
Am 31. August gab Saab in einer Pressemitteilung die Übernahme der britischen BlueBear Systems Group Limited bekannt. BlueBear, das seinen Firmensitz in der Nähe von Bedford (England) hat, ist nach eigener Angabe „ein weltweit führender Anbieter von KI-gestützten autonomen Schwarm-Systemen für komplexe Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen“.
Wenige Tage später, am 7. September, informierte Saab über die Akquise von CrowdAI Inc., einer US-Firma mit Sitz im Silicon Valley. CrowdAI ist bekannt für seine No-Code-Plattform für einsatzspezifische KI und seine Forschungs- und Entwicklungsarbeit zur Nutzung von Dual-Use-Computer Vision für militärische Anwendungen. Die Firma hat nach eigener Darstellung seit ihrer Gründung im Jahr 2016 „zu bedeutenden Fortschritten“ in den Bereichen der Künstlichen Intelligenz/KI und des Maschinellen Lernens/ML, einem Teilbereich von KI, beigetragen.
Schwerpunkte sind der Elektronische Kampf und die Aufklärung
Zu der Kooperationsvereinbarung mit Helsing äußern sich die Schweden abschließend wie folgt: „Saab wird als strategischer Investor [in das deutsche KI-Start-up] durch die enge Zusammenarbeit beider Firmen profitieren, dabei werden modernste Fähigkeiten im gesamten Portfolio umgesetzt. Die Zusammenarbeit beginnt in den Bereichen ,Elektronischer Kampf‘ und ,Aufklärungsfähigkeiten für Kampfflugzeuge‘ sowie weitere Sensoren- und Command-und-Control-Anwendungen in allen Domänen.“
Micael Johansson, Vorstandsvorsitzender von Saab, wird in der Presseerklärung aus Linköping mit den Worten zitiert: „Das Investment in Helsing ist ein weiterer Meilenstein in Saabs Bestreben, unsere Fähigkeiten weiter zu stärken und unser Portfolio kontinuierlich zu verbessern, um zukünftigen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden. Gemeinsam mit den Akquisitionen von BlueBear in Großbritannien und CrowdAI in den USA wird dies unsere internationale Wachstumsstrategie unterstützen, um sicherzustellen, dass Saab in strategischen Märkten optimal aufgestellt ist.“
Gundbert Scherf, Mitgründer und Co-CEO von Helsing, äußert sich ebenfalls in der Presseverlautbarung: „Wir haben Helsing gegründet, weil wir daran glauben, dass KI für Demokratien unerlässlich sein wird, um ihre Werte weiterhin zu verteidigen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, gehen wir enge Partnerschaften mit etablierten Verteidigungsunternehmen ein und kombinieren deren exzellente Plattformen mit unserer hochmodernen Software und KI. Saab als ein renommiertes europäisches, in allen Domänen tätiges Verteidigungsunternehmen ist ein idealer Partner für unsere hochentwickelten Software- und KI-Lösungen. In der heutigen schwierigen Bedrohungslage sind es ambitionierte Partnerschaften wie diese, die den Weg weisen.“
Saabs Investition ist nach Angaben der beiden Partner „Teil der aktuellen Finanzierungsrunde von Helsing, angeführt durch die Risikokapitalgesellschaft General Catalyst“. Über die Zusammenarbeit von Saab und Helsing haben wir bereits im Mai 2022 berichtet.
Die Aufnahme zeigt Micael Johansson, den CEO von Saab
(Bild: Saab AB)
Kleines Beitragsbild: Symbolfoto „Saab-Firmenflagge“.
(Bild: Saab AB)
