menu +

Nachrichten


Den Haag (Niederlande). In der Nacht auf den 14. Juni, gegen 2:04 Uhr, ereignete sich eines der schlimmsten Bootsunglücke der vergangenen Jahre. Ein mit 500 bis 700 Migranten völlig überladener Fischkutter sank auf dem Weg von Afrika nach Europa. Nach Angaben von Überlebenden war das Boot von der libyschen Stadt Tobruk aus in See gestochen. Der Unglücksort rund 50 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes liegt genau über dem Calypsotief – mit mehr als 5000 Metern die tiefste Stelle des Mittelmeers. Die Behörden gehen davon aus, dass ein Großteil der Passagiere ums Leben kam – darunter viele Kinder. 104 Menschen konnten gerettet werden, auch die neun mutmaßlichen Schleuser aus Ägypten, die später festgenommen wurden.

Die europäische Polizeibehörde Europol, die ihren Sitz im niederländischen Den Haag hat, unterstützte nach der Katastrophe die griechischen Behörden bei der Aufklärung des Bootsunglücks. Mit Hilfe von Europol soll versucht werden, an die Drahtzieher des Schleuserrings zu kommen. Der Ring soll in den vergangenen Monaten bis zu 18 Fahrten aus Libyen übers Mittelmeer nach Italien organisiert haben.

Die Schleuserkriminalität stellt nach wie vor eine Herausforderung für die Polizeikräfte in der gesamten Europäischen Union dar. Die beteiligten kriminellen Netze sind komplex und hochgradig organisiert und variieren ihre Routen und Vorgehensweisen, um sich der Entdeckung zu entziehen und ihre Gewinne zu maximieren. Gleichzeitig sind die Migranten dazu verdammt, ihr Leben auf den gefährlichen und unsicheren Transporten zu riskieren, die von den Schleusernetzen angeboten werden.

Zusammenarbeit krimineller Netzwerke in sogenannten „Joint Ventures“

Europol hat im Juni einen zehnseitigen Bericht zu der Thematik veröffentlicht. Der Report „Criminal Networks in Migrant Smuggling“ befasst sich mit den wichtigsten Entwicklungen im Bereich des Menschenschmuggels.

„Criminal Networks in Migrant Smuggling“ beschreibt die Hauptmerkmale moderner Schleusernetze und wie diese Netze sich selbst verwalten. Der Bericht erklärt auch, wie kriminelle Netzwerke in „Joint Ventures“ zusammenarbeiten und dabei die Akteure auf verschiedenen Stufen der Schleuserkette kooperieren.

Den Europol-Report haben wir für Sie in unserem Servicebereich „bundeswehr-journal (Bibliothek)“ beim Dienstleister Yumpu-Publishing eingestellt. Sie können dort den Inhalt ansehen und ausdrucken, ein Download der Datei ist jedoch nicht möglich. Über die ESC-Taste in Yumpu kommen Sie hierhin zurück. Zum Bericht „Criminal Networks in Migrant Smuggling“:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.yumpu.com zu laden.

Inhalt laden



Die Aufnahme zeigt den Europol-Gebäudekomplex im Den Haag, Niederlande. Die Behörde unterstützt die 27 EU-Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung schwerer Formen der internationalen Kriminalität und des Terrorismus. Dabei arbeitet sie auch mit zahlreichen Partnerländern außerhalb der EU und mit internationalen Organisationen zusammen.
(Foto: Europol)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN