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Koblenz/Kiel. Das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) rüstet den Einsatzgruppenversorger (EGV) „Berlin“ der Deutschen Marine mit einem neuen integrierten Marine-Einsatz-Rettungszentrum – kurz i-MERZ – aus. Am 30. März unterzeichneten Annette Lehnigk-Emden, Vizepräsidentin des Beschaffungsamtes, und Rino Brugge, Geschäftsführer des Auftragnehmers German Naval Yards Kiel GmbH, dazu den Vertrag.

Bisher erfolgte die medizinische Versorgung in einem Marine-Einsatz-Rettungszentrum in reiner Container-Bauweise. Das neue i-MERZ soll künftig eine wesentlich bessere medizinische Versorgung der Soldaten sicherstellen und löst damit das alte System ab.

Die Arbeiten am Bau des i-MERZ für den EGV „Berlin“ werden unmittelbar nach Vertragsschluss beginnen. Nach etwa einem Jahr Bauzeit an Land ist ab April 2024 der Aufbau des i-MERZ an Bord des Versorgers vorgesehen. Die „Berlin“ befindet sich ohnehin in der planmäßigen Instandsetzung, die Integration des Einsatzrettungszentrums wird also zu keiner Verlängerung der Werftliegezeit führen.

Dieser zweite Teil des Einrüstprojektes wird etwa zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen. Die Integration des Zentrums soll dann mit der Einbindung des i-MERZ an das Bordversorgungsnetz enden. Dadurch wird das i-MERZ zum festen Bestandteil des Schiffes. Danach (und nach Abschluss der Instandsetzungsarbeiten) kann der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ zusammen mit dem neuen Rettungszentrum wieder in See stechen.

Umfassende unfallchirurgische und intensivmedizinische Erstversorgung

Das neue i-MERZ ermöglicht die umfassende unfallchirurgische und intensivmedizinische Erstversorgung der Besatzung während des Einsatzes. Dazu werden unter anderem zwei Operationsräume, ein Röntgenraum, eine Zahnmedizinische Abteilung, verschiedene Labore sowie Medizintechnik auf neuestem Stand verbaut.

Wie in einer medizinischen Einrichtung an Land, so gehen auch im i-MERZ von einem Flur die einzelnen Bereiche ab. In einer unteren Etage befinden sich die Patientenbetten.

In einem Online-Pressebeitrag der Bundeswehr heißt es weiter: „Neben den Räumlichkeiten selbst sind auch die Einrichtung der einzelnen Räume und die dazugehörigen Geräte entscheidend. Denn auf einem Schiff ist der Faktor ,Platz‘ von großer Bedeutung. So gehören beispielsweise Anästhesie-Geräte in einer raumsparenden Ausführung zum Inventar der Operationsräume.“ Und: „Fachgerecht kann mit dieser Bordausstattung bereits die Schwere der Verletzung oder Erkrankungen beurteilt und die entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Das i-MERZ ist damit voll funktionsfähig – fast wie ein richtiges Krankenhaus auf hoher See.“

Versorgung mit Kraftstoff, Verpflegung, Material und Munition

Nach der erfolgreichen Ausstattung des EGV „Frankfurt am Main“ mit einem i-MERZ (wir berichteten) ist die „Berlin“ jetzt das zweite Schiff der Flotte, das mit dem integrierten Marine-Einsatz-Rettungszentrum modernste Medizintechnik erhält.

Die Einsatzgruppenversorger sind mit mehr als 20.000 Tonnen Verdrängung je Schiff die größten Einheiten der Deutschen Marine. Sie stellen nicht nur die medizinische Versorgung der Einsatzverbände auf See sicher, sondern versorgen diese auch mit Kraftstoff, Verpflegung, Material und Munition.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Einsatzgruppenversorger „Berlin“ in See – ausgestattet noch mit dem alten Marine-Einsatz-Rettungszentrum (MERZ) in Container-Bauweise.
(Foto: Julia Kelm/Bundeswehr)

2. Operationsraum im i-MERZ des Einsatzgruppenversorgers „Frankfurt am Main“.
(Foto: Leon Rodewald/Bundeswehr)


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