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Kiel. Am kommenden Dienstag (11. Juli) um 10 Uhr wird das Minenjagdboot „Bad Bevensen“ seinen Heimathafen Kiel zum NATO-Einsatz verlassen. Das zum 3. Minensuchgeschwader gehörende Boot wird für die nächsten Monate den deutschen Beitrag in einem der zwei ständigen Minenabwehrverbände des Bündnisses – Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 und Group 2 (SNMCMG 1 und SNMCMG 2) – stellen. Boot und Besatzung sind somit gleichzeitig Bestandteil des Verbandes Very High Readiness Joint Task Force Maritime (VJTF/M) für den Bereich Nord- und Ostsee.

Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO (neben den beiden SNMCMG gibt es noch die beiden maritimen Einsatzverbände – Standing NATO Maritime Group 1 und Group 2 (SNMG 1 und SNMG 2).

Zu allen vier Flottenverbänden der Allianz stellt unsere Marine ständig Schiffe und Boote ab. Die Teilnahme gehört zu Deutschlands Verpflichtungen auch in Friedenszeiten. Die NATO-Verbände gibt es seit Jahrzehnten, sie sind regional nur sehr grob begrenzt.

Der maritime Anteil der Very High Readiness Joint Task Force des Bündnisses

Die Verbände SNMCMG 1 und SNMCMG 2 sowie SNMG 1 und SNMG 2 sind zugleich verfügbare maritime Reaktionskräfte, mit denen das Bündnis bei möglichen Krisen oder Konflikten flexibel operieren kann. Sie gehören daher zur NATO Response Force (NRF).

In dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) – der „Speerspitze“ der NATO, die permanent einsatzbereit ist. Die Anforderung an die Besatzungen: innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit zu sein, um dorthin zu verlegen, wo sie jeweils gebraucht werden. Zwei der Verbände – SNMG 1 und SNMG 2 – haben die Fähigkeit großflächig Seewege zu schützen. Die zwei anderen – SNMCMG 1 und SNMCMG 2 – sind auf die Abwehr von Seeminen spezialisiert.

Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRF für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO im September 2014 beim Gipfeltreffen in Wales beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen („Adaptation Measures“ und „Assurance Measures“ als die beiden Säulen des Readiness Action Plan, kurz RAP) ist auch die NRF verstärkt worden. Sie umfasst nun bis zu 40.000 Kräfte.

Östlich Ostsee mit Kurs auf das dänische Bornholm und Schwedens Insel Gotland

Die „Bad Bevensen“ und ihre Besatzung werden befehligt von dem 36 Jahre alten Korvettenkapitän Kevin Linken. Nach dem Auslaufen am Dienstag aus dem Marinestützpunkt Kiel – unmittelbar nach den Klängen der Nationalhymne – soll es zunächst in Richtung östliche Ostsee gehen. Erste Häfen der „Bad Bevensen“ werden Rönne auf Bornholm (Dänemark) und Visby auf Gotland (Schweden) sein.

Wann das Minenjagdboot wieder im Heimathafen Kiel einlaufen wird, steht derzeit nach Angaben des Presse- und Informationszentrums der Marine noch nicht fest.


Zu unserem Bild: 28. Januar 2022 – Einlaufen des Minenjagdbootes „Bad Bevensen“ in den Stützpunkt Rostock-Warnemünde nach längerem Einsatz im Rahmen einer SNMCMG 1.
(Foto: Noco Theska/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die „Bad Bevensen“ am 5. Juni 2023 in der Ostsee. An diesem Montag besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz die Teilstreitkraft. Im Hintergrund der französische Versorger A631 „FS Somme“, der auch schon Flaggschiff einer SNMCMG war.
(Foto: Leon Rodewald/Bundeswehr)


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