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Immenstaad/Jagel. Vom 18. bis 29. September übte die Deutsche Luftwaffe mit anderen Bundeswehr-Bereichen und internationalen Partnern im schleswig-holsteinischen Jagel wieder einmal die Datenvernetzung von Waffensystemen. Der Name der multinationalen Übung: „Timber Express“. Das Unternehmen Hensoldt, spezialisiert auf Sensorlösungen für Streitkräfte, nahm an „Timber Express 2023“ mit der Einsatzunterstützungsanlage „Optarion“ teil und konnte dabei erneut mit Erfolg die digitale Multi-Domain-Kommunikation testen.

Schwerpunkt bei „Timber Express“ ist der taktische Datenaustausch zwischen den verschiedenen Teilnehmern. Alle Systeme, auch wenn diese über unterschiedliche Kommunikationsstandards verfügen, sollen in Echtzeit Daten und Luftlagebilder miteinander austauschen können.

Bei der Übung, die jeweils deutschlandweit stattfindet, wird in einer „NATO-Secret“-Umgebung ein einheitliches Lagebild aus unterschiedlichen Datenlink-Varianten erstellt, das allen beteiligten Akteuren zur Verfügung gestellt wird.

Der Fokus von „Timber Express“ liegt dann auf sogenannten „Sensor-to-Effector“-Abläufen. Heißt: Nach der Aufklärung militärischer Ziele werden die gewonnen Informationen über das Datenlink-Netzwerk der Führungsebene zur Verfügung gestellt; diese entscheidet, in welcher Form und mit welchen Mitteln gegen das Ziel vorgegangen werden muss. Wie die Bundeswehr in einem Onlinebeitrag über „Timber Express“ schreibt, soll „dieses Zusammenspiel die Grundlage für eine effiziente Führung und den Einsatz von Streitkräften in einem interoperablen Informations- und Kommunikationsverbund“ bilden.

Synchronisation mit dem Führungsinformationssystem der Bundeswehr

Bei „Timber Express 23“ hatte Hensoldt mehrere fliegende Plattformen mittels Datenlink angebunden und mit modernen Informationssystemen vernetzt. Über die Einsatzunterstützungsanlage (EUA) „Optarion“ konnten nach Angaben des Unternehmens „ohne Änderungen an den Luftfahrzeugen Lageinformationen zwischen den Hubschraubern NH90 und Tiger sowie weiteren Plattformen – wie dem Mehrzweckkampflugzeug Tornado und der Panzerhaubitze 2000 – zuverlässig kommuniziert“ werden. Erstmalig seien die Daten auch kontinuierlich mit dem neuen Führungsinformationssystem der Bundeswehr synchronisiert worden, so Hensoldt in einer Pressemitteilung nach Übungsende.

Alex Irmscher, Programmleiter „Bodenstationen“ bei Hensoldt, wird in dem Pressetext mit den Worten zitiert: „Mit der Einsatzunterstützungsanlage/EUA sind wir in der Lage, bestehende wie auch neue Plattformen ohne Änderungen am Luftfahrzeug in den digitalen Führungsverbund der Streitkräfte zu integrieren.“ Irmscher weiter: „Um die Führungsfähigkeit im Bereich der fliegenden Systeme weiter voranzutreiben und neben Übungen auch operationell zu verankern, arbeiten wir kontinuierlich mit Heeresfliegern und Luftwaffe zusammen.“

EUA „Optarion“ als Bindeglied zwischen aufklärenden und wirkenden Elementen

Laut Hensoldt habe man die Vorteile der EUA „Optarion“ nun im Rahmen von „Timber Express 23“ bereits zum dritten Mal erfolgreich demonstrieren können. Als „Bindeglied zwischen aufklärenden und wirkenden Elementen“ habe man „relevante Daten entlang der ,Sensor-to-Effector“‘-Kette digital kommunizieren können. Dazu abschließend Programmleiter Irmscher: „Dieses Zusammenspiel bildet die Grundlage für eine effiziente Führung und den Einsatz von Streitkräften in einem interoperablen Informations- und Kommunikationsverbund.“

An „Timber Express“ beteiligten sich in diesem Jahr:
Kommando Luftwaffe (Berlin)
Kommando Heer (Strausberg)
Marinekommando (Rostock)
Zentrum Luftoperationen (Kalkar)
Taktisches Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ (Kropp/Jagel)
Lufttransportgeschwader 62 (Wunstorf)
Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ (Schortens)
Bataillon Elektronische Kampfführung 912 (Nienburg)
Wehrtechnische Dienststelle 61/WTD 61 (Manching)


Zu unserem Bildmaterial: NH90 bei der Datenaustausch-Übung „Timber Express“
(Bild: Hensoldt AG)

Kleines Beitragsbild: Ärmelpatch zur diesjährigen Übung.
(Foto: Falk Bärwald/Bundeswehr)


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