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Berlin/Koblenz. Die Bundeswehr wird weitere Munition zur Aufstockung der Einsatzbevorratung und für Ausbildungszwecke erhalten. Auch für die ukrainischen Streitkräfte soll weitere Munition beschafft werden. Die Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Annette Lehnigk-Emden, hat hierzu mehrere Rahmenverträge unterzeichnet. Auch wurde jetzt Munition mit unterschiedlichen Kalibern aus bereits bestehenden Rahmenverträgen abgerufen. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die Beschaffungsvorhaben gebilligt.

Wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Koblenzer Beschaffungsamtes hervorgeht, erhält die Artillerietruppe Munition im Kaliber 155 mm. Hierfür wurden entsprechende Rahmenverträge über die Lieferung geschlossen.

Erweitert wurde außerdem ein bereits bestehender Rahmenvertrag über Sprenggeschosse im Kaliber 155 mm. Gleichzeitig erfolgte ein Abruf von weiterer Munition, welche in großen Teilen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden soll. Die Munition kann im Einsatz, zur Übung und zu Ausbildungszwecken mit der Panzerhaubitze 2000 verschossen werden.

Ebenfalls beschafft (und finanziert aus dem regulären Verteidigungshaushalt und aus der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung) werden neue Zünder für die 155 mm Geschosse und verschiedene Treibladungsmodule. Neben dem erhöhten Eigenbedarf wird nun auch Material nachbeschafft, welches zuvor an die Ukraine abgegeben wurde. Die Zünder werden aus einem im Jahr 2021 geschlossenen Rahmenvertrag abgerufen.

Panzermunition Kaliber 120 mm in verschiedenen Ausführungen

Für den Kampfpanzer Leopard 2 wurden darüber hinaus Patronen der 120-mm-Panzermunition in verschiedenen Ausführungen bestellt. Der Abruf erfolgt aus einem bereits bestehenden Rahmenvertrag und sieht eine kurzfristige und umfangreiche Auslieferung vor.

Neben der jetzt ausgelösten Bestellung wurde dieser Rahmenvertrag zudem erweitert. So können nun auch über das Jahr 2025 hinaus Gefechts- und Übungspatronen verschiedener Typen abgerufen werden. Hierdurch füllt die Bundeswehr ihre Bestände auf und kann gleichzeitig – je nach Bedarf – die Munitionsvorräte erhöhen. Der neu geschlossene Rahmenvertrag sieht auch eine Lieferung von Panzermunition für die ukrainischen Streitkräfte vor.

Puma-Mehrzweckmunition für die Bekämpfung von Boden- und Luftzielen

Für den Bundeswehr-Schützenpanzer Puma wurde weitere Munition im NATO-Standardkaliber 30 mm x 173 aus einem bereits bestehenden Rahmenvertrag abgerufen. Bei den Patronen handelt es sich um Mehrzweckmunition. Diese Mehrzweckmunition wird eingesetzt bei der Bekämpfung von Boden- und Luftzielen.

Manöverpatronen im Kaliber 7,62 mm x 51 für MG3 und MG5

Weiter ermöglicht es ein jetzt geschlossener Rahmenvertrag, Manöverpatronen im Kaliber 7,62 mm x 51 für das MG3 und das MG5 zu beschaffen. Damit können die Bestände der Bundeswehr aufgefüllt werden.

In der Pressemitteilung des BAAINBw heißt es dazu: „Bislang wurde die Übungs- oder Manövermunition in diesem Kaliber mit Einzelbeschaffungsverträgen erworben. Nun aber will die Bundeswehr in größerem Maßstab einkaufen, um damit sowohl für die Truppe eine bessere Verfügbarkeit zu schaffen als auch der Industrie mehr Planungssicherheit zu ermöglichen. Zur Sicherstellung der künftigen Bedarfsdeckung der Bundeswehr wurde in der Rahmenvereinbarung zudem eine jährliche Mindestliefermenge mit dem Hersteller vereinbart.“


Zu unserem Bild: Baumholder, 5. Juni 2019 – Sprenggeschosse des Kalibers 155 mm werden nach dem Transport zum Truppenübungsplatz von Soldaten für das Schießen des Artillerielehrbataillons 345 aus Idar-Oberstein mit Zündern versehen.
(Foto: Marco Dorow/Bundeswehr)


Kommentare

  1. hans8888 | 17. Juli 2023 um 16:01 Uhr

    Absurd, das als großes Munitionspaket zu bezeichnen – wohl eher Tropfen auf den heißen Stein …

  2. Dr.-Ing. U. Hensgen | 18. Juli 2023 um 20:34 Uhr

    „Weiter ermöglicht es ein jetzt geschlossener Rahmenvertrag, Manöverpatronen im Kaliber 7,62 mm x 51 für das MG3 und das MG5 zu beschaffen. Damit können die Bestände der Bundeswehr aufgefüllt werden.“

    Das sind doch – in flappsiger ziviler Ausdrucksweise – die Platzpatronen, oder? Zählen die jetzt auch schon ernsthaft zur Munition? …

  3. Dr.-Ing. U. Hensgen | 18. Juli 2023 um 20:46 Uhr

    Also bin ich mal wieder der Meinung, dass das BAAINBw von Grund auf erneuert werden muss.

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