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Wilhelmshaven. Am heutigen Montag (24. Juli) lief um 10 Uhr die Fregatte „Hessen“ aus Wilhelmshaven zum Einsatz im NATO-Verband Very High Readiness Joint Task Force Maritime (VJTF/M) aus. In seinem sechsmonatigen Einsatzzeitraum wird das Schiff in Nord- und Ostsee sowie im Nordatlantik unterwegs sein. Zusätzlich soll die F221 „Hessen“ als Flaggschiff und Führungsplattform des ständigen maritimen NATO-Einsatzverbandes SNMG 1 (Standing NATO Maritime Group 1) für den Verbandsführer, Flottillenadmiral Thorsten Marx, die Spitze der Formation übernehmen.

Die auch als „NATO-Speerspitze“ bekannte VJTF ist Teil der NATO Response Force (NRF). Mit der VJTF kann das Bündnis schnell und flexibel auf sicherheitspolitische Entwicklungen reagieren. Die Deutsche Marine beteiligt sich regelmäßig an der VJTF/M und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung.

Die Fregatte „Hessen“ ist mit einer Besatzungsstärke von 245 Männern und Frauen ausgelaufen. Darunter ist der Kommandostab der Task Group 441.01 mit 23 Soldaten und eine taktische Gefechtskomponente der Marineflieger mit 18 Soldaten.

Schon mehrfach in Flugzeugträgerkampfgruppen der U.S. Navy integriert

Die Fregatte „Hessen“ wurde zwischen 2001 und 2005 von den Nordseewerken in Emden gebaut und offiziell am 21. April 2006 in Wilhelmshaven als drittes Schiff der „Sachsen“-Klasse (Klasse F124) in Dienst gestellt. Die beiden anderen Fregatten dieser Klasse sind die F219 „Sachsen“ (Indienststellung 4. November 2004) und die F220 „Hamburg“ (Indienststellung 13. Dezember 2004).

Die drei Schiffe sind als Mehrzweckschiffe für Geleitschutz und Seeraumkontrolle konzipiert. Ihr Schwerpunkt ist die Luftverteidigung. Mit ihrem Radar SMART-L (Signal Multibeam Acquisition Radar for Tracking, L band) kann eine einzige Einheit der „Sachsen“-Klasse beispielsweise den Luftraum über der gesamten Nordsee überwachen. Das Radar der „Sachsen“-Klasse ist in der Lage, mehr als 1000 Ziele gleichzeitig zu erfassen.

Im Ernstfall reichen die Flugabwehrraketen vom Typ SM2 aus dem Senkrecht-Startsystem Mk41 VLS (Vertical Launching System) der „Sachsen“-Klasse mehr als 160 Kilometer weit. Alle Sensoren und Waffen an Bord sind für diese Hauptaufgabe „Verbandsflugabwehr“ optimiert. Das Computer-Herzstück der Klasse F124 dafür ist das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) mit einer starken Rechenleistung: Es verarbeitet alle Daten von den Radaren und übrigen Sensoren sowie die Informationen, die verbündete Schiffen liefern. Das System ist redundant auf mehr als einem Dutzend Rechner an Bord verteilt.

Mit ihren Fähigkeiten waren die drei deutschen Fregatten bereits mehrmals im Nordatlantik in Flugzeugträgerkampfgruppen (Carrier Strike Group, CSG) der U.S. Navy integriert.

Die „Sachsen“-Klasse ist dank ihrer herausragenden Kommunikationsanlage mit Funk- und Satellitenverbindungen auch in der Lage, mehrere andere Kriegsschiffe gleichzeitig zu führen. Die Bordhubschrauber dienen der weitreichenden Jagd auf Uboote.


Das Archivbild zeigt die Fregatte „Hessen“ am 19. März 2018 vor der Ostküste der USA als Teil einer Carrier Strike Group der U.S. Navy. Wie auf dem Foto zu sehen, wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme das Oberdeck des Schiffes im Zuge einer ABC-Übung mit feinem Sprühnebel bedeckt. So soll im Ernstfall verhindert werden, dass sich Fallout festsetzen kann. Die Besatzung der Fregatte testet bei einer derartigen Übung die einzelnen Schiffsabschnitte abwechselnd und am Ende dann zusammen. Ziel ist es, das Schiff in einer Wasserglocke zu umhüllen und zu schützen. Soldaten des Bereichs „Hauptabschnitt 100“ (in den orangefarbenen Kälteschutzanzügen) überprüfen beim ABC-Training jede einzelne Düse an Bord sorgfältig auf ihre Funktion.
(Foto: Jule Peltzer/Bundeswehr)


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