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Strasbourg (Frankreich). Der deutsch-französische Kultursender arte startete vor Kurzem in Koproduktion mit WELT AM SONNTAG und dem Medienunternehmen CAPA Presse das Investigativ-Magazin „Mit offenen Daten“. Die Magazinbeiträge entstehen auf Grundlage von Open-Source-Intelligence-Methoden (OSINT). OSINT-Recherchen greifen auf soziale Netzwerke, frei zugängliche Datenbanken im Internet, Satellitenbilder und Tracking-Tools für Schiffe und Flugzeuge zurück. In der ersten Ausgabe – „Die Prigoschin-Akten“ – ist es der französischen Journalistin Alexandra Jousset gemeinsam mit ihrer russischen Kollegin Ksenia Bolchakova gelungen, aus zugespielten internen Unterlagen einen exklusiven Blick auf die Söldnergruppe „Wagner“ zu ermöglichen.

Die rund 2500 von Jousset und Bolchakova ausgewerteten Dokumente belegen, dass Milliardär Jewgeni Prigoschin Hauptanstifter der von Russland ausgehenden Hackerangriffe und Desinformationskampagnen gegenüber den USA und Europa ist. Die Recherchen für die arte-Dokumentation zeigen: Die „Wagner“-Gruppierung ist nach wie vor ein Schlüsselelement in den echten und virtuellen Kriegen, an denen der Kreml beteiligt ist.

Angehörige der Organisation sollen zahlreiche Kriegsverbrechen begangen haben

Die Gruppierung „Wagner“ machte erstmals 2014 im Donbass von sich reden machte. Rund neun Jahre später dann wurde klar, wer hinter der Geheimorganisation steckt: Im September 2022 machte der russische Oligarch Prigoschin öffentlich, dass er Gründer und Anführer von „Wagner“ ist.

Von der Ukraine über die Zentralafrikanische Republik über Syrien bis nach Mali – die „Wagner“-Söldner treten in all jenen Konflikten auf, in denen es darum geht, russische Interessen im Ausland zu vertreten. Mehrmals schon wurden den Angehörigen der Organisation dabei Akte der Barbarei und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Bis heute ist es den „Wagner“-Söldnern gelungen, meist geheim zu agieren und auch ihre Beziehungen zu dem russischen Regime unter Präsident Wladimir Putin zu verbergen.

Die zahlreichen Dokumente, die auf den Servern des Prigoschin-Imperiums gehackt worden sind, enthüllen, wie das System des früheren „Putin-Kochs“ funktioniert. So hat Prigoschin beispielsweise einen Sicherheitsdienst gegründet, um mögliche Überläufer ausfindig zu machen (und zu eliminieren).


Randnotiz                                  

Das neue Investigativ-Magazin „Mit offenen Daten“ besteht aus sechs rund halbstündigen Ausgaben pro Jahr, die in der arte-Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal von arte zur Verfügung gestellt werden.

Der Beitrag „Die Prigoschin-Akten“ (Dauer 26 Minuten) ist noch bis zum 29. August 2026 verfügbar.

Abrufbar unter:
https://www.arte.tv/de/videos/113682-001-A/mit-offenen-daten/
oder unter:
https://www.youtube.com/watch?v=v2y6z0qvrws


Unser Bildmaterial zeigt Sequenzen aus der Dokumentation „Die Prigoschin-Akten“, die den Auftakt zur neuen Investigativ-Reihe von arte – „Mit offenen Daten“ – macht. Im Screenshot zu sehen: Jewgeni Prigoschin (Vordergrund) mit Angehörigen seiner Privatarmee.
(Bildschirmfotos: Quelle arte)


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