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Berlin/Neuburg an der Donau/Militärflughafen Kuchyňa bei Bratislava. Das Taktische Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau übernimmt im Zeitraum 2. September bis 22. Dezember im slowakischen Luftraum die bewaffneten „Quick Reaction Alert“-Schutzflüge (QRA) für den NATO-Partner. Im Ernstfall soll diese Alarmrotte unidentifizierte oder feindliche Luftfahrzeuge über der Slowakei abfangen. Das Land, das seit 2004 Mitglied der Europäischen Union und des Atlantischen Bündnisses ist, ist ein direkter Nachbar der von Russland angegriffenen Ukraine.

Im April vergangenen Jahres hatte die Slowakei ihr Luftabwehr-Raketensystem S-300 an die ukrainischen Streitkräfte abgegeben. Als Ersatz hatten die USA und die Niederlande je ein Patriot-System plus Personal beim NATO-Verbündeten stationiert. Deutschland war mit zwei Systemen vertreten. Mittlerweile sind all diese Patriot-Einheiten wieder aus der Slowakei abgezogen worden.

Da die Slowakei im März dieses Jahres auch ihre Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 an die Ukraine abgegeben hat, kann sie ihren Luftraum nicht mehr selbst schützen. Diese Aufgabe haben zunächst die direkten Nachbarstaaten Polen, Tschechien und Ungarn übernommen – nun ist Deutschland mit dieser Aufgabe betraut.

Teilnahme an der zweitätigen Flugschau SIAF nahe Bratislava

Zusätzlich zu den QRA-Schutzflügen zeigt unsere Luftwaffe mit Trainingsflügen über sowie Landungen in der Slowakei Präsenz („Show of Force“) gegenüber potenziellen Bedrohungen aus der Luft.

Am kommenden Wochenende – 2. und 3. September – beteiligt sich die Deutsche Luftwaffe zudem an der zweitägigen Flugschau „Slovak International Air Fest“ (SIAF) am Militärflughafen Kuchyňa, 42 Kilometer nördlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Der Militärflugplatz wird auf Grundlage eines Abkommens zwischen der Slowakei und den Vereinigten Staaten auch von der US-Luftwaffe genutzt.

Ein weiterer sichtbarer deutscher Beitrag im Verteidigungsbündnis

Brigadegeneral Frank Gräfe, Abteilungsleiter im Berliner Kommando Luftwaffe, ist für die strategische sowie operative Einsatzplanung innerhalb der Luftwaffe zuständig. Er erklärte jetzt: „Die Eurofighter-Flüge des Neuburger Geschwaders in der Slowakei sind ein weiterer sichtbarer Beitrag im Bündnis – neben der Luftraumsicherung durch Patriot-Staffeln im polnischen Zamosc sowie den regelmäßigen Air-Policing-Missionen im Baltikum.“

Die Wahrung der Lufthoheit ist eine Daueraufgabe der NATO. Dazu schreibt das Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe: „Sie basiert auf dem Recht zur kollektiven Selbstverteidigung gemäß Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen sowie dem NATO-Vertrag. Im Hinblick hierauf erfolgt bereits in Friedenszeiten das sogenannte Air Policing auf der Grundlage der einschlägigen Beschlüsse des Nordatlantikrates zur Errichtung und zum Betrieb des NATO Integrated Air and Missile Defence System – kurz NATINAMDS. Mit diesem System wird gewährleistet, dass die Allianz im Falle eines bewaffneten Angriffs zu einer effektiven Verteidigung befähigt ist.“


Unser Bild vom 2. März 2022 zeigt zwei Eurofighter-Kampfjets des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg an der Donau beim QRA-Training über dem Südosten Deutschlands.
(Foto: Christian Timmig/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Eurofighter aus Neuburg an der Donau am 2. März 2022 beim QRA-Training.
(Foto: Christian Timmig/Bundeswehr)


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