menu +

Nachrichten



München/Oberschleißheim. Vor 60 Jahren, im Oktober 1963, wurde aus der in der Münchner Luitpold-Kaserne ansässigen Sanitätsschule der Bundeswehr die „Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr“. Am 26. Oktober nun beging die „Alma Mater des Sanitätsdienstes“ ihr rundes Jubiläum mit einem Festakt und einer Bayerischen Serenade im Schloss Schleißheim. Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen und der Ehrenzug des Wachbataillons aus Berlin sorgten an diesem Donnerstag für eine festliche Atmosphäre.

Die heutige Sanitätsakademie hat sich im Laufe der Jahrzehnte von einer schon damals äußerst angesehenen Bildungseinrichtung nach und nach zum heutigen Kompetenzzentrum des Sanitätsdienstes entwickelt. Die „neue“ Sanitätsakademie bereitet unter anderem Erkenntnisse aus den aktuellen Einsätzen sowie aus der weltweiten Wissenschaft auf und setzt diese in sanitätsdienstliche Aus-, Fort-, und Weiterbildung um.

In einem Onlinebeitrag der Bundeswehr über die Einrichtung in München heißt es: „Die Sanitätsakademie der Bundeswehr ist das Kompetenzzentrum des Sanitätsdienstes […] für Forschung, Entwicklung, Ausbildung und den Medizinischen ABC-Schutz [ABC = atomar, biologisch, chemisch]. Durch internationale Kooperationen mit zivilen sowie militärischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen bringt sie die qualitativ hohen Standards der Institution zum Ausdruck.“

Maßgeblich verantwortlich für die erstklassige Ausbildung des Sanitätspersonals

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, sprach bei der Jubiläumsfeier die Rolle des Sanitätsdienstes für die Streitkräfte im Allgemein und die der Sanitätsakademie im Speziellen an. Er sagte: „Die deutschen Streitkräfte sind auf einen funktionierenden Sanitätsdienst angewiesen. Für diese gute Ausbildung braucht es die Sanitätsakademie der Bundeswehr. Das Herz der Sanität schlägt hier.“

Auch der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, wies einmal mehr auf die Bedeutung des Organisationsbereiches hin und ging dabei auf die besondere Rolle der Akademie ein. Die Einrichtung sei für die erstklassige Ausbildung des Sanitätspersonals der Bundeswehr maßgeblich verantwortlich, so Baumgärtner. Nur so könne der Sanitätsdienst die Gesundheitsversorgung der Truppe bestmöglich gewährleisten – sowohl im nationalen als auch im internationalen Rahmen und Umfeld.

Neuer alter Schwerpunkt „Landes- und Bündnisverteidigung“

Während früher der Schwerpunkt bei der Ausbildung der Sanitätskräfte in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne auf der sanitätsdienstlichen Versorgung in internationalen Kriseneinsätzen lag, wird heute im Hinblick auf die Landes- und Bündnisverteidigung ausgebildet.

Dazu Generalstabsarzt Dr. med. Hans-Ulrich Holtherm, seit dem 1. Januar 2022 Kommandeur der Akademie: „Heutzutage widmen wir uns auch der Ausbildung ukrainischer Kräfte. Unsere Zielsetzung für die Zukunft besteht darin, die Bedeutung moderner Medizin auf dem Gefechtsfeld hervorzuheben.“ Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine und Israel zeigten eindringlich, wie bedeutsam ein reibungslos funktionierender Sanitätsdienst für Streitkräfte sei, erklärte Holtherm.

„Bayern ist stolze Heimat für das Mutterhaus des Sanitätsdienstes“

Mit dem Staatsempfang im Schloss Schleißheim würdigte die Bayerische Staatsregierung die enge Beziehung zwischen der Sanitätsakademie und dem Freistaat. Der Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Florian Hermann, sagte in seiner Festrede: „Bayern ist stolze Heimat für das Mutterhaus des Sanitätsdienstes.“ Die Akademie stehe für höchste medizinische Maßstäbe, Spitzenqualität bei Aus- und Fortbildung und hochmotiviertes Personal. Damit bereichere die Sanitätsakademie auch den Wissenschaftsstandort München, so der Staatsminister in seiner Laudatio.

Die Jubiläumsveranstaltung fand mit einer speziellen Serenade, einer Bayerischen Serenade, vor dem Schloss Schleißheim einen würdigen Abschluss.


Kompakt                           

Was wissen wir über die mittlerweile sechs Jahrzehnte umfassende Geschichte der Sanitätsakademie der Bundeswehr? Blicken wir zurück: Nach Gründung der Bundeswehr wurde zunächst im Mai 1956 die „Sanitätstruppenschule des Heeres“ in Degerndorf am Inn zur Ausbildung von Sanitäts- und Truppenunteroffizieren aufgestellt. Bereits 1957 wurde sie zur besseren Anbindung an Universitäten und Krankenhäuser nach München in die Luitpold-Kaserne verlegt und zwei Jahre später in „Sanitätsschule der Bundeswehr“ umbenannt.

Danach folgte ein rascher Aufbau zu einem Ausbildungszentrum aller drei Teilstreitkräfte und eine Intensivierung des Lehrbetriebs. Es wurden erstmals – neben Einweisungs- und Laufbahnlehrgängen für alle Dienstgradgruppen – auch Verwendungslehrgänge zur Qualifikation von Sanitätsunteroffizieren und -mannschaften implementiert.

1963 erfolgte die Umbenennung der Sanitätsschule in „Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr“, womit programmatisch ein hoher qualitativer Anspruch als Bildungseinrichtung erhoben wurde. Zusätzlich schloss der Sanitätsdienst der Bundeswehr damit, zumindest im Hinblick auf die Namensgebung, an die Tradition der früheren militärärztlichen Akademien an.

1980 bezog die Akademie ihr heutiges Domizil in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne in München. Im Juli 2013 wurde die Sanitätsakademie neugestaltet und umstrukturiert. Sie verschmolz damals mit Fachabteilungen und Ressortforschungsinstituten aus dem ehemaligen Sanitätsamt zu einem neuen Kompetenzzentrum des Bundeswehr-Sanitätsdienstes.


Besuchen Sie uns auf https://twitter.com/bw_journal


Zu unserer Bildsequenz:
1. Staatsminister Florian Hermann (rechts) und Generalstabsarzt Dr. med. Hans-Ulrich Holtherm am 26. Oktober 2023 beim Staatsempfang im Schloss Schleißheim.
(Foto: Sebastian Widmann/Bayerische Staatskanzlei)

2. Den festlichen Hintergrund zum Jubiläum bildete die Schlossanlage Schleißheim, wo die Bayerische Staatsregierung mit einem Staatsempfang die engen Beziehungen zur Sanitätsakademie würdigte.
(Foto: Johann Michael Scheller/Bundeswehr)

3. Die Jubiläumsfeier fand ihren Abschluss mit einer Bayerischen Serenade, vorgetragen vom Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Partenkirchen. Dazu angetreten war der Ehrenzug des Wachbataillons aus Berlin. Die musikalische Aufführung verfolgten unter anderem (von links) Generalinspekteur Carsten Breuer, Staatsminister Florian Hermann, Generalstabsarzt Dr. med. Hans-Ulrich Holtherm und Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner.
(Foto: Sebastian Widmann/Bayerische Staatskanzlei)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN