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Murr/Koblenz/Capellen (Luxemburg). Die Bundeswehr soll nach und nach neue Fallschirme erhalten. Wie die Pressestelle des Koblenzer Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) am heutigen Montag (4. April) mitteilte, wird das im Jahr 1957 in die Truppe eingeführte und nahezu unverändert genutzte automatische Fallschirmsystem T-10/T-10R nun schrittweise durch das moderne und leistungsfähigere Fallschirmsystem „Ensemble de Parachutage du Combattant“ (EPC) ersetzt. Hersteller und Lieferant des EPC ist die im baden-württembergischen Murr ansässige Firma Safran Electronics & Defense, ein Tochterunternehmen des französischen Technologiekonzerns Safran S.A., Paris.

Den Hauptvertrag über die Beschaffung hatten im Februar 2021 mit Safran Electronics & Defense das BAAINBw und die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) geschlossen. Die NSPA hat ihren Sitz im luxemburgischen Capellen. Der Vertrag wurde kürzlich erst durch ergänzende Vereinbarungen, die die Leistungsanteile „Zulassung“ und „Logistik“ betreffen, erweitert.

Noch in diesem Jahr soll ein erstes Los – bestehend aus 1662 Haupt- und 1162 Reservefallschirmen plus Zubehör – in mehreren Schritten beschafft werden. Die Beschaffung eines zweiten Loses ist ab Jahresbeginn 2023 geplant.

Der Beschaffungsvertrag beinhaltet auch eine Ersteinweisung an dem neuen System durch den Hersteller sowie die industrielle Bevorratung von Ersatzteilen.

Besseres Pendelverhalten und niedrigere Sinkgeschwindigkeit

Wesentliche Vorteile des neuen Fallschirmsystems gegenüber dem bisher genutzten System bestehen laut BAAINBw in einem besseren Pendelverhalten, einer niedrigeren Sinkgeschwindigkeit trotz höherer Last und einer besser beeinflussbaren Ausrichtung bei der Landung. Der im Koblenzer Amt zuständige Projektleiter Dirk May versichert, dass das Verletzungsrisiko der Fallschirmspringer durch das System EPC „signifikant reduziert“ werden wird.

Belgien, Deutschland und die Niederlande hatten Anfang 2020 beschlossen, gemeinsam ein modernes automatisches Fallschirmsystem zu beschaffen, um insbesondere die Interoperabilität der Luftlandekräfte für Ausbildung, Übung und Einsatz durch Verwendung eines gemeinsam genutzten Fallschirmsystems zu verbessern. Auch sollten mit einem neuen System die Funktionssicherheit und Leistungsfähigkeit für Massenabsprünge in niedriger Höhe den modernen Anforderungen angepasst werden.


„Glück – Ab!“: Das moderne Fallschirmsystem „Ensemble de Parachutage du Combattant“ (EPC) soll nach und nach an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Beginnen soll die Auslieferung noch in diesem Jahr.
(Foto: Safran Electronics & Defense)


Kommentare

  1. Dr.-Ing. U. Hensgen | 10. April 2022 um 13:35 Uhr

    Gut, und wenn dann die Fallschirmjäger auch wieder generell im Fallschirmsprung ausgebildet werden, könnte man fast den Eindruck haben, wir wären auf dem Weg der Besserung.

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