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Berlin. In den Jahren 2016 bis 2020 haben rund 54.660 Bundeswehrangehörige an multinationalen Manövern und Übungen teilgenommen. Dabei sind in diesem Zeitraum Kosten in Höhe von etwa einer Milliarde Euro entstanden. Diese Angaben machte das Verteidigungsministerium für die Bundesregierung auf zwei Kleine Anfragen der Bundestagsfraktion der Linken im Oktober 2018 und im Mai 2021. Jetzt wandten sich die Linken mit einer Anfrage zum Thema „Beteiligung der Bundeswehr an multinationalen Manövern im Kontext wachsender globaler Konfrontationen“ an die Regierung. Die Fragen hatten die Abgeordneten Ali Al-Dailami, Sevim Dağdelen und Christian Görke formuliert.

Die Abgeordneten wollten wissen, wie viele Kräfte der Bundeswehr im vergangenen Jahr an multinationalen Manövern und Übungen teilgenommen haben. Laut Ministerium beteiligten sich 2021 insgesamt 8592 Bundeswehrangehörige an derartigen Veranstaltungen mit anderen Nationen (so auch an der Atomwaffen-Übung „Steadfast Noon“).

Dabei entstanden nach Angaben des Wehrressorts Gesamtkosten in Höhe von 96.155.480 Euro (rund 96 Millionen Euro). Von diesen Gesamtkosten entfallen mindestens 111.657 Euro auf Verpflegung und 7.470.030 Euro (rund 7,4 Millionen Euro) auf den Bereich „Transport“. Das Ministerium erklärte in der Antwort in diesem Zusammenhang weiter: „Der Anteil der Verpflegung an den Gesamtkosten wurde dabei nicht in allen Übungsvorhaben erfasst. Eine separate Erfassung in Bezug auf den Punkt ,Feldlager‘ erfolgt nicht.“

Die Bundeswehr musste wegen der Coronavirus-Pandemie die Teilnahme an folgenden multinationalen Übungen im Jahr 2021 absagen: „Allied Spirit“, „Orange Cloud“, „Precise Care“ und „Saber Guardian“.

CO2-Emissionen der übenden Truppe werden nicht gesondert erfasst

Weitere Fragen der Linken galten dem Komplex „Umweltschutz“. So wollten Al-Dailami, Dağdelen und Görke wissen, wie hoch der Treibstoffverbrauch und die daraus entstehenden CO2-Emissionen der Bundeswehr bezogen auf die Teilnahme an den jeweiligen multinationalen Manövern und Übungen 2021 waren. Dazu die Antwort: „Nach Erkenntnis der Bundesregierung liegt keine gesonderte Erfassung vor, da gerade multinationale Übungen geografisch in andern Partnerländern beziehungsweise länderübergreifend durchgeführt werden. Eine Abstimmung, welchem Land welche aus den Treibstoffverbräuchen resultierenden CO2-Emissionen zugeschlagen werden, ist nicht bekannt.“ Allerdings – so das Ministerium weiter – werde eine zukünftige, gesonderte Erfassung der CO2-Emissionen „im Lichte der klimapolitischen Notwendigkeit weiterer detaillierter Teilbereiche zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen“.

Das Verteidigungsministerium machte auch darauf aufmerksam, dass die Transporte in die derzeitigen Einsatzgebiete der Bundeswehr überwiegend im Luft- beziehungsweise Seetransport oder auf Schiene erfolgen und durch zivile Anbieter durchgeführt werden. Die hierbei anfallenden Kraftstoffverbräuche der zivilen Anbieter seien der Bundeswehr nicht bekannt.


Die Aufnahme zeigt Soldaten vor einem niederländischen Transporthubschrauber bei der NATO-Übung „Green Griffin 2021“. Insgesamt beteiligten sich im vergangenen Jahr an „Green Griffin“ im Osten Deutschlands rund 2500 Soldaten, 850 Fahrzeuge und etwa 35 Helikopter aus Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und den USA.
(Foto: Carl Schulze/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Truppenübungsplatz Klietz, 4. Oktober 2021 – Soldaten der Division Schnelle Kräfte bei der Übung „Green Griffin“ in einem Transporthubschrauber CH-47F Chinook der U.S. Army.
(Foto: Jana Neumann/Bundeswehr)


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