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Friedrichshafen. Die sicherheitspolitische Entwicklung der vergangenen Monate – vor allem der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine – hat auch zu einer gestiegenen Nachfrage bei Motoren der Marke „MTU“ geführt. Das berichtet jetzt der Rolls-Royce-Geschäftsbereich „Power Systems“, der seinen Sitz in Friedrichshafen am Bodensee hat, in einer Pressemitteilung. Der Pressetext trägt die Überschrift „Rolls-Royce Power Systems leistet mit Investitionen wichtigen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands und verbündeter Nationen“.

Das Unternehmen schreibt: „MTU-Motoren von Rolls-Royce treiben viele der Fahrzeuge und Schiffe an, von denen die Einsatzfähigkeit der deutschen und verbündeten Streitkräfte abhängt. Um einen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands und verbündeter Nationen zu leisten und die durch die sicherheitspolitische Zeitenwende gestiegene Nachfrage nach MTU-Motoren für militärische Anwendungen zeitnah und verlässlich bedienen zu können, [bauen wir] in den kommenden Jahren erweiterte Kapazitäten auf.“

Rolls-Royce will dafür nach eigenen Angaben in seinem Geschäftsbereich „Power Systems“ in den nächsten zehn Jahren bis zu rund 450 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. „Je nach konkreter Auftragslage“, heißt es. Die Lieferfähigkeit soll unter anderem durch den Ausbau von Montagelinien sichergestellt werden. Damit gehe Rolls-Royce Power Systems „bewusst in Vorleistung“ und zeige, dass „das Unternehmen auch in den neuen, herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Partner für die Streitkräfte Deutschlands und seiner demokratischen Alliierten“ sein wolle.

Antriebe für Rad- und Kettenfahrzeuge, Kriegsschiffe und Uboote

Zu den wichtigsten Fahrzeugen und schwimmenden Einheiten der Bundeswehr mit MTU-Antrieben gehören der Schützenpanzer Puma, das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTK) Boxer, der Kampfpanzer Leopard 2 sowie die Korvetten K130 und Uboote der Klasse 212A.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine haben Deutschland und weitere Partnernationen beschlossen, Fahrzeuge und Schiffe dieser und anderer Typen in größerer Stückzahl als ursprünglich beabsichtigt zu beschaffen. Dafür braucht es folglich mehr MTU-Motoren und -Antriebssysteme (siehe dazu auch unseren Beitrag vom 15. Juli 2022).

Massive Investitionen in Erwartung einer steigenden Nachfrage

Thelse Godewerth, Arbeitsdirektorin bei Rolls-Royce Power Systems, sagte über die Entwicklung und die Entscheidungen des Unternehmens: „Wir haben die Lage rasch erfasst und im Austausch mit Politik, Beschaffungsbehörden, Endkunden, Herstellern und unseren Lieferanten proaktiv ein Konzept erarbeitet, wie wir trotz gestörter Lieferketten und Rohstoffengpässe kurzfristig und planmäßig liefern können, sobald Aufträge kommen.“ Klar sei, dass die möglichen neuen Aufträge, die Rolls-Royce in den kommenden Monaten und Jahren erwarte, „nicht mit den vorhandenen Mitarbeitern und Anlagen stemmen“ könne. Deshalb werden man massiv investieren, um angesichts der steigenden Nachfrage Lieferfähigkeit zu garantieren und so die militärische Einsatzfähigkeit zu unterstützen.

„Mit unserer langfristigen Planung legen wir die Grundlage für eine neue agile Zusammenarbeit zwischen Beschaffungsbehörden, Streitkräften und Industrie“, ergänzte Knut Müller, Vizepräsident des Bereichs „Global Governmental“ bei Rolls-Royce Power Systems. „Um die aktuellen und kommenden Herausforderungen gemeinsam bewältigen zu können, benötigen wir allerdings auch möglichst schnell konkrete Zusagen von der Politik, welche Fahrzeuge und Schiffe konkret in welcher Stückzahl beschafft werden sollen.“ Nur dann könne Rolls-Royce gemeinsam mit seinen Zulieferern auch gewährleisten, dass MTU-Systeme rechtzeitig geliefert würden.


Die Symbolaufnahme zu unserem Beitrag zeigt einen Rolls-Royce-Mitarbeiter im Montagebereich einer MTU-Motoren-Baureihe in Friedrichshafen.
(Foto: Rolls-Royce)


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