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Bonn/Hardheim/Altheim. Das Materiallager Hardheim und das Munitionslager Altheim, beide Logistik-Einrichtungen in Baden-Württemberg gelegen, werden am kommenden Freitag (1. April) wieder ihren Versorgungsbetrieb aufnehmen. Das teilte das Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis am heutigen Mittwoch (30. März) mit. Auch die beiden Liegenschaften Hardheim und Altheim waren zuvor im Zuge der drastischen Verkleinerung der Bundeswehr in den Jahren 2010 bis 2013 zunächst aufgegeben worden.

Die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen für Deutschland haben sich allerdings seit 2014 grundlegend geändert. Die Bundeswehr hat darauf mit verschiedenen sogenannten „Trendwenden“ reagiert. Die Entwicklung daraus – hin zu mehr Personal und Material – bedeutet auch einen erhöhten Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur, auch für die Logistik der Streitkräftebasis.

Die Streitkräftebasis ist mit ihrem Logistikkommando zuständig für die Versorgung der Streitkräfte und unterhält zu diesem Zweck die sogenannten „ortsfesten logistischen Einrichtungen“, zu denen unter anderem alle Bundeswehrdepots und alle Materiallager beziehungsweise Munitionslager sowie die Instandhaltungseinrichtungen zählen.

Hier erfolgen nicht nur die bloße Lagerung und Instandhaltung des Materials und der Munition für den täglichen Dienst sowie die Ausbildung, sondern auch die Unterstützung der Auslandseinsätze der Bundeswehr. Die ortsfesten logistischen Einrichtungen sind verantwortlich für die Einsatzbereitschaft und Betriebssicherheit von Gerät, Werkzeugen und Fahrzeugen.

Wiederausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung

Bereits im Januar 2019 hatte die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer entschieden, die Kapazitäten zur raschen Verfügbarkeit von Bundeswehrmaterial und Munition im Rahmen der Wiederausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung zu erhöhen. Insgesamt sollen in Deutschland bis 2029 acht ortsfeste logistische Lagereinrichtungen wieder in Betrieb genommen werden. Dazu gehören fünf Materiallager und drei Munitionslager.

Nachdem bereits 2021 das Materiallager Königswinter-Eudenbach und das Munitionslager Lorup wieder in Betrieb genommen wurden (siehe hier), folgen nun das Materiallager in Hardheim mit rund fünf Soldaten und etwa 70 zivilen Mitarbeiter sowie das Munitionslager Altheim mit voraussichtlich neun Soldaten und rund 40 zivilen Beschäftigten. Ab 2026 soll der Personalumfang im Munitionslager Altheim um eine Bundeswehr-Feuerwehr in einer Stärke von 16 zivilen Kräften (nach derzeitiger Planung) erhöht werden.

Garnisonsstandorte Hardheim und Walldürn jetzt weiter gestärkt

Ursprünglich war die Wiederinbetriebnahme der beiden im Neckar-Odenwald-Kreis gelegenen Liegenschaften Hardheim und Altheim für 2021 geplant. Landrat Achim Brötel wies nach Bekanntwerden des Datums für die Wiederinbetriebnahme darauf hin, dass mit dieser Entscheidung Kramp-Karrenbauers nicht zuletzt auch die Garnisonsstandorte Hardheim und Walldürn weiter gestärkt werden würden. Er erinnerte zudem daran, dass sich vor allem die beiden CDU-Politiker Alois Gerig und Nina Warken „immer wieder in besonderer Weise für die Bundeswehrstandorte im Kreis starkgemacht“ hätten.

Der frühere Bundestagsabgeordnete Gerig (er war bei der Bundestagswahl 2021 nicht erneut angetreten), erklärte gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung: „Der Aufstellungsbeginn ist die erfolgreiche Fortführung des Großprojektes ,Bundeswehrstandort-Sicherung‘ in unserer Heimat – eines der wichtigsten in meiner bisherigen Amtszeit als Bundestagsabgeordneter.“

Der Bund will nach Informationen der Rhein-Neckar-Zeitung rund 28 Millionen Euro in die Liegenschaften in Hardheim und Altheim investieren. In das Materiallager in Hardheim sollen etwa 16 Millionen Euro fließen, in das Munitionsdepot Altheim mit Bundeswehr-Feuerwache etwa zwölf Millionen Euro.

Die Schließung der beiden Liegenschaften war ursprünglich 2011 verfügt worden. Das Hardheimer Materiallager auf dem Wurmberg war dann im Dezember 2018 außer Dienst gestellt worden (im Januar 2019 wurde die Schließung jedoch wieder aufgehoben).


Zu unserem Bildmaterial:
1. Für das Materiallager Hardheim sind nach Angaben des Presse- und Informationszentrums der Streitkräftebasis Dienstposten und Stellen für etwa fünf Soldaten und voraussichtlich 70 Zivilbedienstete vorgesehen …
(Foto: Bundeswehr)

2. … für das Munitionslager Altheim demnach wohl für neun Soldaten und etwa 40 zivile Mitarbeiter.
(Foto: Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die Symbolaufnahme zeigt ein Hinweisschild zu einer der ortsfesten logistischen Einrichtungen der Streitkräftebasis.
(Foto: Roland Alpers/Streitkräftebasis)


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