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Meckenheim/München/Altengrabow. Die in Meckenheim bei Bonn ansässige BWI GmbH erprobt derzeit gemeinsam mit dem Münchner Software-Unternehmen Helsing eine neue Lösung zur KI-gestützten Aufklärung (KI = Künstliche Intelligenz). Das Experiment trägt die Bezeichnung „Military Internet Of Things für taktische Aufklärung“, kurz MITA. MITA soll dank neuer, von der BWI entwickelter Sensoren zusammen mit bestehender Bundeswehr-Sensorik in der Lage sein, große Gebiete zu überwachen. Truppenbewegungen sollen dabei von MITA nicht nur erkannt, sondern auch in Form eines 3D-Lagebildes in Echtzeit voll automatisiert dargestellt werden. Generalinspekteur Eberhard Zorn ließ sich vor wenigen Tagen zusammen mit anderen ranghohen Vertretern der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow die Lösung von BWI und Helsing vorführen.

Als IT-Systemhaus und Digitalisierungspartner der Bundeswehr erprobt die BWI zusammen mit der Firma Helsing in dem Experiment „MITA“, inwiefern KI dabei helfen kann, taktische Aufklärung auf ein neues Level zu heben.

Generalinspekteur Zorn machte sich auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow nun selbst ein Bild von den Möglichkeiten der neuen Technologie. Beim simulierten Eindringen in ein von MITA überwachtes Gebiet konnten die Gegner in Echtzeit erkannt werden.

Sensor-Netzwerken und automatisierte Datenfusion

MITA arbeitet mit Sensor-Netzwerken und automatisierter Datenfusion. Die Experten von „innoX“, der Innovationseinheit der BWI, haben hierfür verschiedene Sensoren selbst entwickelt. Eingebunden wurden aber auch bereits bestehende Sensorik der Bundeswehr. Ausgebracht wurde das Ganze dann auf dem zu überwachenden Geländeabschnitt.

Die Sensoren erfassen nicht nur Bewegungen, sondern sind auch mit einer Bilderkennung ausgestattet, um feststellen zu können, um welche Art von Bedrohung es sich handelt. Die so gewonnenen riesigen Datenmengen müssen ohne Zeitverzögerung automatisiert zusammengeführt und schließlich bewertet werden. Hier kommt die KI- und Software-Lösung von Helsing ins Spiel.

Sie wertet die Sensordaten aus und stellt das Ergebnis in einem dreidimensionalen Lagebild in Echtzeit zur Verfügung. Dadurch lassen sich Feindbewegungen auf dem Gefechtsfeld in Sekundenschnelle erkennen, so dass die militärische Führung ohne Zeitverzögerung reagieren kann. Auf diese Weise ist es möglich, die funktionale Kette von der Sensorik bis zur militärischen Entscheidungsfindung integriert zu optimieren und in Sekundenschnelle zu schließen.

Nachdem die erste Phase des Experiments erfolgreich abgeschlossen worden ist, wollen das Verteidigungsministerium und die Truppe jetzt das weitere Vorgehen bei diesem Projekt intensiv prüfen.


Zu unserer Aufnahme (von links): Frank Leidenberger (Leiter der Unternehmensentwicklung der BWI), Generalleutnant Michael Vetter (Abteilungsleiter „Cyber/Informationstechnik“ im Verteidigungsministerium), General Eberhard Zorn (Generalinspekteur der Bundeswehr) und Generalmajor Michael Färber (Kommandeur des Kommandos „Informationstechnik“ der Bundeswehr) ließen sich – gemeinsam mit anderen ranghohen Militärs – Anfang Dezember 2022 auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow die neue Lösung „MITA“ im Einsatz zeigen.
(Foto: BWI GmbH)

Kleines Beitragsbild: Symbolfoto „Lagebild“ – um ein aktuelles Lagebild zu erhalten, müssen Aufklärungsdaten immer noch aus den verschiedensten Quellen zusammengeführt und händisch auf eine Lagekarte übertragen werden. Ein umständliches Verfahren! Kann MITA die Lagebilderstellung grundlegend verbessern?
(Foto: Anne Weinrich/Bundeswehr)


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