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Überlingen/Taufkirchen. Die Systemhäuser Diehl Defence und Hensoldt wollen künftig auf dem Gebiet der bodengebundenen Luftverteidigung enger zusammenarbeiten. Dabei wollen beide Unternehmen – so die Ankündigung – auf Basis bewährter gemeinsamer Systeme, die aktuell produziert werden und kurzfristig lieferbar sind, „Produkte der Spitzenklasse zur Abwehr von Flugkörper-Bedrohungen“ anbieten. Die Kooperationspartner werben: „Diese Luftverteidigungssysteme setzen neueste Technologien ein und bieten damit Abwehrpotential auch gegen neue und sich abzeichnende Bedrohungen.“ Die beiden Unternehmen sind sich sicher, mit ihrer Zusammenarbeit und den daraus entstehenden Systemen „einen Beitrag zum Umgang mit der veränderten Bedrohungslage für Deutschland und in Europa“ leisten zu können.

Diehl Defence und Hensoldt arbeiten bereits auf dem Gebiet der bodengebundenen Luftverteidigungssysteme zusammen. Diehl hat in seinem System für Mittelstrecken, IRIS-T SLM, die Gefechtsstandard-Software IBMS-FC von Airbus und aktive wie passive Radare von Hensoldt integriert. Die schon in die Serienproduktion überführten Lenkflugkörper IRIS-T SLM sind Teil der IRIS-T-Produktfamilie von Diehl Defence.

IRIS-T SLM kann durch Elemente der Kurzstrecken-Version IRIS-T SLS, das in mehreren europäischen Ländern unter Vertrag ist und sich in Schweden im operativen Einsatz befindet, ergänzt werden. Die Version IRIS-T SLS wird eingesetzt im sogenannten Nah- und Nächstbereichsschutz. Hier hat Diehl zudem eine weiterentwickelte Variante vorgestellt, die außerhalb der NATO bereits unter Vertrag ist und sich in der Realisierung befindet.

Leistungsgesteigertes System IRIS-T SLX bereits in der Entwicklung

Die Zusammenarbeit von Diehl Defence und Hensoldt im Rahmen von IRIS-T SLM wird neben dem Startgerät mit den Lenkflugkörpern und dem Führungsgefechtsstand unter anderem das Multifunktionsradar TRML-4D sowie das optionale Passivradar TwInvis umfassen. Diehl schreibt in einer gemeinsamen Presseerklärung: „IRIS-T SLM bietet schon heute einen hoch-effektiven Schutz gegen gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Flugkörper und Drohnen und erfüllt […] alle Anforderungen an Reichweite und Leistungsfähigkeiten.“

Auf Basis der Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Exportprogramm wollen Diehl Defence und Hensoldt jetzt „ihre Kooperation mit Blick auf die Bedrohungslage in Deutschland“ vertiefen. Gemeinsame Vorhaben für andere Kunden von Diehl Defence mit weiteren Partnern in anderen Ländern sollen davon unberührt bleiben.

Eine Leistungssteigerung des bestehenden Systems IRIS-T SLM ist bei Diehl Defence und Hensoldt als IRIS-T SLX in Entwicklung. Durch IRIS-T SLX soll einmal das vorhandene Luftverteidigungssystem durch eine größere Reichweite (bis zu 80 Kilometer) und Höhenabdeckung (bis zu 30 Kilometer) gegen Flugziele ergänzt und somit Reaktions- und Vorwarnzeiten verbessert werden.


Zu unserem verwendeten Bildmaterial:
1. IRIS-T SLM – das bodengebundene Luftverteidigungssystem für den Mittelstrecken-Bereich.
(Foto: Diehl Defence)

2. Kurzstrecken-Version IRIS-T SLS, die bereits an ein skandinavisches Land geliefert wurde und dort jetzt auf der Hägglund-Plattform eingesetzt wird.
(Foto: Diehl Defence)


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