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Berlin. In den deutschen Streitkräften ist fast jede vierte Stelle für IT-Spezialisten unbesetzt. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums für die Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage des CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz hervor. Demnach sind momentan von 5600 Bundeswehr-Dienstposten für Fachkräfte im Bereich „Cyber- und Informationsraum“ 4226 Stellen besetzt und 1374 unbesetzt (Stichtag 30. April 2022).

Die Anfrage des Unionspolitikers beantwortete am 6. Mai die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin der Verteidigung Siemtje Möller. Ihren Informationen zufolge waren im Jahr 2021 (Stichtag 31. Dezember 2021) von insgesamt 5395 Dienstposten für IT-Fachkräfte im Bereich „Cyber- und Informationsraum“ 4107 besetzt und 1288 vakant.

Für das Jahr 2023 soll die Anzahl der Dienstposten insgesamt 5670 betragen (als Stichtag wird hier der 30. Juni 2023 angegeben). Dazu die Staatssekretärin: „Es ist für 2023 davon auszugehen, dass sich der Dienstposten-Besetzungsgrad trotz der weiterhin bestehenden pandemiebedingten Einschränkungen auf die Personalgewinnung insbesondere durch Zuversetzung von derzeit sich noch in der Ausbildung befindenden Personals verbessern wird.“

Wir haben zuletzt über das Thema „Cyber- und Informationsraum“ am 3. Mai im Zusammenhang mit der multinationalen NATO-Übung „Locked Shields 2022“ in Estlands Hauptstadt Tallinn berichtet (siehe hier).

Gewinnung von gutem IT-Fachpersonal bleibt eine „anspruchsvolle“ Aufgabe

Fragesteller Biadacz sagte über das fehlende IT-Personal: „Das ist ein Risiko für unsere Cyber-Sicherheit. Der Fachkräftemangel ist ein Querschnittsproblem und macht auch vor der Bundeswehr leider nicht Halt.“

Das Verteidigungsministerium selber erklärte, IT-Spezialisten seien „derzeit weiterhin sehr gefragt“. Dieses Fachpersonal zu gewinnen sei „anspruchsvoll“ – hier gehe es der Bundeswehr nicht anders als der zivilen Wirtschaft. Weiter hieß es aus dem Ministerium, die Truppe hätte „ihre Anstrengungen intensiviert, um gesehen zu werden – besonders im Netz“. Zudem arbeite man nach wie vor intensiv daran, „bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, gutes und modernes Material bereitzustellen und die Menschen, die bei der Bundeswehr beschäftigt sind, finanziell und sozial gut abzusichern“.


Die Symbolaufnahme „IT-Spezialisten bei der Bundeswehr“ zeigt zwei Soldaten bei einer Übung auf der Suche nach einem möglichen Schadcode.
(Foto: Martina Pump/Bundeswehr)


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