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Berlin/Koblenz/Köln. Die Bundeswehr soll bis Ende 2025 mit Gefechtshelmen, Kampfbekleidung, Schutzwesten und Rucksäcken voll ausgestattet werden. Der dazu erforderliche Änderungsvertrag wurde am heutigen Mittwoch zwischen dem Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und der in Köln ansässigen Inhouse-Gesellschaft Bw Bekleidungsmanagement (BwBM) geschlossen.

Für alle aktiven Bundeswehrsoldaten soll bis Ende 2025 folgendes Material bereitgestellt werden: bis zu 351.000 Sätze der modularen ballistischen Schutz- und Trageausstattung (kurz MOBAST), 313.000 Sätze des Kampfbekleidungssatzes Streitkräfte (abgekürzt KBS SK), 338.000 Rucksäcke mit einem 110-Liter-Volumen sowie 313.000 neue Gefechtshelme. Hierbei inbegriffen sind entsprechende Mengen zur Bevorratung verschiedener Größen und einer anteiligen Reserve zur Regeneration.

Basis der genannten Beschaffung sind zum einen die bereits in der Vergangenheit durch das BAAINBw initiierten Beauftragungen und zum anderen der nun vertraglich besiegelte Anschub.

Oberstleutnant Marko Dietzmann, zuständiger Referatsleiter im Beschaffungsamt in Koblenz, sagte nach der Vertragsunterzeichnung mit der BwBM GmbH: „Diese Investition ist ein enormer Meilenstein für die Truppe. Sah der ursprüngliche Zeitplan aufgrund nicht ausreichender Haushaltsmittel noch das Jahr 2031 vor, so werden wir nun die Vollausstattung der Truppe bereits 2025 erreichen können.“

Persönliche Schutzausrüstung liegt der Ministerin besonders am Herzen

Das BAAINBw erklärt darüber hinaus in einer Pressemitteilung: „Dieser zügig erfolgte Vertragsschluss sichert der Bundeswehr ausreichend Produktionskapazitäten der Industrie in Zeiten eingeschränkter Rohstoffverfügbarkeit sowie steigender Nachfrage am Weltmarkt. Um den parallelen Herausforderungen des durch Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten Sondervermögens für die Bundeswehr bei gleichzeitig geltender vorläufigen Haushaltsführung des Bundes zu begegnen, hat das [Verteidigungsministerium] frühzeitig den Bedarf auf Bewilligung überplanmäßiger Ausgaben nebst erforderlicher Verpflichtungsermächtigung in Höhe von mehr als 2,3 Milliarden Euro gegenüber dem Bundesministerium für Finanzen angezeigt. Hierüber wurde der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner 10. Sitzung am 7. April 2022 informiert.“

Anlässlich der Ausschusssitzung hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mitgeteilt: „Wir werden zügig erste Verbesserungen bei der Truppe sehen und wollen bis Ende 2025 eine Vollausstattung der Truppe mit Schutzwesten, Kampfbekleidung und Rucksäcken erreichen. Die persönliche Schutzausrüstung liegt mir besonders am Herzen, denn unsere [Bundeswehrangehörigen] verdienen den besten Schutz bei Einsatz und Übung.“

Helme, Kampfbekleidung, Schutzausstattung und Rucksäcke

Bei der beauftragten Ausrüstung handelt es sich um bereits in die deutschen Streitkräfte eingeführte Militärartikel. Der Pressetext des BAAINBw listet auf:

Gefechtshelm Streitkräfte: Der künftige Gefechtshelm wird bereits von den Spezialisierten Kräften genutzt. Mit diesem Helm werden aktuell die Kräfte der VJTF 2023 (VJTF = Very High Readiness Joint Task Force/Speerspitze der schnellen Eingreiftruppe der NATO) ausgestattet. Als sogenanntes „Full Cut“-Modell bietet der neue Helm größtmöglichen Schutz für den Kopf gegen Schlag- und ballistische Einwirkungen. Er ist kompatibel zu Ausrüstungsgegenständen (insbesondere Sprechsätzen und Gehörschutz) und ermöglicht eine Adaption von Nachtsichtgeräten und anderen Anbauteilen.

Kampfbekleidungssatz Streitkräfte: Beim KBS SK handelt es sich um eine moderne Kampfausstattung, die – mit 25 verschiedenen Artikeln – den Nutzern eine für alle Einsatzszenarien in sämtlichen Klimazonen lagebezogen angepasste Bekleidung bietet.

Modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung: Das Schutzwestensystem MOBAST besteht aus einer Schutzweste der Schutzklasse 4, ballistischer Unterwäsche zum Schutz vor Kleinstsplittern und einer Trageausstattung für Magazine und Ausrüstung. Zusätzlich stehen modulare Splitterschutzelemente für Hals und Schulter, Tiefschutz sowie ein Oberarm- und Oberschenkelschutz zur Verfügung.

Rucksacksystem 110 Liter: Dieses System besteht aus einem Rucksack, zwei Seitentaschen, einem kleineren Einsatzrucksack sowie mehreren Packlinern und ist für Truppenteile mit einer vorgegebenen Durchhaltefähigkeit von 72 Stunden im abgesessenen Einsatz vorgesehen.


Zu unserer Bildsequenz:
1. Soldat mit dem Schutzwestensystem modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung und dem Rucksacksystem 110 Liter.
(Foto: Dirk Bannert/Bundeswehr)

2. Jede Menge Stauraum – das neue Rucksacksystem für die Truppe.
(Foto: Dirk Bannert/Bundeswehr)

3. Das Bundeswehr-Schutzwestensystem modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung, militärische Abkürzung MOBAST.
(Foto: Dirk Bannert/Bundeswehr)

4. Beim Kampfbekleidungssatz Streitkräfte – kurz KBS SK – handelt es sich um eine moderne Kampfausstattung, die insgesamt 25 verschiedene Artikel beinhaltet. Es ist an alle Einsatzszenarien gedacht.
(Foto: Dirk Bannert/Bundeswehr)

5. Gefechtshelm Streitkräfte im Einsatz bei den Fallschirmjägern mit erweiterter Grundbefähigung. Die Aufnahme wurde am 26. Oktober 2021 auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken gemacht. Im Bild ein Angehöriger der 3. Kompanie des Fallschirmjägerregiments 26 aus Zweibrücken.
(Foto: Marco Dorow/Bundeswehr)


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