menu +

Nachrichten


Bonn. Längst schon ist die Corona-Amtshilfe der Bundeswehr für Länder, Städte und Gemeinden der größte Hilfseinsatz der Truppe in Deutschland, der jemals stattgefunden hat. Rund 10.000 Amtshilfeanträge wurden seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 an die Bundeswehr gestellt – mehr als je zuvor in ihrer Geschichte. Der zehntausendste Hilfsantrag wurde am 13. Januar eingereicht. Er kam aus Nordrhein-Westfalen: Die Stadt Dortmund brauchte dringend personelle Unterstützung für den Betrieb eines Impfzentrums.

Angesichts der steigenden Inzidenzwerte haben auch die Amtshilfeanträge an die Bundeswehr zum Jahresende 2021 wieder deutlich zugenommen, so dass das „Einsatzkontingent Corona“ aktuell auf 17.500 Kräfte verstärkt worden ist. Derzeit unterstützt die Bundeswehr mit 8825 Angehörigen im Rahmen der Amtshilfe bei 560 Maßnahmen in allen 16 Bundesländern. 3500 Kräfte sind in 283 Gesundheitsämtern, 1700 in 120 Impfeinrichtungen und 1150 in 100 Krankenhäusern eingesetzt.

Geografische Schwerpunkte der Amtshilfe liegen mit 1890 Kräften in Bayern und mit 900 in Nordrhein-Westfalen. Weitere 85 Maßnahmen mit 1030 Bundeswehrangehörigen sind laut Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis derzeit in Vorbereitung.

Die Streitkräfte helfen, solange sie gebraucht werden

Nicht alle beantragten Unterstützungsleistungen konnten von der Bundeswehr tatsächlich auch erbracht werden, denn die Amtshilfe wird immer „subsidiär“ geleistet. Dies bedeutet, die Bundeswehr darf nur dann helfen, wenn die zuständigen Behörden in Städten, Landkreisen und Kommunen selbst nicht schneller und besser helfen können. So wurden von den Antragstellern in der Corona-Krise auch 430 Anträge auf Amtshilfe wieder zurückgezogen.

Ferner muss die Bundeswehr die rechtliche Zulässigkeit der beantragten Unterstützungsleistung überprüfen und über die notwendigen Ressourcen verfügen. Heißt: Ein Amtshilfeantrag kann auch abgelehnt werden, wenn die gewünschte Hilfeleistung die Dienststelle und somit die Bundeswehr in ihrer Einsatzfähigkeit beeinträchtigen würde – das war bei 580 Anträgen der Fall.

Damit hat die Bundeswehr letztlich 8900 Anträge auf Amtshilfe gebilligt, von denen bis heute 8290 erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis und als Nationaler Territorialer Befehlshaber zuständig für die Führung der Bundeswehr in Fällen der Amtshilfe, sagte dazu: „Wir haben den Unterschied gemacht, insbesondere dann, wenn die zivilen Strukturen an ihre Grenzen gestoßen sind und der Ruf nach Unterstützung laut wurde. Wir helfen, solange wir gebraucht werden.“


Unsere Aufnahme vom 14. Dezember 2021 zeigt Bundeswehrangehörige im Rahmen der Amtshilfe auf der Corona-Station des Erzgebirgsklinikums Annaberg-Buchholz.
(Foto: Tanja Wendt/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Feldjäger unterstützen während der Coronavirus-Pandemie im Rahmen der Amtshilfe im Impfzentrum des Sana Klinikums Borna. Die Aufnahme wurde am 10. Dezember 2021 gemacht.
(Foto: Tanja Wendt/Bundeswehr)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN