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Friedrichshafen/Vlissingen (Niederlande). Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich „Power Systems“ mit Hauptsitz in Friedrichshafen wird das Führungs- und Automationssystem (FüSAS) für die vier neuen F126-Fregatten der Deutschen Marine liefern. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens vom heutigen Dienstag (25. Januar) hervor. Die Lieferung besteht aus den Komponenten „Integrierte Schiffsautomation“ (IPMS) und „Condition Monitoring System“ (CMS). Diese beinhalten die Rolls-Royce-Lösungen „mtu NautIQ Master“ und „mtu NautIQ Foresight“. Der entsprechende Vertrag mit dem Hauptauftragnehmer Damen Naval wurde am vergangenen Freitag (21. Januar) geschlossen.

Das niederländische Unternehmen Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V. – kurz Damen Naval – baut die vier neuen deutschen Fregatten F126 zusammen mit Blohm+Voss und Thales, nachdem es am 13. Januar 2020 im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für das Rüstungsprojekt erhalten hat. Der Auftrag umfasst die Option auf zwei weitere Schiffe. Das Vorhaben hat einen Auftragswert von rund 5,3 Milliarden Euro.

(Anm.: Die Fregatten der Klasse F126 hießen bis zum 1. Januar 2021 noch Mehrzweckkampfschiff 180/MKS 180; mit diesem Tag benannte das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr das Projekt „MKS 180“ offiziell um in Projekt „F126“, um den künftigen neuen Schiffstyp der Klassifizierung der Deutschen Marine anzupassen.)

Die erste Fregatte F126 soll letzten Informationen zufolge voraussichtlich im Jahr 2028 in Hamburg an den Nutzer ausgeliefert werden. Alle Bauarbeiten werden in Deutschland durchgeführt – in Hamburg, Kiel und Wolgast.

Neues Portfolio vereint jetzt mtu- und Servowatch-Technologien

Bestandteil des Vertrages zwischen Damen Naval und Rolls-Royce Power Systems sind ebenfalls die Systeme „Brandmeldeanlage“, „Personenortung“ und „CCTV“ (Videoüberwachung). Es ist der erste Auftrag für „mtu NautIQ“-Produkte im Navy-Bereich, seit Rolls-Royce sein erweitertes Schiffsautomations-Portfolio vorgestellt hat. Dies vereint jetzt mtu- und Servowatch-Technologien. Rolls-Royce hatte Servowatch, einen Anbieter von integrierten Schiffsautomationslösungen, im Jahr 2020 übernommen.

(Anm.: Rolls-Royce mit seinem Geschäftsbereich „Power Systems“ ist die Unternehmens- und Arbeitgebermarke, „mtu“ die Produkte- und Lösungsmarke.)

Rolls-Royce-Produktfamilie „mtu NautIQ“ bietet Lösungen für das gesamte Schiff

Rolls-Royce stellte sein komplettes Schiffsautomations-Portfolio unter dem Namen „mtu NautIQ“ erstmals auf der Sicherheits- und Verteidigungsmesse DSEI in London im September 2021 vor. Das Portfolio umfasst eine Reihe von neuen und bewährten Plattformmanagement- und Schiffskontrollsystemen für Schiffe aller Art und Größe, einschließlich Marine- und Handelsschiffe. Die „mtu NautIQ“-Familie von Automationssystemen wurde speziell für Schiffsneubauten und für die einfache Nachrüstung auf älteren Schiffen entwickelt.

Die Technologielösung „mtu NautIQ Master“ ist die neueste Version des IPMS von Rolls-Royce, das die Vorteile der mtu- und Servowatch-Produkte zusammenführt. Sie bietet nach Angaben des Unternehmens „die gleichen Grundfunktionen wie die Vorgängerversion, jedoch ergänzt um weitere Funktionen und auf einer wesentlich flexibleren und zukunftssicheren Plattform“.

Über „mtu NautIQ Foresight“, das Equipment Health Management System für den Einsatz in der Schifffahrt, schreibt die Friedrichshafener Firma in ihrem Pressetext: „Rolls-Royce hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten im Markt für Schiffsautomation erfolgreich positioniert und Lösungen für Kunden weltweit in einer Vielzahl von Anwendungen geliefert. Mit ,mtu NautIQ‘ bietet Rolls-Royce ein zukunftssicheres Portfolio fortschrittlicher Lösungen für das gesamte Schiff.“

Automatisierung der Führungssysteme für effizienten Betrieb der Fregatten

Hein van Ameijden, Managing Director von Damen Naval, sagte nach der Vertragsunterzeichnung: „Mit Rolls-Royce und seinen mtu-Automationsprodukten haben wir den richtigen Partner für die integrierten Systeme zur Automatisierung der Führungssysteme gefunden. Das ist Hightech Made in Germany. Sie wird einen effizienten Betrieb der Schiffe ermöglichen und eine optimale Verfügbarkeit sicherstellen.“

Damen und Rolls-Royce verbindet eine langjährige Zusammenarbeit im Schiffbau. Unter anderem hat Rolls-Royce die Dieselmotoren für das von der Königlichen Niederländischen und Deutschen Marine genutzte Joint Support Ship „Karel Doorman“ und für das Unterstützungs- und Forschungsschiff „Nuyina“, das Ende August vergangenen Jahres an die Regierung Australiens übergeben wurde, geliefert.

Knut Müller, Vizepräsident „Global Governmental“ bei Rolls-Royce Power Systems, wird in der Pressemitteilung mit den Worten zitiert: „Dieser Auftrag ist ein bedeutender Meilenstein für unser Schiffsautomations-Portfolio ,mtu NautIQ‘. Er beweist, dass unsere Strategie, Lösungen von der Brücke bis zum Propeller zu liefern, der richtige Weg ist. Wir sind weltweit der einzige Antriebshersteller, der auch die elektronische Plattform zur Überwachung und Steuerung des gesamten Schiffes liefern kann, und wir sind stolz darauf, dass Damen und die Bundeswehr uns für dieses Projekt ausgewählt haben.“


Unser Bild mit den beiden Einzelaufnahmen zeigt Knut Müller, Vizepräsident „Global Governmental“ bei Rolls-Royce Power Systems (links) und Hein van Ameijden, Managing Director von Damen Naval. Beide unterschrieben den Vertrag über die Lieferung des Führungs- und Automationssystems (FüSAS) für die vier neuen F126-Fregatten der Deutschen Marine aufgrund der COVID-19-Pandemie räumlich getrennt.
(Bilder: Rolls-Royce Power Systems; Bildmontage: mediakompakt)

Kleines Beitragsbild: Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich „Power Systems“ wird das FüSAS für die vier neuen deutschen F126 liefern. Zum Lieferumfang gehören die Produkte „mtu NautIQ Master“ und „mtu NautIQ Foresight“.
(Computergrafik: Rolls-Royce Power Systems)


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