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München/Kongsberg (Norwegen). Das norwegische Unternehmen Kongsberg Defence & Aerospace AS unterzeichnete im Dezember vergangenen Jahres mit dem deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) einen Vertrag über die Lieferung der fernbedienbaren Waffenstation M153 für das Entwicklungsprogramm „Boxer JFSTsw“ (JFSTsw = Joint Fire Support Team, schwer). Die Waffenstation M153 gehört zur Kongsberg-Baureihe „Protector RS4“. Protector RS4 wurde laut Hersteller „für Einsätze unter extremen Umgebungsbedingungen entwickelt und gebaut“ und gilt als „weltweit am häufigsten eingesetztes ferngesteuertes Waffensystem“.

Dies ist der erste Vertrag, den Kongsberg mit Krauss-Maffei Wegmann unterzeichnet hat und zugleich der zweite Vertrag über ein Produkt „Protector RS4“ für die Bundeswehr (siehe dazu hier). Der neue Vertrag mit KMW umfasst die Entwicklung und Lieferung von Prototypen sowie Referenzsystemen für Versuche- und Testreihen. Ergänzt wird das Ganze später noch durch einen Serienproduktionsvertrag.

Die Waffenstation M153/Protector RS4 soll einmal zusammen mit dem neuen Missionsmodul „Joint Fire Support Team, schwer“ – militärische Abkürzung JFSTsw – auf einem Boxer-Fahrzeug installiert werden (siehe auch unseren Beitrag vom 25. September 2021).

Das neue Missionsmodul enthält neben der ferngesteuerten Kongsberg-Waffenstation ein Beobachtungs- und Überwachungssystem der Firma Thales sowie ein NGVA-Netzwerk. Das Thales-System PAAG – „Stabilised Panoramic Above Armour Gimbal“ – ist in die generische NATO-Fahrzeugarchitektur NGVA integriert. (Anm.: NGVA/NATO Generic Vehicle Architecture ist ein Abkommen innerhalb des Bündnisses, das auf offenen Standards für die Entwicklung und Integration mehrerer elektronischer Subsysteme in militärische Fahrzeuge basiert und darauf abzielt, Standards für die Fahrzeugarchitektur von Landsystemen zu schaffen, um deren Nachhaltigkeit und Lebensdauer zu erhöhen.)

Serienbeschaffung für Boxer JFSTsw könnte ab 2023 beginnen

Der Boxer, auch als 8×8-Kampffahrzeug bezeichnet, ist ein hochmobiles, modernes gepanzertes Transportfahrzeug, dessen modulare Bauweise eine Vielzahl von einsatzspezifischen Konfigurationen ermöglicht. Derzeit werden eine Reihe von möglichen Einsatzvarianten entwickelt.

Über die von der europäischen Beschaffungsagentur OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en matière d’Armement/Organisation for Joint Armament Co-operation/Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation) bei der ARTEC GmbH in Auftrag gegebenen Prototypen Boxer JFSTsw schrieb Gerhard Heiming vor Kurzem auf der Online-Informationsplattform Soldat & Technik: „Die Prototypen und Referenzsysteme Boxer JFSTsw sollen im Laufe des Jahres 2022 geliefert werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Nachweisführung, an der das BAAINBw [Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr] und die Truppe beteiligt werden, soll ab 2023 die Serienbeschaffung für weitere neun JFSTsw (18 Fahrzeuge) in Auftrag gegeben werden. Für die Freigabe der Finanzmittel in Höhe von rund 143 Millionen Euro ist eine weitere ,25-Millionen-Euro-Vorlage‘ erforderlich. Der Zulauf der Fahrzeuge soll bis 2027 abgeschlossen sein.“


Zu unserem Symbolbild: Am 22. Juni 2021 wurde das letzte Allradfahrzeug des Typs GTK Boxer (GTK = Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr übergeben. Insgesamt erhielt die Bundeswehr 405 Boxer-Fahrzeuge. Darunter waren 72 Boxer in der Variante Ambulanz, 65 Führungsfahrzeuge, 256 Infanteriegruppenfahrzeuge sowie zehn Fahrschulfahrzeuge.
(Bild: KMW für OCCAR)


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