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Koblenz/Haifa (Israel). Die Auswertung von Luftbildern und Infrarot-Aufnahmen ist unverzichtbare Informationsquelle für die Streitkräfte zur Erkennung von Freund und Feind sowie zur Überwachung der eigenen Kräfte im Einsatzgebiet. Jetzt gab das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bis zu fünf sogenannte „verlegefähige Ground Exploitation Systeme“ in Auftrag. Diese Container-Systeme sollen einmal Auswerteanlagen, die altersbedingt nicht mehr verlegefähig sind und die aktuell gültigen Anforderungen der Arbeitssicherheit nicht länger erfüllen, ersetzen. Vertragspartner des BAAINBw bei diesem Beschaffungsvorhaben ist das Rüstungsunternehmen Rafael Advanced Defense Systems Ltd., das seinen Sitz im israelischen Haifa hat.

Olaf Brenner, der zuständige Projektleiter im Beschaffungsamt, sagte nach Vertragsabschluss: „Das verlegefähige Ground Exploitation System ermöglicht eine weltweit autarke Auswertung, auch außerhalb von Infrastruktur und unabhängig von Energiequellen. Die Module können schnell an nahezu jeden Ort der Welt gebracht und dort dauerhaft betrieben werden.“ Der Transport der Container-Systeme sei sowohl per Lkw, Flugzeug oder auf dem Seeweg möglich, so Brenner weiter. Mit ihnen würde die sogenannte „Abbildende Aufklärung“ und Überwachung im Einsatzgebiet sichergestellt.

Neben verschiedenen Drohnen können bei Bedarf auch die Kampfflugzeuge Tornado und Eurofighter Luftbildaufnahmen erstellen. Diese Daten müssen im Anschluss durch Fachpersonal ausgewertet werden.

Vier Ground Exploitation Systeme mit der Option auf eine fünfte Station

Die neuen mobilen Ground Exploitation Systeme bestehen aus je 17 (20-Fuß)-Containern, in denen die zur Luftbildauswertung benötigte IT-Ausstattung sowie Klimatisierungs- und Stromerzeugeraggregate untergebracht sind. Die neue IT ermöglicht eine Trennung unterschiedlicher Informationen mit verschiedenen Geheimhaltungsgraden. Ein adaptiver ballistischer Schutz sowie ein Wetterschutzdach sind ebenfalls Bestandteil eines Systems.

Insgesamt werden zunächst vier verlegefähige Systeme beschafft. Zusätzlich sieht der Vertrag mit dem israelischen Partner die Ausbildung von Administrations- und Bedienpersonal für die Luftbildauswerteanlage sowie von technischem Personal für das Containersystem vor. Außerdem sind die Integration der Klimamodule und Stromerzeugeraggregate, des ballistischen Schutzes sowie die Lieferung der technischen Dokumentation vereinbart.

Die vier Systeme sollen im Zeitraum von Oktober 2024 bis Februar 2026 an die Deutsche Luftwaffe als zukünftigen Nutzer ausgeliefert werden. Die optionale fünfte Station wird im Falle einer Optionsauslösung bis allerspätestens August 2027 von Rafael geliefert werden.


Die Aufnahme zeigt die Vertragspartner nach Unterzeichnung der entsprechenden Dokument – links der Vertreter des Unternehmens Rafael Advanced Defense Systems Ltd., Asas Segal. Neben ihm die Vizepräsidentin des Bundesamtes, Annette Lehnigk-Emden.

Kleines Beitragsbild: Die Symbolaufnahme „Luftbildauswertung“ zeigt einen Spezialisten der Bundeswehr im nordmalischen GAO im Rahmen des Auslandseinsatzes MINUSMA. Die Bundeswehr nutzt bei dieser Mission auch die Aufklärungsdrohne LUNA (Luftgestützte Unbemannte Nahaufklärungsausstattung), deren Material von geschultem Fachpersonal geprüft wird.
(Bild: Bundeswehr)


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