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Koblenz. Nahezu alles, was wir mit unseren Händen anfassen, ist mit Keimen behaftet. Diese Keime sind für das Auge unsichtbar, stellen aber insbesondere für Menschen mit Immunschwäche oder chronischen Erkrankungen eine Gefahr dar. In Deutschland beispielsweise sind jährlich etwa 600.000 Patienten betroffen. Viele Infektionen und Todesfälle wären vermeidbar: Weil die Hauptüberträger der Erreger die Hände sind, ist die Händehygiene die wichtigste Präventivmaßnahme zur Vermeidung solcher Infektionen.

Um die Händehygiene immer weiter zu verbessern, wurde die Aktion „Saubere Hände“ als Initiative der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, kurz WHO) ins Leben gerufen. Auch Deutschland hat sich zusammen mit weltweit 162 Staaten verpflichtet, eine Kampagne zur Verbesserung der Händedesinfektion durchzuführen. Ziel ist, mit einem Zertifikat die Teilnahme und die Qualität der Umsetzung sowie das Niveau der erreichten Veränderungen abzubilden.

Das Zertifikat ist in drei Stufen gestaffelt: Bronze, Silber und Gold. Die Teilnahme ist freiwillig, nur wenige Krankenhäuser in Deutschland haben sich bislang den hohen Anforderungen für diese Zertifizierung gestellt.

Gold-Zertifikat ist ein Aushängeschild des Bundeswehrzentralkrankenhauses

Am gestrigen Montag (12. Dezember) überreichten Oberfeldarzt Dr. Manuel Döhla, Leiter „Hygiene“ im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, zusammen mit seinem Team das Zertifikat in Gold an den Kommandeur und Ärztlichen Direktor der Einrichtung, Generalarzt Dr. Jens Diehm.

Diehm nahm die Auszeichnung voller Dank entgegen und lobte Döhla und seine Mannschaft. Er sagte: „Keime kann man nicht sehen. Auch die guten Leistungen eines präventivmedizinischen Fachs wie der ,Krankenhaushygiene‘ sieht man oft nicht. Umso wichtiger und wertvoller ist dieses Zertifikat als Aushängeschild für unser Koblenzer Krankenhaus im Umgang mit Keimen und im Hinblick auf die Patienten-Sicherheit.“

Enge Zusammenarbeit aller Bereiche eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg

Die Hände des medizinischen Personals spielen eine wichtige Rolle bei der möglichen Übertragung von Keimen. Die Händehygiene gilt deshalb als eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen. Auch die Krankenhaushygiene des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz legt besonderes Augenmerk auf dieses Thema. Und dies mit großem Erfolg, wie die Verleihung des goldenen Zertifikats der Aktion „Saubere Hände“ zeigt.

Die zahlreichen Anforderungen, die einer Zertifizierung vorausgehen, konnten dabei in berufsgruppenübergreifender Zusammenarbeit mit allen Kliniken und Abteilungen sowie den Stabsstellen des Bundeswehrzentralkrankenhauses erfüllt werden.

Wichtig war und ist beispielsweise die leichte und gut erkennbare Erreichbarkeit von Desinfektionsmittel-Spendern für medizinisches Personal sowie für Patienten und Besucher. Wegen der aktuellen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen auf dem gesamten Krankenhausgelände in Koblenz und der damit verbundenen zahlreichen Umzüge von Stationen und Fachbereichen musste die Anzahl und Anordnung der Desinfektionsmittel-Spender immer wieder überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Nur so konnte sichergestellt werden, jederzeit und nahezu überall eine Händedesinfektion durchführen zu können.

Die „fünf Momente“ der tagtäglichen Händehygiene

Das Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes beschreibt in einem Fachbeitrag die sogenannten „fünf Momente der Händehygiene“. Diese sind demnach:
vor einem Patientenkontakt;
vor einer aseptischen Tätigkeit (wie etwa dem Blutabnehmen oder einem Verbandswechsel);
nach dem Kontakt mit potenziell infektiösem Material;
nach einem Patientenkontakt;
und nach dem Kontakt mit der unmittelbaren Umgebung des Patienten.

Der Bereich „Krankenhaushygiene“ des Bundeswehrzentralkrankenhauses schulte im Vorfeld der Zertifizierung das gesamte Krankenhauspersonal zu diesen „fünf Momenten“ und sensibilisierte zudem die Fachkräfte mit besonderen Aufgaben wie beispielsweise in den Laboren, den Ambulanzen oder bei der Blutspende. Hierfür wurden neben festen Schulungsterminen mobile Workshops mit individuellen praktischen Schulungen angeboten.

Anschließend führten die Fachkrankenpflegekräfte für Hygiene und Infektionsprävention des Koblenzer Klinikums sogenannte „Compliance-Beobachtungen“ durch, bei denen das Gelernte in der Praxis überprüft wurde und bei Bedarf Wege zur Optimierung aufgezeigt wurden. Dazu Oberfeldarzt Dr. Manuel Döhla: „Dies nahm und nimmt viel Zeit in Anspruch und dauert durchaus mehrere Arbeitstage pro Bereich. Ein Mehraufwand, der sich jedoch für eine spürbare Verbesserung der Prozesse lohnt und letztendlich zum begehrten Zertifikat in Gold führte.“


Zu unserem Bildmaterial:
1. Logo und Schriftzug der Gesundheitskampagne „Saubere Hände“ 2022.
(Bild: nr)

2. Das Team „Krankenhaushygiene“ um Oberfeldarzt Dr. Manuel Döhla (Dritter von links) überreicht das goldene Zertifikat der Aktion „Saubere Hände“ an Generalarzt Dr. Jens Diehm, den Kommandeur und Ärztlichen Direktor des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz (neben Döhla).
(Foto: Andreas Weidner/Sanitätsdienst der Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Symbolfoto „Händehygiene in einer deutschen Klinik“.
(Bild: nr)


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