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Meppen/Ettenheim. Die Bundeswehr-Feuerwehr Meppen soll im kommenden Jahr zwei zusätzliche Löschraupen bekommen. Ein entsprechender Auftrag erging am 28. Juli an den Spezialmaschinenbauer DICOSY GmbH im baden-württembergischen Ettenheim. Frank Dosquet, Direktor der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition 91 (WTD 91), sagte dazu: „Wir freuen uns, dass unsere Feuerwehr nun bald diese Spezialfahrzeuge bekommt und wir dann die Voraussetzungen erfüllt haben, um wieder unseren vollen Betrieb aufnehmen zu können.“ Die WTD 91 im niedersächsischen Meppen war 2018 wegen eines gewaltigen Moorbrandes in die Schlagzeilen geraten.

Die WTD 91 ist das Technologiezentrum für Waffen und Munition der Bundeswehr und mit einer Fläche von rund 200 Quadratkilometern der größte instrumentierte Schießplatz Westeuropas. Die Dienststelle hatte in der Zeit vom 28. August bis zum 3. September 2018 zu Erprobungszwecken eine sogenannte „Schießkampagne“ durchgeführt, bei der von einem Kampfhubschrauber Tiger an mehreren Tagen 70mm-Raketen abgefeuert worden waren. Bei dieser Schießkampagne im Emsland war am 3. September ein Brand entstanden, der erst am 10. Oktober endgültig gelöscht werden konnte (siehe dazu unseren Beitrag vom 15. Juli dieses Jahres).

Nach dem Moorbrand hatte das Bundesministerium der Verteidigung weitere Versuche im Moor untersagt. Erst sollten verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. Eine davon ist die Aufstockung der Anzahl der Speziallöscheinheiten für das Moor auf nun insgesamt vier Fahrzeuge. WTD-Direktor Dosquet erklärt: „Brandschutz und die Sicherheit der Bevölkerung haben für uns die oberste Priorität – gleichzeitig haben wir ein hohes Auftragsvolumen und brauchen deshalb dringend auch unseren gesamten Schießplatz.“

Die lange Suche nach einem geeigneten Fahrzeughersteller

Mehr als zwei Jahre hat es gedauert, einen geeigneten Hersteller zu finden, der die hohen Anforderungen an die neuen Löschraupen erfüllt. „Das Fahrzeug darf nur einen äußerst geringen Bodendruck haben, um überhaupt im Moor fahren zu können. Gleichzeitig muss es Material und Löschwasser schnell transportieren können“, so der Dienststellenleiter. Die bereits vorhandenen zwei Löschraupen der Bundeswehr-Feuerwehr Meppen basieren auf dem Prinzip von Pistenraupen, wie man sie aus dem Skiurlaub kennt. Die neuen Fahrzeuge hingegen sind von ihrer Konstruktion her abgeleitet von einem singapurischen Militärfahrzeug, das für schwierigste Einsätze in sumpfigem Gelände entwickelt worden ist.

Die beiden Spezial-Löschfahrzeuge sollen 2022 von der Firma DICOSY an die Bundeswehr-Feuerwehr Meppen übergeben und danach sofort in Dienst genommen werden.


Unsere beiden Bilder zeigt ein Erprobungslöschfahrzeug bei Testfahrten in schwierigem Gelände und bei der Überquerung eines Gewässers.
(Fotos: DICOSY GmbH)


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