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Bad Frankenhausen. Am Mittwoch dieser Woche (15. September) wird das Panzerbataillon 393 „Thüringer Löwe“ in Bad Frankenhausen die ersten modernisierten Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A7V erhalten. Das Bataillon ist damit der erste Verband des Deutschen Heeres, der dieses verbesserte Waffensystem bekommt. Generalleutnant Stephan Thomas, Kommandeur Deutsche Anteile Multinationale Korps sowie Militärische Grundorganisation, wird bei der Übergabe der neuen Leopard 2 A7V – das „V“ steht für Verbesserung – anwesend sein.

Das Panzerbataillon 393 ist eingebettet in die Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“. Ab dem nächsten Jahr wird das Bataillon mit rund 500 Kräften einen Teil der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), der schnellen Eingreiftruppe der NATO, stellen. Auch dafür wird der Heeresverband aus dem thüringischen Bad Frankenhausen mit dem 2 A7V ausgerüstet.

Das Presse- und Informationszentrum des Heeres erklärt in seiner Terminankündigung zur Leopard-Auslieferung: „Dieses Gefechtsfahrzeug erhöht nicht nur die Schlagkraft der Panzertruppe durch wichtige Verbesserungen, sondern entspricht den Anforderungen an das moderne Gefechtsfeld im besonderen Maße.“

Multinationale Kooperation im industriellen und militärischen Bereich

Wie der Deutsche Bundeswehr-Verband, die Interessenvertretung der Bundeswehrangehörigen, jetzt in einem Beitrag über den Leopard 2 A7V und dessen Übergabe an das Panzerbataillon 393 schreibt, sind die Umrüstungsmaßnahmen „das Ergebnis einer multinationalen Kooperation auf industrieller und militärischer Ebene“. So seien unter anderem die Erfahrungen dänischer und kanadischer Soldaten mit dem Leopard 2 in Afghanistan in die Weiterentwicklung eingeflossen.

Der Leopard 2 A7V verfügt laut Bundeswehr-Verband „über Nachtsichtfunktion an Front- und Heckkamera, ein verbessertes Verstauungskonzept, ergonomischere Sitze und ist schneller und wendiger“. Weiterentwickelt habe man außerdem die Kühlung und die Panzerung.

Der Vertrag zur Lieferung von 104 Leopard 2 der Variante A7V zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und Krauss-Maffei Wegmann als Generalunternehmer war am 5. Mai 2017 geschlossen worden (wir berichteten).

Am 20. März 2019 hatte schließlich der Haushaltsausschuss des Bundestages die Umrüstung weiterer 101 Leopard A6 und A6M auf ein dem Konstruktionsstand des A7V vergleichbares Niveau genehmigt (siehe hier). Die Anzahl der dann in der Bundeswehr genutzten Leopard 2 A7V – beziehungsweise „vergleichbar“ – soll sich damit auf 205 von insgesamt 328 geplanten Kampfpanzern Leopard 2 erhöhen.


Kompakt                                  

Das Panzerbataillon 393 „Thüringer Löwe“ wurde 1991 als eines der jüngsten Panzerbataillone des Deutschen Heeres aufgestellt. Die Panzertruppe gehört zu den Kampftruppen. Sie kämpft vor allem gegen die Panzerkräfte des Feindes, auch unter schwierigen Gelände- und Sichtbedingungen und sogar in urbanem Umfeld.

Das Heer in seinem Onlineauftritt über die mechanisierten Kräfte: „Mit ihren Kampfpanzern des Typs Leopard 2 entwickelt die Panzertruppe durch Feuerkraft, Beweglichkeit und Panzerschutz die erforderliche Stoßkraft, um sich auch bei zahlenmäßiger Unterlegenheit durchzusetzen. Gemeinsam mit der Panzergrenadiertruppe bilden sie den Verbund der Panzertruppen. Die Panzer- und Panzergrenadiertruppe werden bei Operationen grundsätzlich gemeinsam eingesetzt. Nur so erzielen sie mit ihrer Schnelligkeit und Stoßkraft den größten Erfolg.“

Das Panzerbataillon 393 in Bad Frankenhausen wird seit dem 16. Oktober 2020 von Oberstleutnant Andy Weißenborn geführt. Weißenborns Vorgänger war Oberstleutnant René Braun.


Die Aufnahme zeigt einen Leopard 2 A7V bei der taktischen Einsatzprüfung auf dem Truppenübungsplatz Senne bei Augustdorf.
(Foto: Michel Baldus/Bundeswehr)


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