Düsseldorf/Stockach. Die Bundeswehr erhält in den kommenden Jahren bis zu 130.000 Laser-Licht-Module. Dazu wurde vor Kurzem mit einem entsprechenden Rahmenvertrag der Rüstungskonzern Rheinmetall beauftragt. Mit dem Vertrag ist für Rheinmetall ein Auftragspotential von maximal 178 Millionen Euro verbunden. Zunächst sollen 2460 Geräte im Wert von rund drei Millionen Euro geliefert werden. Dies ist der größte Auftrag im Bereich „Laser-Licht-Module“, den bisher der Gerätehersteller Rheinmetall Soldier Electronics aus Stockach am Bodensee verbuchen konnte. Der Rahmenvertrag läuft nach Auskunft des Unternehmens zunächst über sieben Jahre.
Die Geräte können nach Angaben des Auftragnehmers über standardisierte Schnittstellen an allen bisher bei der Bundeswehr eingeführten Sturmgewehren, Maschinenpistolen, Maschinengewehren und Scharfschützengewehren eingesetzt werden. Dies steigert die Nachtkampffähigkeit der Truppe schon jetzt enorm.
Die Auslieferung beginnt bereits in diesem Jahr. Zunächst erhält die Bundeswehr 360 Geräte für die integrierte Nachweisführung. Im Anschluss sollen weitere 2100 bereits fest bestellte Laser-Licht-Module folgen.
Bei dem vom Auftraggeber ausgewählten Gerät handelt es sich um eine Version des Laser-Licht-Moduls LLM-VarioRay von Rheinmetall der neusten Generation. Die Laser-Licht-Module sollen vorrangig an den Handwaffen der infanteristisch und abgesessen kämpfenden Kräfte eingesetzt werden und dazu dienen, Ziele zu entdecken, zu identifizieren und zu markieren.
Das mit Halterung rund 250 Gramm leichte LLM-VarioRay lässt sich über eine Schiene (MIL-STD 1913-Schiene/STANAG 4694) an jedem Sturmgewehr einsetzen und kann über ein Trigger-Kabel bedient werden. Es verfügt über eine starke Weißlicht-Lampe, einen Rotlicht-Lasermarkierer, einen Infrarot-Lasermarkierer und einen elektrisch fokussierbaren Infrarot-Beleuchter. Die Lichtquelle lässt sich stufenlos per Drehschalter auswählen und regeln.
Das Gerät ist außerdem mit einem voll integrierten, werkseitig ausgerichteten Laserblock ausgestattet. Dazu schreibt Rheinmetall in seiner Pressemitteilung: „Der Laserblock ermöglicht eine einfache Justierung und Ausrichtung an Visier und Waffe. Gemeinsam mit Nachtsicht- und Wärmebildgeräten können die deutschen Streitkräfte so ihre Aufträge über das gesamte Einsatzspektrum hinweg zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter erfüllen.“
Zu unseren beiden Bildern: Die Produktfamilie LLM-VarioRay ist unter anderem auch Bestandteil des modularen Bundeswehr-Soldatensystems „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ (IdZ-ES). In der British Army wird das Gerät als Laser Light Module MK3 eingesetzt, in der Schweizer Armee als Laser-Licht-Modul 19.
(Fotos: Konstantin Möller, ripperkon.de/für Rheinmetall AG)