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Altenstadt. Es waren besondere Tage für die Luftlande- und Lufttransportschule im oberbayerischen Altenstadt: Am 27. Oktober wurde – nach nur 15 Monaten Bauzeit – die neue Start- und Landebahn in Dienst gestellt. Der Heeresflugplatz Altenstadt ist damit einsatzbereit und kann nun Flugzeuge und Hubschrauber aufnehmen. Am Tag darauf wechselte auch die Führung der Schule von Oberstleutnant Udo Francke zu Oberstleutnant Martin Holle. Francke hatte die Altenstädter Lehreinrichtung mehr als drei Jahre lang geleitet.

Der scheidende Schulkommandeur dankte am Tag der Einweihung der neu asphaltierten Start- und Landebahn allen an diesem Projekt Beteiligten. Er sagte: „15 Monate von der Bedarfsträgerforderung bis zur Fertigstellung und Übernahme durch uns als Nutzer – meines Wissens gibt es kein anderes Bauvorhaben innerhalb der Bundeswehr, das mit dieser Investitionssumme, dieser Größe und in dieser Zeit absolut reibungslos umgesetzt wurde.“

Die Erneuerung der 24 Meter breiten Start- und Landebahn hat nach Angaben der verantwortlichen Baufirma „knapp 14 Millionen Euro“ gekostet. Seit dem Bestehen der Schule 1956 war dies die größte Baumaßnahme am Standort. Das Projektteam bestand aus dem Staatlichen Bauamt Weilheim, der Landesbaudirektion Bayern, dem Kompetenzzentrum „Baumanagement München“, dem Bundeswehrdienstleistungszentrum sowie dem Luftfahrtamt der Bundeswehr.

Bis zu fünf Flugzeuge können gleichzeitig abgefertigt werden

Der neue Heeresflugplatz ist jetzt mit neuen Taxiways (Verbindungswegen zwischen der Start- und Landebahn sowie den Abstellflächen), den größten freischwingenden Toren Europas und einer neuen, rund 700 Meter langen Piste ausgestattet. Hier könnten nun bis zu fünf Flugzeuge gleichzeitig abgefertigt werden. Landen können Hubschrauber jeglichen Typs und Flugzeuge bis zur Vergleichsgröße einer früheren Transall.

Die ersten Maschinen, die auf der neuen Asphaltfläche landeten, waren eine M28 Skytruck und kurz darauf ein Transporthubschrauber vom Typ CH-53G.

Europäisches Kompetenzzentrum für Lufttransport- und Luftverladeausbildung

Der Standort Altenstadt stand vor einigen Jahren auf der Kippe. Im Herbst 2011 war vom Bundesministerium der Verteidigung die Auflösung der Luftlande- und Lufttransportschule im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr bekanntgegeben worden (wir berichteten). Inzwischen jedoch hat sich das Blatt gewendet. Die Schule entwickelte sich zum europäischen Kompetenzzentrum für Lufttransport- und Luftverladeausbildung. Ihr Trainingszentrum – offizielle Bezeichnung „Air Movement Training Center“ – wurde im Juli dieses Jahres als erste Trainingseinrichtung ihrer Art auf europäischer Ebene zertifiziert.

Die Zertifizierungsurkunde überreichte in Altenstadt der Kommandeur des Europäischen Lufttransportkommandos (European Air Transport Command, kurz EATC), Generalmajor Andreas Schick.

Das Trainingszentrum ist in der Lage, einen kompletten Flughafen zu simulieren, ohne dass tatsächlich in einen Flugbetrieb eingegriffen wird. Dazu gehört beispielsweise das Üben in virtueller Realität. Lehrgangsteilnehmer werden über eine Brille und zwei Controller (ähnlich wie bei einem Videospiel) in die Lage versetzt, virtuell ein Flugzeug zu beladen. Alle Transportmaschinen der EATC-Flotte lassen sich darstellen und in die Ausbildung integrieren.

Das „Air Movement Training Center“ wurde 2018 aufgrund der engen Zusammenarbeit mit dem im niederländischen Eindhoven beheimateten EATC ins Leben gerufen.


Die Aufnahme zeigt Oberstleutnant Udo Francke (links) und Hauptmann Tobias Heinrich Hub, die das symbolische Band zur Freigabe der neuen Start- und Landebahn durchschneiden. Beide Offiziere waren verantwortlich für das Projekt. Jedes Jahr werden an der Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt rund 600 Automatikspringer und 72 Freifallspringer ausgebildet.
(Foto: Andrea Rippstein/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Der Hauptnutzer der Start- und Landebahn, das Kurzstrecken-Transportflugzeug M28 Skytruck, bei seiner ersten Landung in Altenstadt auf der neu asphaltierten Bahn. Das Flugzeug wird vorrangig bei der Ausbildung der Fallschirmjäger eingesetzt.
(Foto: Andrea Rippstein/Bundeswehr)


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