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Kiel/Northwood (Großbritannien). Am heutigen Montagvormittag (12. Juli) verließ das Minenjagdboot „Homburg“ seinen Heimatstützpunkt Kiel, um sich dem ständigen NATO-Minenabwehrverband SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1) anzuschließen. Mit einigen Stunden Verzögerung folgte auch der Tender „Elbe“, ebenfalls mit Ziel SNMCMG 1. Der Tender wird als Führungsschiff für den US-geführten Stab des internationalen Marineverbandes eingesetzt. „Elbe“ und „Homburg“ werden etliche Monate unter NATO-Flagge unterwegs sein.

Der zum Unterstützungsgeschwader der Einsatzflottille 1 gehörende Tender „Elbe“ steht mit seiner 68-köpfigen Besatzung unter dem Kommando von Korvettenkapitän Sebastian Nacke. Auf dem Flaggschiff des SNMCMG 1 ist ein Stab eingeschifft, dem 15 Soldaten angehören. Geführt wird der Stab von U.S. Navy Captain Samuel Patton Brasfield, der am 23. Juni den niederländischen Marineoffizier Jan Wijchers abgelöst hat.

Wijchers hatte den Befehl über den NATO-Verband am 14. Januar übernommen. Während seines rund sechs Monate dauernden Kommandos konnte die SNMCMG 1 fast 12.000 Seemeilen zurücklegen. Mit Nachfolger Brasfield übernehmen erstmals die USA einen der vier ständigen maritimen Einsatzverbände der NATO – eine Premiere!

Flaggschiff und zugleich Versorger für den gesamten Verband

Der Minenabwehrverband operiert in den Gewässern von Nord- und Ostsee und wird in aller Regel im jährlichen Wechsel aus den Marinen der Anrainernationen geführt. Zusätzlich zu weiteren Soldaten der U.S. Navy wird der Stab an Bord des Tenders „Elbe“ durch Soldaten aus Estland, Bulgarien und Norwegen ergänzt. Neben der Funktion des Führungs- und Flaggschiffs wird der Tender auch die Boote des SNMCMG 1 versorgen. Außerdem hat die „Elbe“ eine Taucherdruckkammer und einen Taucherarzt zur Betreuung der zahlreichen Minentaucher des Verbandes an Bord.

Nach Auskunft des Hauptquartiers des Allied Maritime Command (MARCOM) im britischen Northwood gehören zur SNMCMG 1 neben den beiden deutschen Einheiten auch noch das lettische Minenabwehrschiff LVNS „Tālivaldis“ (LVNS = Latvian Navy Ship) sowie das US-Versorgungsschiff USNS „Carson City“, ein Hochgeschwindigkeits-Katamaran der „Spearhead“-Klasse (USNS = United States Naval Ship). Der Tender „Elbe“ wird – so die Deutsche Marine – voraussichtlich am 18. Dezember wieder in der Heimat zurückerwartet.

Suche und Beseitigung von Munitionsaltlasten im Ärmelkanal

Das Minenjagdboot „Homburg“ vom 3. Minensuchgeschwader hat 43 Mann Besatzung an Bord, darunter auch ein aus vier Soldaten bestehendes Minentaucherteam der portugiesischen Marine. Die Crew der „Homburg“ steht unter dem Befehl von Kapitänleutnant Florian Holzhüter.

Neben seemännischen und anderen Verbandsübungen stehen auch Historic Ordnance Disposal Operations – kurz HOD – (Einsätze zur Suche und Beseitigung von Munitionsaltlasten) auf dem Programm. Schwerpunktmäßig soll diese Einsatzphase im Ärmelkanal stattfinden, und zwar in den Küstengewässern Frankreichs, Belgiens, der Niederlande und Großbritanniens.

Die „Homburg“ wird unserer Marine zufolge am 26. Oktober wieder im Heimathafen Kiel einlaufen, nachdem sie vorher im Verband vom Schwesterboot „Bad Bevensen“ abgelöst worden ist.

Coronavirus-Pandemie diktiert das Besuchsprogramm

Für die „Elbe“ und die „Homburg“ stehen neben zahlreichen Übungen und Manövern – darunter „Joint Warrior 2021“ – auch diverse Hafenbesuche auf der Agenda. Mit Besuchen im walisischen Cardiff, im schottischen Glasgow sowie in London und Liverpool in England erwartet die Besatzungen eine attraktives Programm. Geplant sind zudem Besuche in dänischen, französischen, niederländischen und norwegischen Häfen.

Alle Soldaten wurden zwar vor Beginn des Einsatzes geimpft, dennoch bleiben Fragezeichen. Dazu das Presse- und Informationszentrum Marine: „Je nach weiterer Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und den damit einhergehenden Bestimmungen ist noch unklar, ob in den jeweiligen Häfen Landgang für die Besatzungen möglich sein wird oder nicht.“


Zu unserer Bildsequenz:
1. U.S. Navy Captain Sam Brasfield, Commander des ständigen NATO-Minenabwehrverbandes SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1). Die Aufnahme zeigt den amerikanischen Marineoffizier bei Übernahme der Amtsgeschäfte am 23. Juni 2021 von seinem Vorgänger Jan Wijchers aus den Niederlanden.
(Foto: NATO)

2. Tender A511 „Elbe“ am 25. Juni 2020 im Seegebiet vor Warnemünde.
(Foto: Steve Back/Bundeswehr)

3. Minenjagdboot M1069 „Homburg“ am 15. August 2020 mit Kurs auf Norwegen. Das Bild entstand während des Sommermanövers „SquadEx“ des 3. Minensuchgeschwaders, das in der Nord- und Ostsee abgehalten wurde.
(Foto: Friedrich Weishaupt/Bundeswehr)


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