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Bonn/Koblenz. Am 8. September wurde von der internationalen Rüstungsagentur OCCAR-EA im A400M-Programm der Luftfahrzeugstandard mit der Bezeichnung „New Standard Operating Clearance 2.5“ („NSOC 2.5“) abgenommen. Damit erfährt das Transportflugzeug A400M weitere entscheidende Verbesserungen. Details zum Standard „NSOC 2.5“ nennt eine am heutigen Montag (20. September) veröffentlichte Pressemitteilung des Koblenzer Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

„NSOC 2.5“ stellt demnach den A400M-Nutzernationen eine Vielzahl von Verbesserungen für bereits ausgelieferte, aber auch völlig neue Fähigkeiten zur Verfügung. Unter anderem sind in diesem Paket die Befähigung zum simultanen Absetzen von Fallschirmspringern mit automatisch ausgelösten Fallschirmen sowie die Befähigung zum Absetzen von Lasten im Ausziehverfahren enthalten. Darüber hinaus können nun Bodensystem-unabhängige Instrumentenanflüge durchgeführt werden. Zudem wurde die Selbstschutzanlage weiter optimiert und eine Anfangsbefähigung für den automatischen Tiefflug qualifiziert und zugelassen.

Die A400M-Programmnationen – Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Spanien und die Türkei – erkannten zugleich mit der sogenannten „Type Acceptance“ formal „den erreichten Fortschritt in der Entwicklung des komplexen Waffensystems A400M“ an. Gleichzeitig erklärten sie gegenüber dem Auftragnehmer Airbus, dass die vertraglich vereinbarten Forderungen an diesen Luftfahrzeugstandard erfüllt worden sind.

Im Fokus jetzt der geplante finale Luftfahrzeugstandard „SOC 3“

Das BAAINBw wird einen Teil dieser festgeschriebenen Fähigkeiten für die Nutzung durch die Deutsche Luftwaffe in Kürze freigeben. Der dann noch offene Anteil soll zeitnah einer Einsatzprüfung unterzogen werden, so die Behörde in ihrem Pressetext.

Im weiteren Verlauf des A400M-Programms sollen dann einige Einschränkungen der Betriebsgrenzen im Flugbetrieb, die sich standardmäßig aus dem Zulassungsprozess für Luftfahrzeuge ergeben, aufgehoben werden.

Im kommenden Jahr wird außerdem das Erreichen des finalen Luftfahrzeugstandards „SOC 3“ ein weiterer Schwerpunkt in der Projektbearbeitung sein. Luftfahrzeuge, die in diesem Standard ab 2023 neu ausgeliefert werden, sollen dann bereits ab Werk über die vertraglich vorgesehenen Fähigkeiten verfügen. Alle anderen deutschen A400M-Transportmaschinen werden in den kommenden Jahren im Rahmen des sogenannten „Retrofit Programms“ vollständig auf den „SOC 3“-Standard nachgerüstet werden.


Kompakt                                  

Die internationale Organisation OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en matière d’Armement/Organisation for Joint Armament Cooperation/Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation) wurde am 12. November 1996 gegründet. Sie befasst sich mit dem Management zwischenstaatlicher Rüstungsprogramme. Mitgliedsländer sind derzeit Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien.

Aufgabe der Organisation ist es, gemeinschaftliche europäische Rüstungsprogramme zu erleichtern und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu betreuen. Ebenso werden gemeinschaftliche Demonstrationsprogramme verwaltet, mit deren Hilfe die Technologie demonstriert werden kann.

OCCAR besitzt eigenen Rechtsstatus und kann somit Verträge in eigenem Namen vergeben sowie im Namen der Mitgliedsstaaten. Der Hauptsitz befindet sich in Bonn. Es gibt weitere Büros in München, in Frankreich in Paris und Toulouse, in Italien in Rom und La Spezia sowie im spanischen Sevilla. Im Jahr 2019 – soweit eine zuletzt veröffentlichte Zahl – beschäftigte OCCAR rund 300 Mitarbeiter.


Die Aufnahme zeigt einen A400M der Deutschen Luftwaffe bei der Landung in Wunstorf am 27. August 2021. Die Maschine mit der Kennung „54+23“ hatte an der Evakuierungsaktion in der afghanischen Hauptstadt Kabul teilgenommen und dort einen hervorragenden Eindruck von der Leistungsfähigkeit dieser Transportflugzeuge hinterlassen.
(Foto: Marco Dorow/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: 27. August 2021, Wunstorf – Einsatzkräfte der militärischen Evakuierungsoperation „Kabul“ sind mit dem Transportflugzeug A400M gelandet.
(Foto: Jana Neumann/Bundeswehr)


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