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Düsseldorf. Das Unternehmen Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit weiteren Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder beauftragt worden. Dies teilte der Rüstungskonzern am heutigen Montag (20. Januar) in einer Presseerklärung mit. Dort heißt es weiter: „Um die Kettenfahrzeuge für die kommenden Jahre einsatzbereit zu halten, wird der Antriebsstrang der 71 Fahrzeuge des Typs Marder 1A5 ersetzt.“

Zwischen 2020 und 2023 soll der Auftragnehmer insgesamt 78 Umrüstsätze, Bord- und Sonderwerkzeuge, logistische Anteile, einen Ersatzteil-Erstbedarf sowie Ausbildungsleistungen an die Truppe liefern. Der Auftrag hat Rheinmetall zufolge einen Wert von rund 110 Millionen Euro (brutto) und ist noch im Dezember 2019 eingebucht worden. Mit der Nutzungsdauerverlängerung soll die Leistungsfähigkeit der Marder-Fahrzeuge, die ab Mai 1971 bei der Bundeswehr eingeführt worden waren, erhalten und ausgebaut werden.

Beim Austausch des Marder-Antriebsstrangs wird – so die Informationen von Rheinmetall – an allen Schützenpanzern erstmals ein neues Triebwerkmodell verbaut, mit dem die Motorleistung des Fahrzeugs von 600 auf über 750 PS gesteigert werden kann. Das neue Triebwerk werde die Agilität des einsatzbewährten Schützenpanzers deutlich erhöhen, schreibt das Unternehmen. Die Bundeswehr setze hier auf eine neue und zugleich moderne und zukunftsweisende Lösung „namhafter deutscher Hersteller“.

Industrie will bei Wartungsarbeiten modulare Umrüstsätze nutzen

Im Rahmen eines umfangreichen Entwicklungsvertrages gab es zuletzt bereits bedeutende Modernisierungsschritte für die Marder-Flotte. So wurde die neue Panzerabwehrwaffe Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem – kurz MELLS – in die verschiedenen Varianten des Schützenpanzers Marder integriert (siehe auch hier). Zudem wurden ein neues Fahrersichtsystem, ein Wärmebildzielgerät sowie eine Feuerwarn- und Löschanlage beauftragt. Teile dieser Nutzungsdauerverlängerung sind bereits in Serienverträgen festgeschrieben und befinden sich im Zulauf an die Truppe.

Im Kern all dieser Modernisierungsmaßnahmen geht es vor allem um die Beseitigung bekannter Marder-Obsoleszenzen (Anm.: rasche Abnutzung beziehungsweise Alterung eines Rüstungsprodukts). Dazu Rheinmetall: „Dabei können einzelne Maßnahmen als modulare Umrüstsätze geliefert werden und – beispielsweise im Rahmen von planbaren Wartungsarbeiten – integriert werden, um die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten.“


Die beiden Aufnahmen zeigen den Schützenpanzer Marder. Das Kettenfahrzeug mit einem Maximalgewicht von 35 Tonnen gehört seit fast 50 Jahren zur Ausstattung des Deutschen Heeres und war – bis zur Auslieferung des Puma – lange Zeit das Hauptwaffensystem der Panzergrenadiertruppe. Genutzt werden momentan die Ausführungen 1A3, 1A4 und 1A5.
(Fotos: Carl Schulze für Rheinmetall AG)


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