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Taufkirchen/Kongsberg (Norwegen). Der Sensorspezialist Hensoldt beliefert den Systemintegrator Kongsberg Defence & Aerospace AS mit der neuesten Version seines Radars SPEXER 2000 3D. Das gab das Unternehmen, das seinen Sitz in Taufkirchen bei München hat, am heutigen Dienstag (28. Juli) in einer Pressemitteilung bekannt. Das SPEXER-Radar wird Bestandteil des Drohnenabwehrsystems, dass das norwegische Unternehmen Kongsberg für die Bundeswehr produziert. Auftraggeber ist das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Insgesamt soll Kongsberg im Rahmen des Drohnenabwehrprogramms „Qualifizierte Fliegerabwehr“ zehn Systeme an das Deutsche Heer liefern.

Die Drohnenabwehrsysteme (Counter-Unmanned Aerial Systems, C-UAS), die auf der fernbedienbaren Kongsberg-Waffenstation „Protector Remote Weapon Station“ (RWS) basieren, sollen als Träger-Lösung den Radpanzer GTK Boxer erhalten.

Zunächst stehen zehn Systeme unter Vertrag. Die Radar-Auslieferungen werden Ende dieses Jahres beginnen. Die C-UAS sollen zunächst im Jahr 2023 bei der NATO-Speerspitze, der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), zum Einsatz kommen (wir berichteten).

Kleinstdrohnen – eine besondere Bedrohung für Landstreitkräfte

Der Auftrag an Hensoldt zur Lieferung des Systemradars war nach einem Probeschießen auf dem Truppenübungsplatz Baumholder vergeben worden. Dazu das Unternehmen in seinem Pressetext: „Die dritte Generation des Hensoldt-Radars SPEXER 2000 3D bewies [in Baumholder] eine hervorragende Klassifikationsleistung von Kleinstzielen in sehr anspruchsvollen Szenarien. Aufgrund des geringen Radarquerschnitts, der hohen Wendigkeit und der hohen optischen Aufklärungsleistung stellen Kleinstdrohnen eine besondere Bedrohung für die mobilen Landstreitkräfte dar.“

Die neue SPEXER-Radargeneration schließt Hensoldt zufolge zusätzlich die Lücke der Aufklärungsfähigkeit von Kleinstzielen im Nächstbereich innerhalb der bodengebundenen Luftverteidigung. „Parallel zu Drohnen ist auch der klassische Luft- und Bodenzielkatalog – wie beispielsweise Helikopter, Kampfflugzeuge oder gepanzerte Fahrzeuge – detektier- und klassifizierbar“, schreibt der Rüstungshersteller. „Diese Möglichkeiten setzen neue Maßstäbe im Bereich des radarbasierten Selbstschutzes.“

Nach Angaben von Hensoldt wurden von den Vorgängerversionen des SPEXER-Radars inzwischen mehr als 150 Systeme an Kunden ausgeliefert und sind weltweit operationell im Einsatz.


Die Computeranimation zeigt ein Fahrzeug des Typs GTK Boxer mit aufmontiertem Drohnenabwehrsystem C-UAS von Kongsberg und dem SPEXER-Radar von Hensoldt.
(Bild: Hensoldt Holding Germany GmbH)


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