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Koblenz/Düsseldorf. Der Munitionsvorrat des Deutschen Heeres für den Kampfpanzer Leopard 2 ist bis Ende des Jahres 2028 gesichert. Dies gab am heutigen Dienstag (8. Dezember) das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in einer Pressemitteilung bekannt. Das BAAINBw hat vor Kurzem eine entsprechende Rahmenvereinbarung über die Herstellung und Lieferung von drei verschiedenen Patronenmodellen des Kalibers 120mm x 570 mm abgeschlossen. Damit sei „die Grundlage für einen ausreichenden Munitionsvorrat zu Ausbildungszwecken und Inübunghaltung der Panzerbesatzungen des Leopard 2“ gelegt worden, so das Koblenzer Amt.

Während der Laufzeit dieser Rahmenvereinbarung bis Ende 2028 können laut BAAINBw bis zu 19.000 Patronen des Modelltyps DM11 (scharfes Sprenggeschoss), 95.000 Patronen des Typs DM88 und 89.000 Patronen des Typs DM98 (beides Übungsgeschosse) mit einem erwarteten Gesamtbudget von rund 467 Millionen Euro abgerufen werden.

Noch in diesem Jahr sollen 15.000 Patronen des Typs DM88 mit einem Auftragsvolumen von etwa 26,5 Millionen Euro an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Auftragnehmer ist der Rüstungskonzern Rheinmetall beziehungsweise dessen Unternehmensbereich Rheinmetall Defence mit seiner Rheinmetall Waffe Munition GmbH.

„Ballistische Gleichheit“ zwischen Übungs- und Gefechtsmunition

Bei der Patrone mit der deutschen Musterkennung DM88 handelt es sich um eine moderne Übungsmunition für den Leopard 2. Sie zeichnet sich durch eine ballistische Gleichheit zu der ebenfalls von Rheinmetall entwickelten und gelieferten Gefechtsmunition aus (wir berichteten).

Die DM88 – auch als 120mm TPCSDS-T bezeichnet (TPCSDS-T = Target Practice, Cone Stabilized, Discarding Sabot – Tracer) – erfülle alle Vorgaben hinsichtlich Präzision und Handhabungssicherheit, schreibt der Hersteller.

Sprenggeschoss DM11 mit drei verschiedenen Zünder-Modi

Die Gefechtsmunition DM11 ist eine vielseitige 120 mm-Patrone. Ihre Programmierung erfolgt in geladenem Zustand. Möglich sind drei unterschiedliche Zünder-Modi:
Aufschlagzündung: Impact Fuze Mode/Point Detonation, PD (hierbei detoniert der Gefechtskopf im Zielmedium, um größere Breschen zu schlagen);
Aufschlag mit Verzögerung: Point Detonation with Delay, PDwD (hierbei detoniert der Gefechtskopf erst nach dem Durchschlagen der Deckung);
Programmierbarer Luftsprengpunkt: Air Burst/AB Mode (hierbei detoniert der Gefechtskopf, bei einer Reichweite von bis zu 5000 Meter, vor und über dem Ziel und wirkt so gegen Flächenziele).

Eine erste Serienlieferung der DM11 an die Bundeswehr erfolgte durch Rheinmetall im Jahr 2014. Weitere Leopard-2-Nutzerstaaten erhielten im Rahmen einer Erstausstattung mit Gefechtsmunition ebenfalls DM11-Patronen. Das U.S. Marine Corps nutzt die DM11 unter der Bezeichnung „Multi Purpose (MP) DM11“ unter anderem zur Bekämpfung ungepanzerter und halbharter Ziele in asymmetrischen Auseinandersetzungen.


Unser Bild zeigt einen Kampfpanzer Leopard 2 vom Panzerlehrbataillon 93 aus dem niedersächsischen Munster beim Übungsschießen mit der Munition DM88.
(Foto: Carl Schulze/Presse- und Informationszentrum BAAINBw)


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