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Gao (Mali)/Potsdam. Am gestrigen Dienstagabend (28. April) gegen 20:41 Uhr MEZ sind bei MINUSMA, der Mission der Vereinten Nationen im westafrikanischen Mali, ein Bundeswehrsoldat mittelschwer und vier weitere deutsche Soldaten leicht verletzt worden. Dies teilte heute (29. April) das Einsatzführungskommando in Potsdam mit.

Der Vorfall soll sich während einer Patrouillenfahrt südlich von Gao im Nordosten des Landes ereignet haben. Aus bislang ungeklärter Ursache habe in einem Fahrzeug vom Typ Dingo die Nebelgranate eines Soldaten ausgelöst, so das Potsdamer Kommando. Die fünf Verletzten seien schnellstmöglich in die militärischen Sanitätseinrichtungen in Gao gebracht worden und werden dort nun medizinisch versorgt.

Die Angehörigen habe man informiert, so die Bundeswehr weiter. Der Vorfall werde jetzt untersucht.

Stabilisierungsprozess von zentraler Bedeutung für die territoriale Einheit Malis

MINUSMA (United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali) ist eine Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in dem westafrikanischen Binnenstaat, die am 25. April 2013 begonnen hat. Ein Schwerpunkt der Mission ist es, die Konfliktparteien bei der Einhaltung der Waffenruhevereinbarungen zu unterstützen. Gefördert werden durch MINUSMA auch die vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien. Letztendlich wollen die Vereinten Nationen mit ihrem Engagement in Mali die Umsetzung des Abkommens für Frieden und Aussöhnung im Land nachhaltig begleiten. Die Stabilisierung Malis ist von zentraler Bedeutung für die territoriale Einheit des Staates.

Die deutsche Beteiligung an MINUSMA ergänzt das deutsche Engagement bei der von der EU-geführten Ausbildungsmission EUTM (European Union Training Mission Mali). Die von internationalen EUTM-Ausbildern trainierten malischen Sicherheitskräfte werden unter anderem im Norden Malis eingesetzt. Auf Antrag der Bundesregierung hatte der Deutsche Bundestag am 28. Januar 2016 eine erste Erweiterung des deutschen Engagements in Mali beschlossen.

„Sicherlich die gefährlichste Mission der Bundeswehr“

Nach Angaben von MINUSMA (Stand Dezember 2019) beteiligen sich an der Stabilisierungs- und Friedensmission derzeit fast 60 Nationen mit etwa 12.200 Blauhelmsoldaten und 1700 Polizisten. Auch rund 1200 zivile Kräfte unterstützen MINUSMA, etwa 660 der Zivilbediensteten stammen aus Mali.

In der Vergangenheit (Stand 1. Oktober 2019) starben bei der Mission rund 130 MINUSMA-Angehörige, rund 360 wurden verletzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor einem Jahr – am 2. Mai 2019 – bei ihrem Truppenbesuch in Mali die Mission als „schwierig und […] im Augenblick sicherlich die gefährlichste Mission der Bundeswehr“ bezeichnet.

Deutschland ist momentan mit 886 Militärangehörigen bei MINUSMA vertreten – darunter 75 Frauen und 51 Reservedienst Leistende (Stand 20. April 2020). Das Gros des deutschen Kontingents ist im Camp Castor untergebracht. Das Feldlager liegt direkt am Flughafen Gao nahe der gleichnamigen Stadt. Gao hat etwa 100.000 Einwohner.


Unser Symbolbild „Bundeswehr-Dingo in Mali“ entstand am 2. November 2017 in der Nähe von Gao während einer MedEvac-Übung. Hier wurde das Retten und Evakuieren von verwundeten Soldaten sowie die taktische Verwundetenversorgung trainiert.
(Foto: Susanne Hähnel/Bundeswehr)


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