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Washington D.C./Berlin. Das Außenministerium der Vereinigten Staaten hat die Ausfuhr von insgesamt 93 Leichtgewichtstorpedos (Lightweight Torpedoes, LWT) des Typs MK 54 an Deutschland und Belgien genehmigt. Deutschland wird 64 MK 54 LWT erhalten, Belgien 29. Dies geht aus zwei Pressemitteilungen der Defense Security Cooperation Agency (DSCA) hervor, die am 9. Juli veröffentlicht wurden. Die DSCA ist eine Abteilung des US-Verteidigungsministeriums für Waffenverkäufe ins Ausland und tritt als Vermittlerin zwischen Kaufinteressent und dem jeweiligen amerikanischen Rüstungsunternehmen auf.

Die Torpedos für die Deutsche Marine sollen von den Seefernaufklärern P-3C Orion bei der Uboot-Bekämpfung eingesetzt werden. In ihrer Exportempfehlung begründet die DSCA ihre Zustimmung damit, dass die Beschaffung „die Fähigkeit Deutschlands bei der Uboot-Abwehr jetzt und künftig entscheidend verbessern“ werde.

Zum Gesamtpaket der deutschen Rüstungsbeschaffung gehören auch zehn Rüstsätze, mit denen die Torpedos zu Übungswaffen umfunktioniert und bei Seemanövern eingesetzt werden können. Laut DSCA werden außerdem beschafft: Torpedobehälter, mehrfach verwendbare Übungstorpedos (Recoverable Exercise Torpedo, REXTORP) mit entsprechenden Containern, Aufzeichnungs- und Kontrollelektronik für den Übungsgebrauch der MK 54 (Fleet Exercise Section, FES), Kraftstofftanks, Zubehör für den Einsatz aus der Luft und Torpedo-Ersatzteile. Die Lieferung umfasst zudem Ausbildungs- und Trainingsmaterial sowie die Logistik und Programmunterstützung.

Gesamtkosten der deutschen Beschaffung betragen etwa 110,5 Millionen Euro

Auf Grundlage der Genehmigung durch das US-Außenministerium können nun die eigentlichen Verhandlungen mit dem Hersteller und Lieferanten der MK 54 LWT, dem Unternehmen Raytheon Integrated Defense System (Portsmouth, US-Bundesstaat Rhode Island), geführt werden.

Der Gesamtwert der MK-54-Beschaffung für die Deutsche Marine beläuft sich laut DSCA auf rund 130 Millionen US-Dollar, momentan etwa 110,5 Millionen Euro. Dies bedeutet, dass der Auftragserteilung an Raytheon zunächst der Bundestag beziehungsweise der Haushaltsausschuss des Bundestages zustimmen muss (sogenannte 25-Millionen-Euro-Vorlagen).

Der MK 54 ist ein leichter Torpedo zur Uboot-Abwehr von Schiffen, Helikoptern und Flugzeugen aus. In der Waffe wurden die Zielerfassungs- und Datenverarbeitungseinheiten des Torpedos MK 50 mit dem Antrieb des Leichtgewichtstorpedos MK 46 kombiniert, um verbesserte Fähigkeiten für den Kampf gegen leise, konventionell getriebene Uboote in flachen Gewässern zu erhalten. Raytheon hatte die Serienproduktion im Jahr 2004 begonnen, damals waren 24 MK 54 hergestellt worden.


Zu unserem Bild: Besatzungsmitglieder des Lenkwaffenzerstörers USS „Ross“ am 30. März 2008 beim Beladen der Torpedo-Waffenanlage mit einem MK 54 LWT.
(Foto: Cory Rose/U.S. Navy)

Kleines Beitragsbild: Abschuss eines MK 54 LWT von Bord des Zerstörers USS „Roosevelt“ (die U.S. Navy benannte das Schiff nach dem 32. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Franklin D. Roosevelt, als auch nach dessen Ehefrau Eleanor Roosevelt). Die Aufnahme wurde im April 2014 gemacht.
(Foto: Justin Wolpert/U.S. Navy)


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