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Laage. Der Weapon Instructor Course (WIC) zählt zu den anspruchsvollsten und schwierigsten Ausbildungsgängen in der deutschen Luftwaffe. Im WIC werden Eurofighter-Piloten sowie Jägerleit- und Nachrichtenoffiziere gemeinsam zu Waffenlehrern ausgebildet. Nur die Besten aus den Bereichen Fliegerischer Dienst, Einsatzführungsdienst und Militärisches Nachrichtenwesen kommen für die Waffenlehrerausbildung infrage. Fliegendes Personal, Jägerleitoffiziere und Nachrichtenoffiziere werden jetzt zentral auf dem Fliegerhorst in Laage bei Rostock in der neuen Waffenschule der Luftwaffe ausgebildet. Die Schule hat am Dienstag dieser Woche (1. Oktober) den Betrieb aufgenommen. Die Luftwaffe führt mit ihrer „Zukunftsschmiede“ – so nannte Inspekteur Ingo Gerhartz die Lehreinrichtung –die taktische und waffensystemübergreifende Ausbildung von Luftfahrzeugbesatzungen an einem Ort zusammen. Auch die Ausbildungskooperation mit internationalen Partnern soll hier in Laage gefördert und forciert werden.

Generalleutnant Gerhartz, Inspekteur der deutschen Luftwaffe, stellte die Waffenschule der Teilstreitkraft mit einem feierlichen Appell in Dienst. An der Veranstaltung auf dem Fliegerhorst des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ nahmen auch die beiden Bundestagsabgeordneten Eckhard Rehberg (CDU) und Ulrike Schielke-Ziesing (AfD) teil.

Rehberg sieht die Stationierung der Schule in Laage als „Anerkennung für die hier seit 1993 geleistete hervorragende Arbeit“ und in ihrer multinationalen Ausrichtung „einen wesentlichen Baustein für Zukunft“. Dass die Waffenschule „schon vor ihrer Gründung bestens vernetzt war und international eingebunden ist“ (so der Luftwaffeninspekteur), zeigte sich auch an der Gästeliste für den Aufstellungsappell. So waren unter anderem der Chef der spanischen Luftwaffe, General Javier Salto Martínez-Avial, sowie Colonel Peter Thankink als Vertreter der Königlich Niederländischen Luftwaffe nach Laage gekommen.

Kapazitäten für rund 20 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr

Erster Kommandeur der neuen Schule ist Oberstleutnant Dirk Pingel. Seine eigenständige Dienststelle wird vorerst die vorhandene Infrastruktur und auch die Luftfahrzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 nutzen.

Unter Pingels Führung werden zunächst neun Soldaten für die Ausbildung von rund 20 Lehrgangsteilnehmern pro Jahr verantwortlich sein. Zukünftig sollen dann etwa 30 Soldaten und zivile Mitarbeiter in der Waffenschule dafür sorgen, dass Waffenlehrer der Luftwaffe und der internationalen Partner auf höchstem Niveau ausgebildet werden und sich später im multinationalen Rahmen an Luftoperationen beteiligen können. Die Kursteilnehmer werden dazu qualifiziert, einmal als taktische Experten Operationen unter Beachtung aller Einflussfaktoren zu planen und erfolgreich durchzuführen. Dazu gehört auch der Cyber- und Informationsraum.

Zu den Schwerpunktaufgaben der Waffenschule gehören auch die Standardisierung und Weiterentwicklung der Einsatztaktiken verschiedener Waffensysteme. Damit werden die Fähigkeiten unserer Luftwaffe stets auf höchstem Niveau gehalten.

Inspekteur Gerhartz sagte beim Appell in Laage: „Die Waffenschule ist die Heimat all jener Kameraden, die bereits jahrelang tagtäglich Spitzenleistungen erbracht haben; erfahrene Kameraden, die bereit sind, sich in hochkomplexen, intensiven Szenarien nicht nur zu behaupten, sondern diese zu führen – sie werden die neuen Lehrer und operationellen Taktgeber unserer Luftwaffe“.

Fliegendes Personal der A400M-Flotte soll ebenfalls die Schule besuchen

Die Waffenschule wird für jeden Schüler individuell die einzelnen Ausbildungsabschnitte steuern. Fliegerische Anteile an den speziellen Waffensystemen werden in den jeweiligen Verbänden ausgebildet und durch die Waffenschule zentral koordiniert. Die Nutzung der verschiedenen Flugsimulatoren ist dabei ein wichtiger Bestandteil.

Die jährlich rund 20 Lehrgangsteilnehmer aus den Bereichen „Tornado“, „Eurofighter“, „unbemannte Luftfahrzeuge“, „militärisches Nachrichtenwesen“ und „Einsatzführungsdienst“ sollen nach etwa 140 Tagen ihren Abschluss erreichen und das begehrte Tätigkeitsabzeichen erwerben können. Auch das fliegende Personal der A400M-Transportmaschinen soll bald an Waffenlehrer-Trainingseinheiten teilnehmen.

Die künftigen Absolventen der Waffenschule der Luftwaffe seien später Experten, die ihre Systeme beherrschten und die ihres Gegners einzuschätzen wüssten. Das Wissen über die Stärken und Schwächen der eigenen und der fremden Waffensystems werde es möglich machen, verbundene Operationen bald ganzheitlich zu betrachten, erklärte Generalleutnant Gerhartz in Laage. Seine Zielvorstellung: „So werden wir als Luftwaffe eine neue Qualität der Professionalität erreichen.“


Zu unseren zwei Aufnahmen:
1. Feierliche Indienststellung der neuen Waffenschule der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst Laage bei Rostock, Heimat des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“.
(Foto: Deutsche Luftwaffe)

2. Erster Kommandeur der neuen Schule ist Oberstleutnant Dirk Pingel, hier bei der Übernahme der Truppenfahne. Im Bildhintergrund Generalmajor Jan Kuebart, Kommandeur Fliegende Verbände im Luftwaffentruppenkommando in Köln-Wahn.
(Foto: Deutsche Luftwaffe)


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