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Hallbergmoos. Die Gesellschafter des Tornado-Konsortiums Panavia Aircraft GmbH haben Volker Paltzo zum neuen Managing Direktor des Unternehmens bestellt. Laut Pressemitteilung von Panavia wurde diese Spitzenpersonalie zum 1. Juni wirksam.

Die Panavia Aircraft GmbH ist seit ihrer Gründung im Jahr 1969 verantwortlich für das größte militärische Beschaffungsprogramm in Europa, das trinational entwickelte allwetterfähige zweisitzige Kampfflugzeug Tornado. Der MRCA PA-200 Tornado (MRCA: Multi Role Combat Aircraft) wurde ab 1980 von Deutschland, Großbritannien und Italien in die Streitkräfte eingeführt. Mit rund 1000 Maschinen leistete der Tornado bis heute einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Luftverteidigung der NATO.

Volker Paltzo folgt Welf-Werner Degel nach, der zum 31. Mai nach sieben Jahren als Panavia-Geschäftsführer in den Ruhestand ging.

Erfahrener Spitzenmanager aus der Rüstungsbranche

Paltzo kommt vom Konzern Airbus Defence and Space, wo er die Position „Head of Military Aircraft Cooperation for Project EF Austria“ innehatte (EF = Eurofighter). Zuvor war er jeweils als Vorstandsvorsitzender bei der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH in Hallbergmoos und bei der Atlas-Elektronik GmbH in Bremen tätig gewesen.

Bei Airbus Defence and Space bekleidete Paltzo in früheren Jahren zudem verschiedene Führungspositionen im Bereich der militärischen Flugzeugproduktion und Flugzeugwartung.

Ära der Tornado-Kampfflugzeuge geht allmählich zu Ende

Die Panavia Aircraft GmbH feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Gesellschafter des Konsortiums sind Airbus Defence and Space aus Deutschland (42,5 Prozent), BAE Systems aus Großbritannien (42,5 Prozent) sowie Leonardo aus Italien (15 Prozent).

Die Auslieferung der ersten Tornados an die Bundeswehr begann im Jahr 1981 und wurde 1992 mit der Übergabe des letzten Tornado ECR (ECR = Electronic Combat and Reconnaissance) abgeschlossen. Luftwaffe und Marine erhielten insgesamt 357 Maschinen. Ab 2025 bis 2030 sollen die 85 noch verbliebenen deutschen Tornado-Flugzeuge sukzessive von einem Nachfolger abgelöst werden, der als „Brückenlösung“ bis zur Einführung des europäischen Kampfflugzeugs der nächsten Generation – „Future Combat Air System“ (FCAS) – bezeichnet wird. Bei der „Brückenlösung“ stehen der Eurofighter und die F/A-18E/F Super Hornet von Boeing zur Entscheidung an.

Die italienischen Streitkräfte wollen Tornado-Maschinen noch bis 2023 behalten. Abgelöst werden die Kampfflugzeuge von Panavia nach und nach durch die Lockheed Martin F-35 Lightning II (Versionen A und B).

Die britische Royal Air Force (RAF) verabschiedete ihre restlichen Panavia Tornado am 31. März offiziell aus dem aktiven Dienst. Eurofighter sowie die Lockheed Martin F-35 Lightning II übernehmen nun die Aufgaben des Tornado, der bei der RAF seit 1982 geflogen wurde.


Unser Bildmaterial:
1. Porträtfoto Volker Paltzo, seit dem 1. Juni 2019 neuer Geschäftsführer der Panavia Aircraft GmbH.
(Bild: Eurofighter Jagdflugzeug GmbH)

2. Abschied der Tornado-Kampfflugzeuge bei der Royal Air Force (RAF). Die Aufnahme entstand am 14. März 2019 auf dem Militärflugplatz RAF Marham nahe Kings Lynn, Grafschaft Norfolk.
(Foto: Steve Buckley/© Crown Copyright 2019)


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