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Kropp/Jagel. Am heutigen Donnerstag (19. September) hat ein Tornado-Kampfflugzeug des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ während eines Übungsfluges zwei Außentanks verloren. Wie ein Sprecher der Luftwaffe erklärte, habe sich die Maschine in rund sechs Kilometern Höhe befunden und sei auf dem Rückflug zur Heimatbasis, dem Fliegerhorst Schleswig in Jagel, gewesen. Beide Tanks seien „de facto“ bereits leer gewesen, so der Sprecher.

Wie die Luftwaffe später in einer Pressemitteilung bekanntgab, wurde ein Tornado-Außentank inzwischen in der Nähe von Pansdorf im Kreis Ostholstein auf einem abgeernteten Feld gefunden und abtransportiert. Pansdorf ist eine Dorfschaft der Gemeinde Ratekau und liegt westlich von Timmendorfer Strand etwa fünf Kilometer von der Ostseeküste entfernt.

Der zweite Tank wurde bis zum späten Donnerstagabend noch nicht gefunden. „Ein wahrscheinlicher Fundort könnte sich zwischen Travemünde und Bad Segeberg befinden“, heißt es im Text des Presse- und Informationszentrums der Luftwaffe. Dort wird auch gewarnt: „Wer den Tank entdeckt wird gebeten, die nächste Polizeidirektion zu informieren und den Tank nicht zu berühren. Aufgrund möglicher Beschädigungen besteht Verletzungsgefahr.“

In der Vergangenheit bereits zwei ähnliche Fälle

Die beiden Zusatztanks waren beim Start mit je 1500 Litern (etwa 1200 Kilogramm) Treibstoff befüllt gewesen. Jeder Tank ist 5,6 Meter lang und hat einen Durchmesser von 0,74 Meter.

Wie die Luftwaffe auf Presseanfragen weiter mitteilte, hat es in der Vergangenheit zwei vergleichbare Fälle gegeben: Einmal Anfang 2006, als ein Tornado bei einer Übung über internationalen Gewässern die Außentanks verlor, und einmal in Nordrhein-Westfalen. Personen seien dabei nicht zu Schaden gekommen.

Redaktioneller NACHBRENNER I

Nach Angaben der Luftwaffe wurde der zweite Tornado-Außentank am heutigen Freitagmorgen (20. September) gegen 7:30 Uhr unweit der ersten Fundstelle von einer Spaziergängerin entdeckt, die sofort die Behörden verständigte. Der Behälter war nahe der Autobahn A1 bei Pansdorf niedergegangen, rund 1500 Meter entfernt vom Fundort des ersten Außentanks.

Die Unfallursache soll nun laut Luftwaffe auf Geschwader-Ebene untersucht werden. Dazu werden die Piloten befragt und die Flugzeuge technisch überprüft. Innerhalb von 30 Tagen soll ein Untersuchungsbericht erstellt werden.

Redaktioneller NACHBRENNER II

Am heutigen Donnerstag (26. September) gab der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“, Oberst Kristof Conrath, bekannt, dass die bei einem Übungsflug über Schleswig-Holstein von einem Tornado-Jet abgestoßenen Zusatztanks wegen eines Bedienungsfehlers gelöst worden sind. Technisches Versagen könne man inzwischen ausschließen, so Conrath, der den Verband seit Juli 2017 führt. Es habe „ein menschliches Versagen“ gegeben.

Bei dem Tornado-Übungsflug sollte unter anderem ein „simuliertes Luftangriffsverfahren“ trainiert werden. Vorn habe ein Flugschüler gesessen, hinter diesem der erfahrene Pilot, so die Luftwaffe. Der Flugschüler habe dabei „den falschen Knopf gedrückt und einen für den Notfall gedachten Abwurfmechanismus ausgelöst“.

Wie bereits berichtet, wurde die Unfalluntersuchung vom Geschwader selbst durchgeführt. Von dort soll nun der entsprechende Bericht an die Abteilung „General Flugsicherheit der Bundeswehr“ weitergeleitet werden. Der Luftwaffe zufolge wird der Bericht den Vorschlag enthalten, den Auslösemechanismus der Tanks künftig zusätzlich zu sichern.


Die beiden Aufnahmen zeigen:
1. Tornado-Flugvorführung bei der ILA Berlin Air Show im September 2012.
(Foto: Julian Herzog/Wikipedia/Wikimedia Commons/unter Lizenz CC-BY 4.0 –
vollständiger Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

2. Außentank (roter Kreis) an einem Tornado der Bundeswehr.
(Bild: Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe)


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