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Koblenz/München/Überlingen/Haifa (Israel). 24 Transportmaschinen A400M der deutschen Luftwaffe in der taktischen Version werden nun zusätzlich zur bereits existierenden Selbstschutzausrüstung mit dem laserbasierten System DIRCM (Directed Infrared Counter Measure) ausgerüstet. Das Schutzsystem DIRCM – in Kooperation entwickelt von dem israelischen Hochtechnologieunternehmen Elbit Systems (Haifa) und der Diehl Defence GmbH & Co.KG (Überlingen) – erkennt einen feindlichen Flugkörper, blendet dessen Suchkopf mithilfe eines Laserstrahls und lenkt ihn von seiner ursprünglichen Flugbahn ab. Die Sensoren sind an verschiedenen Stellen des Luftfahrzeuges angebracht und gewährleisten somit in Kombination mit dem Laser einen 360-Grad-Rundumschutz. Mit der Ausrüstung der 24 deutschen A400M ist neben Elbit und Diehl auch Airbus beauftragt.

In einer Presseerklärung teilte Airbus Defence and Space am heutigen Mittwoch (19. Juni) mit, dass das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Konzern „mit der Integration und Zertifizierung des Systems J-MUSIC™ DIRCM innerhalb des Selbstschutzsystems DASS (Defensive Aid Sub-System) für die von Airbus gebaute A400M der deutschen Luftwaffe“ beauftragt habe.

DIRCM basiert auf einem System von Elbit Systems und wird von Diehl Defence für die A400M bereitgestellt. Der Vertrag mit dem BAAINBw hat laut Airbus eine Laufzeit von vier Jahren.

Michael Menking, seit dem 1. März 2017 bei Airbus Defence and Space Programmleiter für den Militärtransporter, bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als einen weiteren Meilenstein für das A400M-Programm. „Die Integration des DIRCM-Systems in das Transportflugzeug wird den Selbstschutz der Maschinen weiter verbessern und diesen um zusätzliche Fähigkeiten für die späteren Einsätze ergänzen.“

Enge Zusammenarbeit von Elbit, Diehl und Airbus

In einer separaten Pressemitteilung, ebenfalls am heutigen Mittwoch, gab Elbit bekannt, dass „das Unternehmen den Zuschlag für einen etwa 73 Millionen US-Dollar schweren Auftrag von Diehl Defence GmbH & Co. KG über die Lieferung des gerichteten Infrarot-Selbstschutzsystems J-MUSIC™ für den Airbus A400M der deutschen Luftwaffe“ erhalten habe. Elbit werde „bei der Integration der DIRCM-Anlage J-MUSIC™ in die Selbstschutzanlage DASS des A400M eng mit DIEHL Defence und Airbus Defence and Space zusammenarbeiten“.

Wie das Bundesministerium der Verteidigung bereits am 5. Juni mitgeteilt hatte, soll die Beschaffung der DIRCM-Ausrüstung insgesamt „ein Finanzvolumen von rund 270 Millionen Euro“ haben.

Elad Aharonson, General Manager bei Elbit Systems, sagte über die Beauftragung: „Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für uns. Wir sind stolz darauf, ein bewährter Lieferant der Bundeswehr zu sein, und auf die fortgesetzte Zusammenarbeit mit den Unternehmen Diehl Defence und Airbus Defence and Space. Dieser Zuschlag ist eine weitere Bestätigung der Produkt- und Systemreife unseres DIRCM-Selbstschutzsystems und beweist den hohen Grad an Vertrauen der Anwender in diese Technik.“

In einem früheren Beitrag haben wir die Selbstschutzausstattung der deutschen A400M-Maschinen – die zwei Stufen DASS Step 1 und DASS Step 2 sowie das zusätzliche DIRCM-System – bereits ausführlich behandelt (siehe hier).


Zu unserem Bildmaterial: Computerdarstellungen eines taktischen Airbus A400M der deutschen Luftwaffe, der einen Lenkflugkörper „entdeckt“ hat und nun mit Hilfe seiner Schutzsysteme – vor allem DIRCM – das anfliegende Objekt ablenken kann.
(Großes Bild: Diehl Defence; kleines Beitragsbild: nr)


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