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Koblenz/Linköping (Schweden). Die Bundeswehr verwendet seit Mitte der 1980er-Jahre das System „Ausbildungsgerät Duellsimulator“, kurz AGDUS, für die Direktsimulation von Gefechtsszenarien. AGDUS ist ein taktisches, laserbasiertes Waffentrainingssystem für die Ausbildung von Infanterie und Fahrzeugbesatzungen. Die Bundeswehr hat verschiedene Simulationssysteme – für Handwaffen, Panzerabwehrwaffen oder Kettenfahrzeuge wie den Schützenpanzer Marder und den Kampfpanzer Leopard 2. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) beauftragte jetzt den schwedischen Rüstungskonzern Saab AB mit der Modernisierung der Bundeswehr-Fahrzeugsimulatoren AGDUS BT 46.

Der Vertrag, dessen Unterzeichnung Saab am 4. Dezember bekanntgab, hat ein Finanzvolumen von umgerechnet rund 17,12 Millionen Euro. Das Mid-Life Upgrade des Lasersimulators BT 46 umfasst High-Fidelity-Training (realitätsnahes Simulationstraining), Wireless-Technologie (kabellose Übertragungsverfahren) und Augmented Reality (computerunterstützte Wahrnehmung beziehungsweise Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert). Insgesamt soll das AGDUS-System BT 46 auf den neuesten technologischen Stand gebracht werden. Dazu wird veraltete Hardware ausgetauscht und neue Software installiert.

Das modernisierte System kann am Ende für verschiedene Rad- und Kettenfahrzeug-Plattformen konfiguriert werden. Die Kompatibilität mit früheren Fahrzeuggenerationen ist gewährleistet. Mit dem Lasersimulator BT 46 arbeiten laut Saab mittlerweile Streitkräfte in mehr als 20 Ländern. Die Bundeswehr nutzt das System seit 1985.

Einführung eines neuen Lasercodes eröffnete neue Möglichkeiten

Das Mid-Life Upgrade auf die neuesten Technologien soll bis 2022 abgeschlossen sein. Dabei soll das modernisierte AGDUS BT 46 auf all jenen dafür vorgesehenen Bundeswehr-Fahrzeugen zum Einsatz kommen, die mindestens noch bis zum Jahr 2030 genutzt werden.

Bereits 2017 war die Interoperabilität der BT-46-Systeme der Bundeswehr von Saab entscheidend verbessert worden. Mit der Implementierung des von der Organisation SISO (Simulation Interoperability Standards Organization) akzeptierten offenen Lasercodes U-LEIS hatte man die Möglichkeit geschaffen, nun mit einem noch größeren Teilnehmerkreis multinationale Simulationsübungen durchführen zu können (U-LEIS: UCATT Laser Engagement Interface; UCATT = Urban Combat Advanced Training Technology).

Åsa Thegström, Leiterin der Business Unit „Training & Simulation“ im Saab-Geschäftsbereich „Dynamics“, sagte nach der Unterzeichnung des aktuellen Vertrages mit dem Koblenzer Bundesamt: „Wir freuen uns, dass wir die Interoperabilität des deutschen Kunden bei AGDUS entscheidend weiter ausbauen können. Denn dies ist letztendlich ein entscheidendes Kriterium dafür, Partner an hochwertigen multinationalen Simulationsübungen teilnehmen zu lassen.“


Die Detailaufnahme zeigt eine AGDUS-Messeinheit BT 46 im Rohr eines Leopard 2.
(Foto: Hans Berggren/Harleys/Saab AB)


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