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Manching. Die deutsche Luftwaffe erhält jetzt von Airbus für ihre Eurofighter-Kampfflugzeuge ein neues Missionsunterstützungssystem (Mission Support System, MSS). In die Entwicklung des MSS sind mehr als 15 Jahre operativer Erfahrung mit den entsprechenden Einsatzsystemen für den Tornado, den Airbus A310-304 MRTT sowie den Airbus A400M eingeflossen. Besonders die jeweiligen Lufteinsatzsysteme und die Bodenunterstützungssysteme standen hier für das Airbus-MSS Pate.

Das Mission Support System berücksichtigt mit seinen leistungsstarken neuen Funktionen für die Boden- und Flugplanung alle Mehrzweckrollen des Eurofighter und entspricht damit den gestiegenen Anforderungen der Luftwaffe im operativen Bereich. Dabei unterstützt das MSS den gesamten Zyklus einer Mission, der unter anderem die Bereiche „Aufgaben“, „Planung“, „Briefing“ und „Nachbesprechung“ umfasst.

Herzstück des Systems ist ein zuverlässiges Datenmanagement, das es dem verantwortlichen Missionsplaner ermöglicht, gleichzeitig Missionsdaten für die Einsätze mehrerer Eurofighter-Maschinen – auch für gemischte Einsatzaufträge wie Luft/Luft und Luft/Boden – vorzubereiten.

Zum Leistungsumfang des MSS gehören ferner eine komplexe Zielplanung, die die eigene Bewaffnung sowie die zu erwartende gegnerische Kampfkraft berücksichtigt, sowie eine „Machbarkeitsvorhersage“. Diese ermöglicht es dem Piloten, nach dem Start die Planung entsprechend der aktuellen Lage anzupassen und so die Erfolgsaussichten für seine Mission zu optimieren.

Verarbeitung der relevanten Daten und Dokumente in weniger als 15 Minuten

Das neue Mission Support System zeichnet sich Airbus zufolge besonders durch die hohe Geschwindigkeit aus, mit der die Planungszyklen durchlaufen werden. In weniger als 15 Minuten lädt das MSS die Missionsdaten in den Eurofighter-Datenspeicher der Besatzung und druckt zudem die benötigten Dokumente für den Einsatzflug aus.

Unterstützt wird das Airbus-MSS durch umfangreiche Computerdaten beispielsweise für den Bereich der Angriffsplanung. Daneben hat das MSS Zugang zu zahlreichen anderen computergestützten Operationen (wie beispielsweise die MIDS-Planung, den ATO/ACO-Datenimport oder die Informationsanalyse).

Bereit für die Zukunft im datengesteuerten Kampfraum

Der modulare Aufbau macht es möglich, dass das MSS leicht auch für den Einsatz bei anderen Luftfahrzeugen konfiguriert werden kann.

Ein vom Prototyp des Airbus-MSS abgeleitetes Exemplar wird momentan im Rahmen des deutsch-französischen Verteidigungsprojekts „Gesamtsystemverbund Future Combat Air System“ – kurz FCAS – für die Missionsplanung im neuen deutschen „FCAS Prototyping Laboratory“ verwendet. Demnächst soll dieses Test-MSS durch maschinelle Lernalgorithmen weiter ausgebaut werden. Dazu Airbus: „Das System soll in naher Zukunft so optimiert werden, dass auch einmal weitaus komplexere Missionen in einem datengesteuerten Kampfraum unterstützt werden können.“

Das Mission Support System von Airbus wäre – so der Konzern weiter – eine ernstzunehmende „Entwicklungsgrundlage für zukünftige Unterstützungs- und Missionsmanagementsysteme“ im Zeitalter kommender FCAS-Operationen.


Das computergenerierte Bild zeigt eine Eurofighter-Alarmrotte der deutschen Luftwaffe.
(Foto: Eurofighter Jagdflugzeug GmbH)

Kleines Beitragsbild: Ein Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg an der Donau.
(Foto: Andreas Zeitler/Eurofighter Jagdflugzeug GmbH)


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