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Calw/Fort Bragg (North Carolina, USA). Großer Erfolg für das Kommando Spezialkräfte (KSK): Das Scharfschützenteam der Spezialeinheit des deutschen Heeres belegte als beste ausländische Mannschaft Platz vier beim diesjährigen Scharfschützenwettbewerb des United States Army Special Operations Command (USASOC), dem Führungskommando für die Spezialeinheiten der U.S. Army. Die Bundeswehrsoldaten aus dem baden-württembergischen Calw trafen bei der „USASOC International Sniper Competition 2019“ in Fort Bragg auf die besten militärischen Scharfschützen der Welt. Sogar die BILD-Zeitung widmete dem Abschneiden der KSK-Delegation eine euphorische Schlagzeile: „Deutsche Sniper sind Weltspitze!“

Die „USASOC International Sniper Competition“ ist dem Kommando Spezialkräfte zufolge „der anspruchsvollste militärische Scharfschützenwettbewerb der Welt“. Nur die besten Spezialkräfteverbände dürften daran teilnehmen, allein die Einladung sei bereits eine Auszeichnung.

Der Wettbewerb der U.S. Army wurde erstmals 2009 ausgetragen. Zur zehnten Auflage traten nun im Zeitraum 17. bis 22. März in Fort Bragg im US-Bundesstaat North Carolina 21 Teams gegeneinander an. Alle amerikanischen Spezialkräfte hatten dabei ihre besten Mannschaften, die sich im Vorfeld intern hatten qualifizieren müssen, am Start. Hinzu kamen ausgewählte Mannschaften aus dem Bereich der NATO und aus Partnerländern der USA. Das KSK nahm bereits zum fünften Mal teil, um sich mit den Besten der Besten zu messen.

Ein Oberstabsfeldwebel des KSK, der die Scharfschützen des Calwer Kommandos ausbildet und die deutsche Delegation nach Fort Bragg begleitete, sagte vor dem Flug in die Staaten: „Es ist eine Ehre für uns, dass wir wieder von unseren amerikanischen Kameraden zu diesem Wettbewerb eingeladen wurden.“

23 Stationen in fünf Tagen bei Tag und Nacht

Der Wettbewerb verlangte den Teilnehmern auch in diesem Jahr wieder alles ab. Ein Angehöriger des KSK berichtete nach der Rückkehr: „Es waren 23 Stationen zu bewältigen – die Aufgaben orientierten sich dabei stark an den realen Herausforderungen in den Einsätzen.“

So hatten die Mannschaften nur fünf Minuten Zeit, um die jeweilige Situation, die Lage und den Auftrag zu erfassen. Die einzelnen Aufgaben waren dabei äußerst komplex: Verwundete bergen, Hindernisparcours überwinden oder Türen mit Sprengmitteln öffnen. Das alles musste schnellstmöglich absolviert werden, bevor die Zwei-Mann-Teams ihre Stellungen zur Abgabe der Schüsse beziehen und die vorgegebenen Ziele bekämpfen konnten.

Der KSK-Soldat: „Der Zeitdruck war enorm und ein paar Übungen waren so angelegt, dass man einhundert Prozent gar nicht schaffen konnte. Hinzu kam, dass viele Aufgaben in der Nacht erledigt werden mussten und wir kaum Zeit hatten, zu regenerieren. Die Kampfentfernungen variierten zwischen 5 und 1000 Metern. Zudem spielte sich das Übungsszenario meist im urbanen Raum ab.“

Details entscheiden über Erfolg oder Misserfolg

Am Ende der „USASOC International Sniper Competition 2019“ belegten Teams der amerikanischen Spezialkräfte, die das ganze Jahr über für diesen Wettbewerb trainieren, die Plätze 1 bis 3. Dahinter auf Platz 4 das beste ausländische Team, die Mannschaft des deutschen Heeres. Die KSK-Soldaten ließen dabei beispielsweise die Konkurrenz aus Italien, Frankreich oder Irland sowie andere US-Spezialkräfte hinter sich.

Der begleitende KSK-Ausbilder am letzten Veranstaltungstag: „Es hat sich wieder einmal bestätigt, dass wir zur absoluten Weltspitze gehören.“ Wichtiger als die hervorragende Platzierung seien allerdings die Erfahrungen, die das KSK aus diesem Wettbewerb ziehen könne. „Der Wettbewerb ist sehr einsatznah angelegt und die Teilnehmer werden unter einem enormen mentalen und körperlichen Stress gesetzt. Somit ist die ,USASOC International Sniper Competition‘ eine hervorragende Gelegenheit, um unsere Verfahren auch unter extremen Bedingungen praxisnah zu überprüfen und weiter zu optimieren. Am Ende ist jedes Detail entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Mission.“

Die Scharfschützen des Kommandos Spezialkräfte wurden vom Veranstalter des renommierten Militärwettbewerbs bereits wieder für das kommende Jahr eingeladen. Es gilt dann, sich in der Weltspitze zu behaupten.


Zu unserer Bildfolge:
1. Zahlreiche Übungen des Wettbewerbs in Fort Bragg fanden in der Nacht statt. Die Teilnehmer kämpften da bereits mit ihrer Müdigkeit, mussten die Ziele aber trotzdem mithilfe von Nachtsichtgeräten punktgenau treffen.
(Foto: Brian Stephenson/U.S. Army)

2. Scharfer Schuss unter extremen Bedingungen – ein Teilnehmer auf einer Schräge visiert das Ziel an, seine linke Hand mit einer Handschelle am Körper fixiert.
(Foto: Michelle Blesam/U.S. Army)

3. Einer der teilnehmenden KSK-Soldaten aus Calw kurz vor der Schussabgabe.
(Foto: Michelle Blesam/U.S. Army)

4. Sniper-Duo auf der Schießbahn in Fort Bragg.
(Foto: Ken Kassens/U.S. Army)

Kleines Beitragsbild: Bereit für die „International Sniper Competition 2019“ des United States Army Special Operations Command.
(Foto: Ken Kassens/U.S. Army)


Kommentare

  1. Dr.-Ing. U. Hensgen | 1. Mai 2019 um 20:46 Uhr

    Die Leute aus Calw sind erstklassig. Nicht nur was ihre Schießleistungen angeht. Vielleicht wird auch die „normale“ (zivile) Presse es irgendwann bemerken und würdigen.

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