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Berlin. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit seinen fünf Krankenhäusern und der Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung – kurz BG Kliniken – wollen bei der Akutversorgung und Rehabilitation ihrer Patienten künftig enger zusammenarbeiten. Dies haben die Vertragspartner mit Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung am gestrigen Mittwoch (14. August) im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin beschlossen.

Zunächst sollen Kooperationsmöglichkeiten im Bereich des Wissenstransfers und der Forschung ausgelotet und diese dann in den kommenden Jahren schrittweise realisiert und ausgebaut werden. Gemeinsam will man dabei vor allem praktische Lösungen für aktuelle Fragen der Notfallmedizin finden sowie neue Behandlungsmethoden in der Rehabilitation erproben.

Für einzelne Standorte soll außerdem eine engere Zusammenarbeit durch die Verzahnung medizinischer Leistungsangebote geprüft werden, teilten die Vertragspartner gegenüber der Presse mit. Am 13. September will sich die Lenkungsgruppe, bestehend aus Vertretern des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und der BG Kliniken, zu einer ersten Arbeitssitzung treffen.

Spezialisiert auf Akutversorgung und Rehabilitation

BG Kliniken und Bundeswehrkrankenhäuser sind beide auf die Akutversorgung und Rehabilitation von Menschen spezialisiert, die sich im Dienst oder im Beruf verletzt haben und möglichst ohne Einschränkungen in ihr bisheriges Leben zurückkehren sollen. Die Bundeswehrkrankenhäuser behandeln an ihren fünf Standorten – Berlin, Hamburg, Koblenz, Ulm sowie Westerstede (hier kooperiert das Bundeswehrkrankenhaus mit der zivilen Ammerland-Klinik) – jährlich rund 60.000 stationäre und 400.000 ambulante Patienten aus ganz Deutschland. In den neun Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei ambulante Einrichtungen der Berufsgenossenschaft werden jährlich etwa 560.000 Patienten versorgt.

Die Einrichtungen beider Partner gelten in der jeweiligen Region als erste Anlaufstellen für Rettungs- und Notfallmedizin. Die Krankenhäuser des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und die BG Kliniken engagieren sich in den Trauma-Netzwerken der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und sind auch auf Katastrophen- und Großschadensereignisse vorbereitet.

Darüber hinaus übernehmen die BG Kliniken und die fünf Bundeswehrkrankenhäuser einen Versorgungsauftrag für die Gesamtbevölkerung und stehen mit ihrer Fachkompetenz Patienten aller Krankenversicherungen offen.

Gemeinsame Fort- und Weiterbildung sowie Fachkräfteaustausch

Ein weiterer Bereich der angestrebten engen Zusammenarbeit wird das drängende Thema „Personalgewinnung im Gesundheitswesen“ sein.

Dazu äußerte sich Reinhard Nieper, Vorsitzender Geschäftsführer der Holding der BG Kliniken: „Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen macht auch vor unseren Kliniken nicht Halt. Eine starke Partnerschaft mit gemeinsamen Fort- und Weiterbildungsmodellen oder standortübergreifenden Rotations- und Hospitationsmöglichkeiten kann viel dazu beitragen, die Bundeswehrkrankenhäuser und unsere Kliniken im Wettbewerb besser als Arbeitgeber zu positionieren.“

Nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Bundesministerium der Verteidigung sagte Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr: „BG Kliniken und Bundeswehrkrankenhäuser folgen beide einem besonderen Auftrag. Eine engere Zusammenarbeit wird dazu beitragen, diesen im Sinne der uns anvertrauten Patienten noch wirksamer und nachhaltiger zu erfüllen.“


Zu den beiden Aufnahmen:
1. Reinhard Nieper und Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung über eine künftige enge Zusammenarbeit.
(Foto: Steve Eibe/Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst)

2. Die Delegationen der BG Kliniken und des Sanitätsdienstes im Verteidigungsministerium am 14. August 2019 in Berlin nach Unterzeichnung der Erklärung.
(Foto: Steve Eibe/Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst)


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